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Energie & Management > Wasserstoff - Australien als
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Wasserstoff

Australien als "idealer" Wasserstoff-Partner

Deutschland soll spätestens 2030 grünen Wasserstoff aus Australien beziehen. Das kündigte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger vor Journalisten an.
Vier gemeinsame Wasserstoffprojekte sollen den Markthochlauf von grünem Wasserstoff in Deutschland und Australien beschleunigen. Auf einer Pressekonferenz mit dem australischen Energieminister Chris Bowen am 27. Januar in Berlin kündigte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger dies an. "Mein Ziel ist, dass spätestens 2030 die erste Lieferung wirklich in Deutschland ankommt", so die FDP-Politikerin. Grüner Wasserstoff sei das fehlende Puzzlestück in der Energiewende, wie die Ministerin betonte. Nur mit ihm könnte Deutschland seine Klimaziele erreichen und gleichzeitig seine wirtschaftliche Kraft behalten.

Allerdings müsse man beim Markthochlauf zunächst "weg von der reinen Farbenlehre", forderte die Forschungsministerin mit Bezug auf den Strom aus verschiedenen Energiequellen, die jeweils mit einer Farbe belegt sind. Ziel bleibe aber langfristig grüner Wasserstoff, hergestellt aus regenerativen Energiequellen, betonten Stark-Watzinger wie auch Bowen. Der australische Minister sagte: "Wir konzentrieren unsere Bemühungen auf grünen Wasserstoff, und ich bin sehr zuversichtlich, dass das das Ergebnis sein wird."

Unterschiedliche Schwerpunkte in den Projekten

Die vier deutsch-australischen Wasserstoff-Projekte seien in der gemeinsamen Förderinitiative "HyGate" (German-Australien Hydrogen Innovation and Technology Incubator) ausgewählt worden, die den Aufbau einer kompletten Lieferkette für grünen Wasserstoff zwischen Australien und Deutschland zum Ziel hat. die Projekte würden geografisch einen weiten Raum von South Australia bis zum Norden von Queensland umfassen und auch ein weites Feld an Technologien einbeziehen. Christian Bruch, Vorstandsvorsitzender der Siemens Energy AG, betonte auf der Pressekonferenz, dass sich die Diskussion in der Energiepolitik derzeit verändere − "von der Nachhaltigkeit zur Resilienz in der Energieversorgung". Die Industrie sei "mit Feuer und Flamme dabei".
 
 
Nach Angaben Stark-Watzingers sollen die gemeinsamen Projekte dort ansetzen, "wo es derzeit noch Hemmnisse gibt": bei der technischen Umsetzung und der Demonstration der einzelnen, ineinandergreifenden Teile der Lieferketten. Die Projekte sollen noch in der ersten Jahreshälfte 2023 mit ihrer Arbeit loslegen. Sie nehmen sich jeweils einem anderen Schwerpunkt an:
  • dem Aufbau von Produktionskapazität von grünem Wasserstoff in Australien mit Technologie von Siemens Energy,
  • der Entwicklung grüner Methanol-Produktion unter Verwendung von CO2 aus der Luft,
  • der Verbesserung der Wirkungsgrade von Elektrolyseuren und
  • dem Aufbau eines Exportterminals für grünen Wasserstoff in Australien.
Australien sei, wie die Politikerin weiter anführte, das ideale Partnerland für gemeinsame Wasserstoff-Projekte. Sonne und Wind seien dort im Überfluss vorhanden und böten ideale Voraussetzungen für die Wasserstoff-Produktion auf Basis erneuerbarer Energien.

Das Forschungsministerium fördert die Vorhaben mit bis zu 39,6 Millionen Euro. Australien hat bis zu 50 Millionen Australische Dollar (32 Millionen Euro) für die Projekte vorgesehen. 

Laut einer kürzlich veröffentlichen Studie von Aurora Energy Research liegen die Produktionskosten pro Kilogramm grünen Wasserstoffs im Jahr 2030 in Australien bei 3,10 Euro (wir berichteten). Trotz der zusätzlichen Kosten für Transport und gegebenenfalls Umwandlung wäre, so ein weiteres Ergebnis von Aurora, grüner Wasserstoff in Deutschland wettbewerbsfähig. Zum Vergleich: Für in Deutschland hergestellten grünen Wasserstoff hat Aurora Produktionskosten zwischen 3,90 und 5,00 Euro pro Kilogramm ermittelt.

