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Energie & Management > Wasserstoff - Wasserstoffpreis stark abhängig von Speicherkosten
Quelle: Shutterstock / Shawn Hempel
Wasserstoff

Wasserstoffpreis stark abhängig von Speicherkosten

Bis zu 3,50 Euro pro Kilo könnte die Speicherung von Wasserstoff kosten. Abhängig von der Auslastung der Speicher könnte es einer Studie zufolge aber auch deutlich günstiger werden. 
Bis zu 3 Milliarden kWh könnte der Wasserstoffspeicherbedarf in Deutschland bereits im Jahr 2030 betragen, im Jahr 2045 könnten es sogar mehr als 100 Milliarden kWh sein. Dass Aufbau und Nutzung mit erheblichen Kosten verbunden sein könnte, zeigt eine aktuelle Analyse des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln (EWI). Unter dem Titel „Die Bedeutung von Wasserstoffspeichern − eine Analyse der Bedarfe, Potenziale und Kosten“ haben die Forschenden sowohl die Energiesystemszenarien für Deutschland auswertet als auch Speicherpotentiale ermittelt. 

Demnach könnten rund 30 Milliarden kWh Speicherpotenzial durch die Umwidmung von Salzkavernen, in denen derzeit noch Erdgas gespeichert wird, gewonnen werden. Da dies nur einen Bruchteil des voraussichtlichen Bedarfs decken könne und Planung und Neubau von Speichern bis zu zehn Jahren dauerten, sollten „zeitnah“ Ausbauziele festgelegt und ein rechtlicher Rahmen geschaffen werden, so ein Fazit der Analyse. 

Anhand einer Abschätzung der Investitions- und Betriebskosten von untertägigen Salzkavernen ermittelten die Forschenden darüber hinaus die potenziellen Kosten der Wasserstoffspeicherung: Zwischen 0,66 Euro/Kilogramm und 1,75 Euro/Kilogramm bezogen auf die ausgespeicherte Wasserstoffmenge könnten sich diese bewegen.

Unklare Investitionsbedingungen

Allerdings würden die Kosten erheblich durch die Betriebsweise und der jährlichen Zyklenzahl beeinflusst. So könnten die Speicherkosten bei geringer Auslastung sogar auf bis zu 3,50 Euro/Kilogramm steigen. Werde der Wasserstoff häufiger vollständig ein- und ausgespeichert, könnten die Kosten hingegen auf 0,45 Euro/Kilogramm sinken.

Bei Wasserstoff-Produktionskosten von etwa 3 bis 4 Euro/Kilogramm im künftigen Energiesystem − die Forschenden beziehen sich hier auf die Ergebnisse einer früheren Analyse des EWI − stelle die Speicherung somit einen relevanten Kostenfaktor dar und könne bis zu einem Viertel der Gesamtkosten für die Bereitstellung von Wasserstoff ausmachen.

Sowohl die Investitions- und Betriebskosten als auch die Speichererlöse seien für die Wirtschaftlichkeit von Speicherlösungen entscheidend, so die Forschenden. Da diese durch den regulatorischen Rahmen beeinflusst würden, könnte es angesichts der hohen Dynamik und Unsicherheit während des Markthochlaufs sinnvoll sein, durch ein kontinuierliches Monitoring und mögliche zeitliche Befristungen von Markteingriffen effizient auf die sich verändernden Marktumgebungen zu reagieren. 

Die vollständige Analyse „Die Bedeutung von Wasserstoffspeichern − eine Analyse der Bedarfe, Potenziale und Kosten“ ist über die Internetseite des EWI abrufbar.

Mittwoch, 6.03.2024, 14:56 Uhr
Katia Meyer-Tien
Energie & Management > Wasserstoff - Wasserstoffpreis stark abhängig von Speicherkosten
Quelle: Shutterstock / Shawn Hempel
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Wasserstoffpreis stark abhängig von Speicherkosten
Bis zu 3,50 Euro pro Kilo könnte die Speicherung von Wasserstoff kosten. Abhängig von der Auslastung der Speicher könnte es einer Studie zufolge aber auch deutlich günstiger werden. 
Bis zu 3 Milliarden kWh könnte der Wasserstoffspeicherbedarf in Deutschland bereits im Jahr 2030 betragen, im Jahr 2045 könnten es sogar mehr als 100 Milliarden kWh sein. Dass Aufbau und Nutzung mit erheblichen Kosten verbunden sein könnte, zeigt eine aktuelle Analyse des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln (EWI). Unter dem Titel „Die Bedeutung von Wasserstoffspeichern − eine Analyse der Bedarfe, Potenziale und Kosten“ haben die Forschenden sowohl die Energiesystemszenarien für Deutschland auswertet als auch Speicherpotentiale ermittelt. 

Demnach könnten rund 30 Milliarden kWh Speicherpotenzial durch die Umwidmung von Salzkavernen, in denen derzeit noch Erdgas gespeichert wird, gewonnen werden. Da dies nur einen Bruchteil des voraussichtlichen Bedarfs decken könne und Planung und Neubau von Speichern bis zu zehn Jahren dauerten, sollten „zeitnah“ Ausbauziele festgelegt und ein rechtlicher Rahmen geschaffen werden, so ein Fazit der Analyse. 

Anhand einer Abschätzung der Investitions- und Betriebskosten von untertägigen Salzkavernen ermittelten die Forschenden darüber hinaus die potenziellen Kosten der Wasserstoffspeicherung: Zwischen 0,66 Euro/Kilogramm und 1,75 Euro/Kilogramm bezogen auf die ausgespeicherte Wasserstoffmenge könnten sich diese bewegen.

Unklare Investitionsbedingungen

Allerdings würden die Kosten erheblich durch die Betriebsweise und der jährlichen Zyklenzahl beeinflusst. So könnten die Speicherkosten bei geringer Auslastung sogar auf bis zu 3,50 Euro/Kilogramm steigen. Werde der Wasserstoff häufiger vollständig ein- und ausgespeichert, könnten die Kosten hingegen auf 0,45 Euro/Kilogramm sinken.

Bei Wasserstoff-Produktionskosten von etwa 3 bis 4 Euro/Kilogramm im künftigen Energiesystem − die Forschenden beziehen sich hier auf die Ergebnisse einer früheren Analyse des EWI − stelle die Speicherung somit einen relevanten Kostenfaktor dar und könne bis zu einem Viertel der Gesamtkosten für die Bereitstellung von Wasserstoff ausmachen.

Sowohl die Investitions- und Betriebskosten als auch die Speichererlöse seien für die Wirtschaftlichkeit von Speicherlösungen entscheidend, so die Forschenden. Da diese durch den regulatorischen Rahmen beeinflusst würden, könnte es angesichts der hohen Dynamik und Unsicherheit während des Markthochlaufs sinnvoll sein, durch ein kontinuierliches Monitoring und mögliche zeitliche Befristungen von Markteingriffen effizient auf die sich verändernden Marktumgebungen zu reagieren. 

Die vollständige Analyse „Die Bedeutung von Wasserstoffspeichern − eine Analyse der Bedarfe, Potenziale und Kosten“ ist über die Internetseite des EWI abrufbar.

Mittwoch, 6.03.2024, 14:56 Uhr
Katia Meyer-Tien

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