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Energie & Management > Stromnetz - 50 Hertz bestellt Kabel für 4,6 Milliarden Euro
Quelle: Tennet
Stromnetz

50 Hertz bestellt Kabel für 4,6 Milliarden Euro

Mindestens 3.500 Kilometer See- und Landkabel liefern die dänische NKT und Prysmian für das Übertragungsnetz von 50 Hertz in den kommenden Jahren; Bestellwert 4,6 Milliarden Euro.
Voraussichtlich bis Mitte der 2030er Jahre sollen vier Offshore-Netzanbindungen in Nord- und Ostsee und drei Hochspannungs-Gleichstromverbindungen (HGÜ) an Land gebaut werden. Dafür unterschrieben die Geschäftsführer von Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz und den Kabelherstellern NKT und Prysmian in Berlin die Lieferverträge mit einem Volumen von 4,6 Milliarden Euro. In den Papieren vom 29. September ist ebenfalls eine Rahmenvereinbarung für weitere Projekte enthalten. Der CEO von 50 Hertz, Stefan Kapferer, nannte diesen Leitungsausbau eine „wichtige Voraussetzung für Klimaneutralität 2045“.

Die Projekt- und Rahmenverträge über die Produktion und Installation von See- und Landkabeln mit einer Gesamtlänge von 3.500 Kilometern ermöglichten den Herstellern den Ausbau von Produktions- und Transportkapazitäten, sagten die beiden Geschäftsführer von NKT und Prysmian Power Link. Die Vergabe umfasst Kabelsysteme auf der Spannungsebene 525 kV mit einer Leistung von jeweils 2.000 MW pro System für Leitungsbauprojekte, die im Bundesbedarfsplan gesetzlich verankert oder im Entwurf des neuen Netzentwicklungsplanes 2037/2045 (2023) vorgesehen sind.

Kapferer erläuterte: „Leistungsstarke Stromleitungen sind das Rückgrat der Energiewende.“ Ihre Produktion und Installation erforderten technologische Spitzenleistungen. „Mit NKT und Prysmian haben wir zwei Partner, mit denen wir schon in anderen Projekten zusammengearbeitet haben und die für Qualität Made in Europe stehen“, sagte er. Der Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz sei froh, diese Partner gebunden zu haben, da aktuell große Nachfrage in Europa und weltweit nach Bauteilen wie Kabeln, Transformatoren und Konvertern für den Stromnetzausbau bestehe.
 
Verkabelt für die Energiewende: (v.li.) Claes Westerlind (CEO NKT), Stefan Kapferer (CEO 50 Hertz) und Hakan Ozmen (CEO Prysmian Power Link)
Quelle: E&M / S.Harmsen
 
Claes Westerlind, CEO und Präsident von NKT, kommentierte: „Dies ist ein historischer Auftrag und wichtiger Meilenstein für NKT.“ Sein Unternehmen übernimmt für 3,5 Milliarden Euro den Löwenanteil der Lieferungen. NKT kooperiert bereits mit 50 Hertz in den beiden Projekten Südostlink (SOL) und Ostwind 2. Die Kabel des neuen Auftrags sollen in Köln und Schweden gefertigt werden und so europäische Wertschöpfung stärken. Kurze Transportwege senkten Kosten und zugleich lege NKT viel Wert auf Klimaschutz und betreibe seine Produktionsstätten schon zu 100 Prozent mit erneuerbarem Strom, betonte Westerlind.
 
„Wir fühlen uns geehrt, mit 50 Hertz bei diesen wichtigen Projekten zusammenzuarbeiten und damit unsere erfolgreiche Beziehung fortzusetzen“, sagte Hakan Ozmen, CEO von Prysmian Power Link. In den vergangenen Jahren habe 50 Hertz Prysmian bereits mit dem Netzanbindungssystem Ostwind 1 für Offshore-Windparks im Cluster westlich Adlergrund in der deutschen Ostsee beauftragt. Prysmian sei auch im Auftrag anderer deutscher Übertragungsnetzbetreiber aktiv.
 
