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Energie & Management > Wasserstoff - 5.000 Tonnen grüner Wasserstoff jährlich aus Neumünster
Rendering des Green-H2-Hubs in Neumünster. Quelle: Hadi Teherani Architects
Wasserstoff

5.000 Tonnen grüner Wasserstoff jährlich aus Neumünster

In Neumünster will das Schweizer Unternehmen Infener einen Wasserstoff-Hub mit einer Leistung von 50 MW bauen. Der Wasserstoff soll in einem geschlossenen Kreislauf hergestellt werden.
Die Erneuerbare-Energien-Anlagen in Schleswig-Holstein erzeugen mehr grünen Strom als das Bundesland verbrauchen kann. Dies zeigen kürzlich veröffentlichte Zahlen des größten Netzbetreibers des Landes, der Schleswig-Holstein Netz AG: 2023 exportierte Schleswig-Holstein rund 11,4 Milliarden kWh an andere Bundesländer und damit 2 Milliarden mehr als noch im Vorjahr.

Diesen Überschuss möchte sich das Schweizer Unternehmen Infener für die Produktion grünen Wasserstoffs zunutze machen − mitten in Schleswig-Holstein, in Neumünster. Als bislang übliche jährliche Produktionsmengen für Elektrolyse-Anlagen nennt Infener eine Größenordnung von durchschnittlich 1.500 Tonnen. Das Projekt in Neumünster soll ab 2026 mehr als dreimal so viel − nämlich bis zu 5.000 Tonnen − an grünem Wasserstoff pro Jahr produzieren. Der Strom soll über Direktlieferverträge, sogenannten PPA (Power Purchase Agreement), vor allem aus regionalen Wind- und Photovoltaikanlagen kommen. 

Hub mit ganzheitlicher Ansatz ...

Den Baustart für den Hub sieht Infener auf einer 29.000 Quadratmeter großen Fläche (so groß wie vier Fußballfelder) noch in diesem Jahr vor. Die Schweizer betonen den ganzheitlichen Ansatz ihres 133 Millionen Euro teuren Projektes im Norden Deutschlands. „Unser Ziel mit dem Hub ist es, eine weltweit einzigartige, nachhaltige und regionale Wertschöpfungskette aus der Produktion von grünem Wasserstoff zu schaffen“, erklärte Joe Vogl, CEO und Mitgründer, auf einer Presseveranstaltung Ende März. Die bei der Elektrolyse entstehende Abwärme soll im Rahmen der künftigen kommunalen Wärmeversorgung und für industrielle Prozesse genutzt werden.

Auch der während der Elektrolyse entstehende hochwertige Sauerstoff soll laut Vogl für verschiedenen Industrien zum Einsatz kommen. Insbesondere bei der Oxyfuel-Verbrennung sei reiner Sauerstoff wichtig. Bei diesem Verbrennungsverfahren werden aufgrund des reinen Sauerstoffs besonders hohe Flammentemperaturen erreicht. Um die Temperatur zu beeinflussen, wird eine bestimmte Menge an Abgas beziehungsweise Rauchgas intern oder extern zirkuliert. Das Oxyfuel-Verfahren eignet sich als Grundlage für Kraftwerksprozesse, die eine Abscheidung des entstehenden Kohlendioxids erlauben.

Auch Regenwasser soll laut dem CEO von Inferner in Zisternen zur Wiederverwendung gesammelt werden und aufbereitet in der Anlage zum Einsatz kommen.

...und futuristischem Design

Das Dach des Hubs wird über eine 2,3-MW-Photovoltaik-Anlage verfügen, heißt es weiter aus Neumünster. Diese wird das futuristisch gestaltete Gebäude teilweise autark mit grüner Energie versorgen. „Unser Ziel war es, ästhetische Architektur zu entwickeln, die über die einer traditionellen Produktionsstätte hinausgeht. Der Hub soll ein Ort der Vision, Innovation und Veränderung sein“, so Sebastian Appl, Head of Architects des Hamburger Architekturbüros Hadi Teherani Architects. Neben der Wasserstoffproduktionsanlage soll im Hub auch ein Besucher- und Forschungszentrum integriert sein. 

Erste Abnehmer des Wasserstoffs hat Infener bereits im Blick. So befindet direkt in Neumünster eine große Wasserstofftankstelle des Betreibers Hypion. Dort können sowohl Pkw als auch Lkw tanken.
 
Infener ist eine 2023 gegründete AG mit Hauptsitz in der Schweiz und weiteren Niederlassungen in Deutschland, Portugal und Norwegen. Das Unternehmen hat sich dem Wachstum einer grünen, zirkulären Wasserstoffwirtschaft und einer dezentralen Energieversorgung verschrieben. Es möchte Wasserstoff-Hubs in ganz Europa – neben Deutschland auch in Portugal und Norwegen – aufbauen und will damit eigenen Angaben nach einen „entscheidenden Beitrag“ zur Verwirklichung der EU-Wasserstoffstrategie leisten, die bis 2030 die Installation von Elektrolyseuren mit einer Leistung von mindestens 40.000 MW anvisiert.

