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Energie & Management > Stromnetz - Bahnstromnetz als Umleitung für Windenergie erprobt
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
Stromnetz

Bahnstromnetz als Umleitung für Windenergie erprobt

Das Bahnstromnetz könnte bei Engpässen im Übertragungsnetz einen Teil der Energie von Nord nach Süd transportieren. Tennet und DB Energie erproben das in diesem Jahr mit 40 MW Leistung.
Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet und die DB Energie als Betreiber des deutschen Bahnstromnetzes wollen im Rahmen eines Feldversuchs testen, ob die Stromleitungen der Bahn bei Engpässen als Umleitung fungieren können. Solange der Netzausbau der für Windstrom vom Norden in den Süden nicht fertig ist, könnte wenigstens ein Teil des Stroms über die Bahnleitungen fließen. Bislang müssen erneuerbare Energieanlagen abgeregelt werden, wenn dem Netz Überlastung droht.

Für Entschädigungen von auf diesem Weg entgangenen Erträgen, sogenannter Redispatch, zahlte der Bund 2022 mehr als 2,7 Milliarden Euro. Für 2023 gibt es noch keine Zahlen. Zudem müssen oft Energieimporte oder Reservekraftwerke im Süden die Stromversorgung sichern. Das geschieht zum Teil mit fossilen Brennstoffen und der Einsatz muss ebenfalls extra vergütet werden.

Das Pilotprojekt soll im ersten Quartal 2024 starten. Darin will DB Energie mehr Ökostrom aus Norddeutschland in ihr Bahnstromnetz aufnehmen und in Richtung Süden verteilen. Dadurch muss weniger Strom durch das Tennet-Netz transportiert werden und die betroffenen Leitungsabschnitte könnten entlastet werden.

Pilotphase nicht konkret befristet

Tennet verfügt über einen zusammenhängenden Netzkorridor von Schleswig-Holstein bis nach Bayern. In der Pilotphase werden zunächst bis zu 40 MW Ökostrom in das Bahnnetz eingespeist. Das entspricht allerdings nur der Leistung von etwa zehn modernen Windkraftanlagen an Land, schränkte Tennet ein.

Ein Sprecher des Übertragungsnetzbetreibers sagte auf Anfrage von E&M: „In zahlreichen Pilotprojekten erschließen wir neue Wege für die systemdienliche Integration von Flexibilitäten in das Stromnetz, hierzu zählt auch unser Kooperationsprojekt mit der Deutschen Bahn.“ Der für die Energiewende notwendige Netzausbau werde parallel vorangetrieben.

Die Deutsche Bahn und Tennet wollen untersuchen, ob in Zukunft ein noch größeres Potenzial genutzt und ausgebaut werden kann. Zudem plane DB Energie, auch andere Übertragungsnetzbetreiber mit ihrem Bahnstromnetz zu entlasten.

Die Pilotphase sei aktuell auf keinen konkreten Zeitraum befristet, sagte DB Energie gegenüber der Redaktion. „Sofern sich der energiewirtschaftliche Nutzen der Kooperation auch in der Praxis bestätige, werden wir diese Kooperation natürlich fortführen und entlang bestehender technischer Restriktionen auch weiter ausbauen“, so eine Sprecherin. Die Bundesnetzagentur habe bereits begonnen, hierfür den notwendigen rechtlichen Rahmen zu schaffen, sagte DB Energie.

Montag, 15.01.2024, 15:47 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Stromnetz - Bahnstromnetz als Umleitung für Windenergie erprobt
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Stromnetz
Bahnstromnetz als Umleitung für Windenergie erprobt
Das Bahnstromnetz könnte bei Engpässen im Übertragungsnetz einen Teil der Energie von Nord nach Süd transportieren. Tennet und DB Energie erproben das in diesem Jahr mit 40 MW Leistung.
Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet und die DB Energie als Betreiber des deutschen Bahnstromnetzes wollen im Rahmen eines Feldversuchs testen, ob die Stromleitungen der Bahn bei Engpässen als Umleitung fungieren können. Solange der Netzausbau der für Windstrom vom Norden in den Süden nicht fertig ist, könnte wenigstens ein Teil des Stroms über die Bahnleitungen fließen. Bislang müssen erneuerbare Energieanlagen abgeregelt werden, wenn dem Netz Überlastung droht.

Für Entschädigungen von auf diesem Weg entgangenen Erträgen, sogenannter Redispatch, zahlte der Bund 2022 mehr als 2,7 Milliarden Euro. Für 2023 gibt es noch keine Zahlen. Zudem müssen oft Energieimporte oder Reservekraftwerke im Süden die Stromversorgung sichern. Das geschieht zum Teil mit fossilen Brennstoffen und der Einsatz muss ebenfalls extra vergütet werden.

Das Pilotprojekt soll im ersten Quartal 2024 starten. Darin will DB Energie mehr Ökostrom aus Norddeutschland in ihr Bahnstromnetz aufnehmen und in Richtung Süden verteilen. Dadurch muss weniger Strom durch das Tennet-Netz transportiert werden und die betroffenen Leitungsabschnitte könnten entlastet werden.

Pilotphase nicht konkret befristet

Tennet verfügt über einen zusammenhängenden Netzkorridor von Schleswig-Holstein bis nach Bayern. In der Pilotphase werden zunächst bis zu 40 MW Ökostrom in das Bahnnetz eingespeist. Das entspricht allerdings nur der Leistung von etwa zehn modernen Windkraftanlagen an Land, schränkte Tennet ein.

Ein Sprecher des Übertragungsnetzbetreibers sagte auf Anfrage von E&M: „In zahlreichen Pilotprojekten erschließen wir neue Wege für die systemdienliche Integration von Flexibilitäten in das Stromnetz, hierzu zählt auch unser Kooperationsprojekt mit der Deutschen Bahn.“ Der für die Energiewende notwendige Netzausbau werde parallel vorangetrieben.

Die Deutsche Bahn und Tennet wollen untersuchen, ob in Zukunft ein noch größeres Potenzial genutzt und ausgebaut werden kann. Zudem plane DB Energie, auch andere Übertragungsnetzbetreiber mit ihrem Bahnstromnetz zu entlasten.

Die Pilotphase sei aktuell auf keinen konkreten Zeitraum befristet, sagte DB Energie gegenüber der Redaktion. „Sofern sich der energiewirtschaftliche Nutzen der Kooperation auch in der Praxis bestätige, werden wir diese Kooperation natürlich fortführen und entlang bestehender technischer Restriktionen auch weiter ausbauen“, so eine Sprecherin. Die Bundesnetzagentur habe bereits begonnen, hierfür den notwendigen rechtlichen Rahmen zu schaffen, sagte DB Energie.

Montag, 15.01.2024, 15:47 Uhr
Susanne Harmsen

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