NKT mit Hauptsitz in Dänemark ist für die Realisierung von fünf der sieben Projekte verantwortlich. Dazu gehört der deutsche Teil des Projektes Bornholm Energy Island inklusive der Installation im Meeresgrund. Für dieses Projekt kooperiert 50 Hertz mit dem dänischen Netzbetreiber Energinet. In der Nordsee ist NKT für die Umsetzung des Offshore-Netzanbindungsprojektes „Lan Win 6“ sowie landseitig für das Projekt „Nord Ost Link +“ zwischen den Suchräumen Pöschendorf in Schleswig-Holstein und Klein-Rogahn bei Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern zuständig.
 
Prysmian Power Link, ein Tochterunternehmen der italienischen Prysmian Group, erhielt den Zuschlag für ein Los, das in der Nordsee die Realisierung des Offshore-Netzanbindungssystems „Lan Win 3“ sowie an Land den östlichen Teil der Leitung „Nord Ost Link“ umfasst. Der Nordostlink ist bereits im Bundesbedarfsplan gesetzlich verankert.
 
Verlauf der vereinbarten Höchstspannungsleitungen von 50 Hertz, NKT und Prysmian
Quelle: 50 Hertz

Beim Ausbau des Höchstspannungsnetzes geht es darum, mit neuen Leitungen klimaneutral erzeugten Strom vom Erzeugungsort im Norden Deutschlands zu den Verbrauchern in den Süden zu bringen. Die vier Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) Amprion, Transnet BW, 50 Hertz und Tennet betreiben daher einen verstärkten Netzausbau, um Deutschland bis 2045 komplett mit erneuerbare erzeugtem Strom beliefern zu können. Die Gesamtkosten der ÜNB dafür bezifferte Kapferer auf 300 Milliarden Euro. 50 Hertz betreibt das Stromübertragungsnetz im Norden und Osten Deutschlands sowie in den Stadtstaaten Berlin und Hamburg.

Freitag, 29.09.2023, 15:54 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Stromnetz - 50 Hertz bestellt Kabel für 4,6 Milliarden Euro
Quelle: Tennet
Stromnetz
50 Hertz bestellt Kabel für 4,6 Milliarden Euro
Mindestens 3.500 Kilometer See- und Landkabel liefern die dänische NKT und Prysmian für das Übertragungsnetz von 50 Hertz in den kommenden Jahren; Bestellwert 4,6 Milliarden Euro.
Voraussichtlich bis Mitte der 2030er Jahre sollen vier Offshore-Netzanbindungen in Nord- und Ostsee und drei Hochspannungs-Gleichstromverbindungen (HGÜ) an Land gebaut werden. Dafür unterschrieben die Geschäftsführer von Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz und den Kabelherstellern NKT und Prysmian in Berlin die Lieferverträge mit einem Volumen von 4,6 Milliarden Euro. In den Papieren vom 29. September ist ebenfalls eine Rahmenvereinbarung für weitere Projekte enthalten. Der CEO von 50 Hertz, Stefan Kapferer, nannte diesen Leitungsausbau eine „wichtige Voraussetzung für Klimaneutralität 2045“.

Die Projekt- und Rahmenverträge über die Produktion und Installation von See- und Landkabeln mit einer Gesamtlänge von 3.500 Kilometern ermöglichten den Herstellern den Ausbau von Produktions- und Transportkapazitäten, sagten die beiden Geschäftsführer von NKT und Prysmian Power Link. Die Vergabe umfasst Kabelsysteme auf der Spannungsebene 525 kV mit einer Leistung von jeweils 2.000 MW pro System für Leitungsbauprojekte, die im Bundesbedarfsplan gesetzlich verankert oder im Entwurf des neuen Netzentwicklungsplanes 2037/2045 (2023) vorgesehen sind.