Dienstag, 26.03.2024, 14:36 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wasserstoff - 5.000 Tonnen grüner Wasserstoff jährlich aus Neumünster
Rendering des Green-H2-Hubs in Neumünster. Quelle: Hadi Teherani Architects
Wasserstoff
5.000 Tonnen grüner Wasserstoff jährlich aus Neumünster
In Neumünster will das Schweizer Unternehmen Infener einen Wasserstoff-Hub mit einer Leistung von 50 MW bauen. Der Wasserstoff soll in einem geschlossenen Kreislauf hergestellt werden.
Die Erneuerbare-Energien-Anlagen in Schleswig-Holstein erzeugen mehr grünen Strom als das Bundesland verbrauchen kann. Dies zeigen kürzlich veröffentlichte Zahlen des größten Netzbetreibers des Landes, der Schleswig-Holstein Netz AG: 2023 exportierte Schleswig-Holstein rund 11,4 Milliarden kWh an andere Bundesländer und damit 2 Milliarden mehr als noch im Vorjahr.

Diesen Überschuss möchte sich das Schweizer Unternehmen Infener für die Produktion grünen Wasserstoffs zunutze machen − mitten in Schleswig-Holstein, in Neumünster. Als bislang übliche jährliche Produktionsmengen für Elektrolyse-Anlagen nennt Infener eine Größenordnung von durchschnittlich 1.500 Tonnen. Das Projekt in Neumünster soll ab 2026 mehr als dreimal so viel − nämlich bis zu 5.000 Tonnen − an grünem Wasserstoff pro Jahr produzieren. Der Strom soll über Direktlieferverträge, sogenannten PPA (Power Purchase Agreement), vor allem aus regionalen Wind- und Photovoltaikanlagen kommen. 

Hub mit ganzheitlicher Ansatz ...

Den Baustart für den Hub sieht Infener auf einer 29.000 Quadratmeter großen Fläche (so groß wie vier Fußballfelder) noch in diesem Jahr vor. Die Schweizer betonen den ganzheitlichen Ansatz ihres 133 Millionen Euro teuren Projektes im Norden Deutschlands. „Unser Ziel mit dem Hub ist es, eine weltweit einzigartige, nachhaltige und regionale Wertschöpfungskette aus der Produktion von grünem Wasserstoff zu schaffen“, erklärte Joe Vogl, CEO und Mitgründer, auf einer Presseveranstaltung Ende März. Die bei der Elektrolyse entstehende Abwärme soll im Rahmen der künftigen kommunalen Wärmeversorgung und für industrielle Prozesse genutzt werden.

Auch der während der Elektrolyse entstehende hochwertige Sauerstoff soll laut Vogl für verschiedenen Industrien zum Einsatz kommen. Insbesondere bei der Oxyfuel-Verbrennung sei reiner Sauerstoff wichtig. Bei diesem Verbrennungsverfahren werden aufgrund des reinen Sauerstoffs besonders hohe Flammentemperaturen erreicht. Um die Temperatur zu beeinflussen, wird eine bestimmte Menge an Abgas beziehungsweise Rauchgas intern oder extern zirkuliert. Das Oxyfuel-Verfahren eignet sich als Grundlage für Kraftwerksprozesse, die eine Abscheidung des entstehenden Kohlendioxids erlauben.

Auch Regenwasser soll laut dem CEO von Inferner in Zisternen zur Wiederverwendung gesammelt werden und aufbereitet in der Anlage zum Einsatz kommen.

...und futuristischem Design

Das Dach des Hubs wird über eine 2,3-MW-Photovoltaik-Anlage verfügen, heißt es weiter aus Neumünster. Diese wird das futuristisch gestaltete Gebäude teilweise autark mit grüner Energie versorgen. „Unser Ziel war es, ästhetische Architektur zu entwickeln, die über die einer traditionellen Produktionsstätte hinausgeht. Der Hub soll ein Ort der Vision, Innovation und Veränderung sein“, so Sebastian Appl, Head of Architects des Hamburger Architekturbüros Hadi Teherani Architects. Neben der Wasserstoffproduktionsanlage soll im Hub auch ein Besucher- und Forschungszentrum integriert sein. 

Erste Abnehmer des Wasserstoffs hat Infener bereits im Blick. So befindet direkt in Neumünster eine große Wasserstofftankstelle des Betreibers Hypion. Dort können sowohl Pkw als auch Lkw tanken.
 
Infener ist eine 2023 gegründete AG mit Hauptsitz in der Schweiz und weiteren Niederlassungen in Deutschland, Portugal und Norwegen. Das Unternehmen hat sich dem Wachstum einer grünen, zirkulären Wasserstoffwirtschaft und einer dezentralen Energieversorgung verschrieben. Es möchte Wasserstoff-Hubs in ganz Europa – neben Deutschland auch in Portugal und Norwegen – aufbauen und will damit eigenen Angaben nach einen „entscheidenden Beitrag“ zur Verwirklichung der EU-Wasserstoffstrategie leisten, die bis 2030 die Installation von Elektrolyseuren mit einer Leistung von mindestens 40.000 MW anvisiert.

Dienstag, 26.03.2024, 14:36 Uhr
Davina Spohn

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