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Energie & Management > Strom - Alternativer Stromanbieter ist insolvent
Quelle: Fotolia
Strom

Alternativer Stromanbieter ist insolvent

Der Energieversorger Buzzn GmbH aus München ist in der Insolvenz. Schuld soll auch der Netzbetreiber sein.
Der Niedergang von Buzzn dauert schon ein bisschen. Am 26. August hat das Unternehmen angekündigt, seine Stromlieferungen einzustellen. Am 1. Oktober ging das Unternehmen ein vorläufiges Insolvenzverfahren ein. Nun heißt es auf der Internetseite des Anbieters: „Stand: 08. Dezember 2021: Wir rechnen in den kommenden Tagen mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens.“

Buzzn, gegründet 2010 mit Sitz in München, präsentierte sich als anderer Stromversorger und hat sogar ein „People Power Manifesto“ veröffentlicht. In zwölf Punkten wird unter anderem beklagt, dass es der etablierten Energiewirtschaft nur um den eigenen Selbsterhalt gehe, aber weniger um die Energiewende: „Wir können also lange darauf warten, dass Beamte, Konzernbosse, Lobbyisten oder Politiker die nötige Transformation unseres Energiesystems vorantreiben“, heißt es wörtlich.

Buzzn wollte es anders machen und setzte bei seinem Geschäftsmodell auf Leute, die sich gegenseitig mit Strom beliefern. Dafür wurde lokale Energiegruppen gegründet, bestehen aus Stromproduzenten (Stromgeber) und Kunden (Stromnehmer). Als Vorlage dienten die Regeln zum Mieterstrom. Sollte der Strom aus der Community nicht reichen, „so wird die offene Position (Überschuss oder Defizit) durch Buzzn automatisch durch ein Großhandelsgeschäft ausbilanziert“, heißt es auf der Internetseite.

Dort wird auch dem Netzbetreiber eine Schuld an der Misere gegeben: Der Grund für die Zahlungsunfähigkeit liege in aufgelaufenen Netzentgelten, „die uns ein großer süddeutscher Netzbetreiber über mehrere Jahre nicht in Rechnung gestellt hat“. Weiter heißt es: „Dies war weder dem Netzbetreiber, unserem für das Kreditorenmanagement beauftragten Dienstleister, noch unserem internen Controlling aufgefallen. Die Höhe der aufgelaufenen Verbindlichkeit hat uns schweren Herzens dazu bewogen, den Insolvenzantrag zu stellen.“ Gleichwohl sehen die Verantwortlichen auch eigene Gründe für das Scheitern: „Buzzn ist nicht schnell genug gewachsen“, heißt es weiter. Es hätten dem Unternehmen die personellen und finanziellen Kapazitäten gefehlt, um sich in diesem Geschäftsfeld zu behaupten.

Donnerstag, 23.12.2021, 11:40 Uhr
Stefan Sagmeister
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Alternativer Stromanbieter ist insolvent
Der Energieversorger Buzzn GmbH aus München ist in der Insolvenz. Schuld soll auch der Netzbetreiber sein.
Der Niedergang von Buzzn dauert schon ein bisschen. Am 26. August hat das Unternehmen angekündigt, seine Stromlieferungen einzustellen. Am 1. Oktober ging das Unternehmen ein vorläufiges Insolvenzverfahren ein. Nun heißt es auf der Internetseite des Anbieters: „Stand: 08. Dezember 2021: Wir rechnen in den kommenden Tagen mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens.“

Buzzn, gegründet 2010 mit Sitz in München, präsentierte sich als anderer Stromversorger und hat sogar ein „People Power Manifesto“ veröffentlicht. In zwölf Punkten wird unter anderem beklagt, dass es der etablierten Energiewirtschaft nur um den eigenen Selbsterhalt gehe, aber weniger um die Energiewende: „Wir können also lange darauf warten, dass Beamte, Konzernbosse, Lobbyisten oder Politiker die nötige Transformation unseres Energiesystems vorantreiben“, heißt es wörtlich.

Buzzn wollte es anders machen und setzte bei seinem Geschäftsmodell auf Leute, die sich gegenseitig mit Strom beliefern. Dafür wurde lokale Energiegruppen gegründet, bestehen aus Stromproduzenten (Stromgeber) und Kunden (Stromnehmer). Als Vorlage dienten die Regeln zum Mieterstrom. Sollte der Strom aus der Community nicht reichen, „so wird die offene Position (Überschuss oder Defizit) durch Buzzn automatisch durch ein Großhandelsgeschäft ausbilanziert“, heißt es auf der Internetseite.

Dort wird auch dem Netzbetreiber eine Schuld an der Misere gegeben: Der Grund für die Zahlungsunfähigkeit liege in aufgelaufenen Netzentgelten, „die uns ein großer süddeutscher Netzbetreiber über mehrere Jahre nicht in Rechnung gestellt hat“. Weiter heißt es: „Dies war weder dem Netzbetreiber, unserem für das Kreditorenmanagement beauftragten Dienstleister, noch unserem internen Controlling aufgefallen. Die Höhe der aufgelaufenen Verbindlichkeit hat uns schweren Herzens dazu bewogen, den Insolvenzantrag zu stellen.“ Gleichwohl sehen die Verantwortlichen auch eigene Gründe für das Scheitern: „Buzzn ist nicht schnell genug gewachsen“, heißt es weiter. Es hätten dem Unternehmen die personellen und finanziellen Kapazitäten gefehlt, um sich in diesem Geschäftsfeld zu behaupten.

Donnerstag, 23.12.2021, 11:40 Uhr
Stefan Sagmeister

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