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Energie & Management > Statistik - Wechselrate in Österreich steigt um 63 Prozent
Quelle: Shutterstock / ESB Professional
Statistik

Wechselrate in Österreich steigt um 63 Prozent

Insgesamt 345.649 Kunden wechselten 2023 ihren Strom- oder Gasversorger, 2022 waren es 212.004 gewesen. Laut dem Regulator E-Control kommt der Wettbewerb langsam wieder in Schwung.
Im Jahr 2023 wechselten in Österreich 345.649 Kunden von den Haushalten bis zur Industrie ihren Strom- oder Gasversorger. Verglichen mit 2022 ist dies ein Anstieg um rund 63 Prozent. Dies zeigt die Marktstatistik, die die Regulierungsbehörde E-Control am 12. Februar veröffentlichte. Ihr zufolge war von 2021 auf 2022 ein Einbruch der Anzahl der Wechselfälle um etwa 36 Prozent auf 212.004 Kunden zu verzeichnen gewesen.

Nun haben sich die Werte offenbar wieder erholt. „Der Wettbewerb kommt langsam wieder in Schwung. Etliche Konsumenten haben 2022 Verträge zu damals noch höheren Preisen abgeschlossen. Nach Auslaufen der Bindefrist haben viele Kunden die Chance genutzt, um bei einem Lieferantenwechsel Geld zu sparen und einen neuen Anbieter zu wählen“, kommentierte E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch die Entwicklung.

Niederösterreich bei Stromwechsler vorne

Im Strombereich wählten 2023 insgesamt 245.998 Kunden einen neuen Lieferanten, darunter 198.586 Haushalte. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 waren 160.922 Wechselfälle zu verzeichnen gewesen, von denen 114.253 auf Haushalte entfielen.

Geographisch betrachtet lag Niederösterreich mit einer Wechselrate von 10,6 Prozent (92.578 Fälle) an der Spitze. An zweiter Stelle lag Wien mit 4,2 Prozent und 68.344 Fällen, an dritter Oberösterreich mit 3,2 Prozent (33.834 Fälle). Die geringste Wechselrate meldete das westlichste Bundesland Österreichs, Vorarlberg, mit 0,5 Prozent respektive 1.334 Fällen.

Einen neuen Gaslieferanten erkoren 2023 österreichweit 99.651 Kunden, darunter 93.006 Haushalte. Im Jahr 2022 hatten dem gegenüber 51.082 Kunden einen Lieferantenwechsel vollzogen, davon 46.857 Haushalte.

Auch bei Gas sind die Niederösterreicher auf Platz 1

Auch im Gassektor verzeichnete Niederösterreich die höchste Wechselrate: Sie belief sich auf 14,9 Prozent, was 42.075 Fällen entspricht. Die zweithöchste Wechselrate meldete Oberösterreich mit 8,0 Prozent und 10.676 Fällen, die dritthöchste die Steiermark mit 7,2 Prozent (4.677 Fälle). Am niedrigsten war die Wechselrate auch im Gassektor in Vorarlberg: Sie lag bei 1,6 Prozent, womit 596 Kunden einen neuen Versorger wählten.

Urbantschitsch zufolge waren die Wechselraten in Niederösterreich im Jahr 2023 die höchsten, die seit der Marktliberalisierung in den Jahren 2001 (Strom) und 2002 (Gas) österreichweit auftraten. Der E-Control-Vorstand erklärte dies mit einer deutlich gestiegenen Sensibilität der Kunden hinsichtlich ihrer Strom- und Gaskosten.

Der Grund für die Wechselstimmung in Niederösterreich

Zumindest verstärkend könnte gewirkt haben, dass der niederösterreichische Energiekonzern EVN im Frühjahr 2023 aus Gründen der Rechtssicherheit die Strom- und Gasversorgungsverträge von etwa 300.000 Haushalten kündigte und diese einlud, neue Verträge zu schließen, denen sie ausdrücklich zustimmen mussten. Wie die EVN bei der Bekanntgabe ihrer Jahresbilanz 2022/23 am 14. Dezember 2023 meldete, nahmen rund 10 Prozent der Betroffenen das Angebot nicht an.