Freitag, 27.01.2023, 11:48 Uhr
Davina Spohn
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Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Wasserstoff
Australien als "idealer" Wasserstoff-Partner
Deutschland soll spätestens 2030 grünen Wasserstoff aus Australien beziehen. Das kündigte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger vor Journalisten an.
Vier gemeinsame Wasserstoffprojekte sollen den Markthochlauf von grünem Wasserstoff in Deutschland und Australien beschleunigen. Auf einer Pressekonferenz mit dem australischen Energieminister Chris Bowen am 27. Januar in Berlin kündigte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger dies an. "Mein Ziel ist, dass spätestens 2030 die erste Lieferung wirklich in Deutschland ankommt", so die FDP-Politikerin. Grüner Wasserstoff sei das fehlende Puzzlestück in der Energiewende, wie die Ministerin betonte. Nur mit ihm könnte Deutschland seine Klimaziele erreichen und gleichzeitig seine wirtschaftliche Kraft behalten.

Allerdings müsse man beim Markthochlauf zunächst "weg von der reinen Farbenlehre", forderte die Forschungsministerin mit Bezug auf den Strom aus verschiedenen Energiequellen, die jeweils mit einer Farbe belegt sind. Ziel bleibe aber langfristig grüner Wasserstoff, hergestellt aus regenerativen Energiequellen, betonten Stark-Watzinger wie auch Bowen. Der australische Minister sagte: "Wir konzentrieren unsere Bemühungen auf grünen Wasserstoff, und ich bin sehr zuversichtlich, dass das das Ergebnis sein wird."

Unterschiedliche Schwerpunkte in den Projekten

Die vier deutsch-australischen Wasserstoff-Projekte seien in der gemeinsamen Förderinitiative "HyGate" (German-Australien Hydrogen Innovation and Technology Incubator) ausgewählt worden, die den Aufbau einer kompletten Lieferkette für grünen Wasserstoff zwischen Australien und Deutschland zum Ziel hat. die Projekte würden geografisch einen weiten Raum von South Australia bis zum Norden von Queensland umfassen und auch ein weites Feld an Technologien einbeziehen. Christian Bruch, Vorstandsvorsitzender der Siemens Energy AG, betonte auf der Pressekonferenz, dass sich die Diskussion in der Energiepolitik derzeit verändere − "von der Nachhaltigkeit zur Resilienz in der Energieversorgung". Die Industrie sei "mit Feuer und Flamme dabei".
 
 
Nach Angaben Stark-Watzingers sollen die gemeinsamen Projekte dort ansetzen, "wo es derzeit noch Hemmnisse gibt": bei der technischen Umsetzung und der Demonstration der einzelnen, ineinandergreifenden Teile der Lieferketten. Die Projekte sollen noch in der ersten Jahreshälfte 2023 mit ihrer Arbeit loslegen. Sie nehmen sich jeweils einem anderen Schwerpunkt an:
  • dem Aufbau von Produktionskapazität von grünem Wasserstoff in Australien mit Technologie von Siemens Energy,
  • der Entwicklung grüner Methanol-Produktion unter Verwendung von CO2 aus der Luft,
  • der Verbesserung der Wirkungsgrade von Elektrolyseuren und
  • dem Aufbau eines Exportterminals für grünen Wasserstoff in Australien.
Australien sei, wie die Politikerin weiter anführte, das ideale Partnerland für gemeinsame Wasserstoff-Projekte. Sonne und Wind seien dort im Überfluss vorhanden und böten ideale Voraussetzungen für die Wasserstoff-Produktion auf Basis erneuerbarer Energien.

Das Forschungsministerium fördert die Vorhaben mit bis zu 39,6 Millionen Euro. Australien hat bis zu 50 Millionen Australische Dollar (32 Millionen Euro) für die Projekte vorgesehen. 

Laut einer kürzlich veröffentlichen Studie von Aurora Energy Research liegen die Produktionskosten pro Kilogramm grünen Wasserstoffs im Jahr 2030 in Australien bei 3,10 Euro (wir berichteten). Trotz der zusätzlichen Kosten für Transport und gegebenenfalls Umwandlung wäre, so ein weiteres Ergebnis von Aurora, grüner Wasserstoff in Deutschland wettbewerbsfähig. Zum Vergleich: Für in Deutschland hergestellten grünen Wasserstoff hat Aurora Produktionskosten zwischen 3,90 und 5,00 Euro pro Kilogramm ermittelt.

Freitag, 27.01.2023, 11:48 Uhr
Davina Spohn

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