Kapferer erläuterte: „Leistungsstarke Stromleitungen sind das Rückgrat der Energiewende.“ Ihre Produktion und Installation erforderten technologische Spitzenleistungen. „Mit NKT und Prysmian haben wir zwei Partner, mit denen wir schon in anderen Projekten zusammengearbeitet haben und die für Qualität Made in Europe stehen“, sagte er. Der Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz sei froh, diese Partner gebunden zu haben, da aktuell große Nachfrage in Europa und weltweit nach Bauteilen wie Kabeln, Transformatoren und Konvertern für den Stromnetzausbau bestehe.
 
Verkabelt für die Energiewende: (v.li.) Claes Westerlind (CEO NKT), Stefan Kapferer (CEO 50 Hertz) und Hakan Ozmen (CEO Prysmian Power Link)
Quelle: E&M / S.Harmsen
 
Claes Westerlind, CEO und Präsident von NKT, kommentierte: „Dies ist ein historischer Auftrag und wichtiger Meilenstein für NKT.“ Sein Unternehmen übernimmt für 3,5 Milliarden Euro den Löwenanteil der Lieferungen. NKT kooperiert bereits mit 50 Hertz in den beiden Projekten Südostlink (SOL) und Ostwind 2. Die Kabel des neuen Auftrags sollen in Köln und Schweden gefertigt werden und so europäische Wertschöpfung stärken. Kurze Transportwege senkten Kosten und zugleich lege NKT viel Wert auf Klimaschutz und betreibe seine Produktionsstätten schon zu 100 Prozent mit erneuerbarem Strom, betonte Westerlind.
 
„Wir fühlen uns geehrt, mit 50 Hertz bei diesen wichtigen Projekten zusammenzuarbeiten und damit unsere erfolgreiche Beziehung fortzusetzen“, sagte Hakan Ozmen, CEO von Prysmian Power Link. In den vergangenen Jahren habe 50 Hertz Prysmian bereits mit dem Netzanbindungssystem Ostwind 1 für Offshore-Windparks im Cluster westlich Adlergrund in der deutschen Ostsee beauftragt. Prysmian sei auch im Auftrag anderer deutscher Übertragungsnetzbetreiber aktiv.
 
NKT mit Hauptsitz in Dänemark ist für die Realisierung von fünf der sieben Projekte verantwortlich. Dazu gehört der deutsche Teil des Projektes Bornholm Energy Island inklusive der Installation im Meeresgrund. Für dieses Projekt kooperiert 50 Hertz mit dem dänischen Netzbetreiber Energinet. In der Nordsee ist NKT für die Umsetzung des Offshore-Netzanbindungsprojektes „Lan Win 6“ sowie landseitig für das Projekt „Nord Ost Link +“ zwischen den Suchräumen Pöschendorf in Schleswig-Holstein und Klein-Rogahn bei Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern zuständig.
 
Prysmian Power Link, ein Tochterunternehmen der italienischen Prysmian Group, erhielt den Zuschlag für ein Los, das in der Nordsee die Realisierung des Offshore-Netzanbindungssystems „Lan Win 3“ sowie an Land den östlichen Teil der Leitung „Nord Ost Link“ umfasst. Der Nordostlink ist bereits im Bundesbedarfsplan gesetzlich verankert.
 
Verlauf der vereinbarten Höchstspannungsleitungen von 50 Hertz, NKT und Prysmian
Quelle: 50 Hertz

Beim Ausbau des Höchstspannungsnetzes geht es darum, mit neuen Leitungen klimaneutral erzeugten Strom vom Erzeugungsort im Norden Deutschlands zu den Verbrauchern in den Süden zu bringen. Die vier Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) Amprion, Transnet BW, 50 Hertz und Tennet betreiben daher einen verstärkten Netzausbau, um Deutschland bis 2045 komplett mit erneuerbare erzeugtem Strom beliefern zu können. Die Gesamtkosten der ÜNB dafür bezifferte Kapferer auf 300 Milliarden Euro. 50 Hertz betreibt das Stromübertragungsnetz im Norden und Osten Deutschlands sowie in den Stadtstaaten Berlin und Hamburg.

Freitag, 29.09.2023, 15:54 Uhr
Susanne Harmsen

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