Montag, 12.02.2024, 16:11 Uhr
Klaus Fischer
Energie & Management > Statistik - Wechselrate in Österreich steigt um 63 Prozent
Quelle: Shutterstock / ESB Professional
Statistik
Wechselrate in Österreich steigt um 63 Prozent
Insgesamt 345.649 Kunden wechselten 2023 ihren Strom- oder Gasversorger, 2022 waren es 212.004 gewesen. Laut dem Regulator E-Control kommt der Wettbewerb langsam wieder in Schwung.
Im Jahr 2023 wechselten in Österreich 345.649 Kunden von den Haushalten bis zur Industrie ihren Strom- oder Gasversorger. Verglichen mit 2022 ist dies ein Anstieg um rund 63 Prozent. Dies zeigt die Marktstatistik, die die Regulierungsbehörde E-Control am 12. Februar veröffentlichte. Ihr zufolge war von 2021 auf 2022 ein Einbruch der Anzahl der Wechselfälle um etwa 36 Prozent auf 212.004 Kunden zu verzeichnen gewesen.

Nun haben sich die Werte offenbar wieder erholt. „Der Wettbewerb kommt langsam wieder in Schwung. Etliche Konsumenten haben 2022 Verträge zu damals noch höheren Preisen abgeschlossen. Nach Auslaufen der Bindefrist haben viele Kunden die Chance genutzt, um bei einem Lieferantenwechsel Geld zu sparen und einen neuen Anbieter zu wählen“, kommentierte E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch die Entwicklung.

Niederösterreich bei Stromwechsler vorne

Im Strombereich wählten 2023 insgesamt 245.998 Kunden einen neuen Lieferanten, darunter 198.586 Haushalte. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 waren 160.922 Wechselfälle zu verzeichnen gewesen, von denen 114.253 auf Haushalte entfielen.

Geographisch betrachtet lag Niederösterreich mit einer Wechselrate von 10,6 Prozent (92.578 Fälle) an der Spitze. An zweiter Stelle lag Wien mit 4,2 Prozent und 68.344 Fällen, an dritter Oberösterreich mit 3,2 Prozent (33.834 Fälle). Die geringste Wechselrate meldete das westlichste Bundesland Österreichs, Vorarlberg, mit 0,5 Prozent respektive 1.334 Fällen.

Einen neuen Gaslieferanten erkoren 2023 österreichweit 99.651 Kunden, darunter 93.006 Haushalte. Im Jahr 2022 hatten dem gegenüber 51.082 Kunden einen Lieferantenwechsel vollzogen, davon 46.857 Haushalte.

Auch bei Gas sind die Niederösterreicher auf Platz 1

Auch im Gassektor verzeichnete Niederösterreich die höchste Wechselrate: Sie belief sich auf 14,9 Prozent, was 42.075 Fällen entspricht. Die zweithöchste Wechselrate meldete Oberösterreich mit 8,0 Prozent und 10.676 Fällen, die dritthöchste die Steiermark mit 7,2 Prozent (4.677 Fälle). Am niedrigsten war die Wechselrate auch im Gassektor in Vorarlberg: Sie lag bei 1,6 Prozent, womit 596 Kunden einen neuen Versorger wählten.

Urbantschitsch zufolge waren die Wechselraten in Niederösterreich im Jahr 2023 die höchsten, die seit der Marktliberalisierung in den Jahren 2001 (Strom) und 2002 (Gas) österreichweit auftraten. Der E-Control-Vorstand erklärte dies mit einer deutlich gestiegenen Sensibilität der Kunden hinsichtlich ihrer Strom- und Gaskosten.

Der Grund für die Wechselstimmung in Niederösterreich

Zumindest verstärkend könnte gewirkt haben, dass der niederösterreichische Energiekonzern EVN im Frühjahr 2023 aus Gründen der Rechtssicherheit die Strom- und Gasversorgungsverträge von etwa 300.000 Haushalten kündigte und diese einlud, neue Verträge zu schließen, denen sie ausdrücklich zustimmen mussten. Wie die EVN bei der Bekanntgabe ihrer Jahresbilanz 2022/23 am 14. Dezember 2023 meldete, nahmen rund 10 Prozent der Betroffenen das Angebot nicht an.

Montag, 12.02.2024, 16:11 Uhr
Klaus Fischer

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