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Energie & Management > Wärme - Wärmepumpen-Verband schlägt Alarm
Quelle: Shutterstock / JPC-PROD
Wärme

Wärmepumpen-Verband schlägt Alarm

Im Rückgang der Förderanträge für Wärmepumpen sieht der Bundesverband Wärmepumpe ein Alarmsignal für den Klimaschutz und für Deutschland als Industriestandort. Er stellt Forderungen.
70 Prozent weniger Anträge auf Förderung einer Wärmepumpe: Dieser Rückgang in den ersten sieben Monaten gegenüber dem Vergleichszeitraum 2022 ist in den Augen des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) ein Alarmsignal. Mithilfe einer aktuellen Studie unterfüttert der Verband sieben Forderungen, wie der Transformationsprozess der Heizungsindustrie in Deutschland positiv zu gestalten ist.

Beim Beratungsunternehmen Pricewaterhouse Coopers (PWC) Deutschland hatte der Wärmepumpen-Verband die Studie „Der Wärmepumpenhochlauf nach der Heizungsdebatte“ in Auftrag gegeben. Es sei für den Klimaschutz und für Deutschland als Industriestandort alarmierend, so der BWP, dass bei schwindender Attraktivität der Wärmepumpen gleichzeitig die Nachfrage nach Öl- und Erdgasheizkesseln im Jahr 2023 stark angestiegen sei, um 102 Prozent beziehungsweise 29 Prozent.

Denn die Heizungsbranche erweitere gerade massiv die Produktionskapazitäten für Wärmepumpen und steigere entsprechend die Investitionen, was sich mit abnehmenden Förderantragszahlen nicht vertrage. Sieben Maßnahmen schlägt der BWP vor, um das für 2030 ausgegebene Ziel der Bundesregierung von 6 Millionen installierten Wärmepumpen (500.000 neue pro Jahr ab 2024) doch noch zu erreichen.
 
 
Mehr fördern, schneller genehmigen und das Image pflegen

Einmal zielen die Vorschläge darauf ab, die Nachfrage nach Wärmepumpen zu steigern. Dies sei erstens über den Strompreis zu erreichen, sofern die Politik eine geringere Steuer- und Abgabenbelastung beim Strom beschließt. Die Stromsteuer solle nur noch 0,1 Cent/kWh betragen (europarechtliches Minimum), die Mehrwertsteuer für Wärmepumpen-Strom vorübergehend auf 7 Prozent sinken. Zweitens setzt der BWP sich für verlässliche und einfache Förderprogramme für Wärmepumpen ein.

Als dritte Forderung bringt der BWP einen festgelegten Ausbaupfad für Wärmepumpen ins Spiel, der das „Abwandern einer weiteren grünen Zukunftstechnologie“ aus Deutschland verhindern würde. Ein weiterer Vorschlag des BWP ist eine verbesserte Kommunikation über Wärmepumpen, um ihren Wert als Schlüsseltechnologie der Wärmetransformation hervorzuheben.

Ein anderer großer Teilbereich der Verbandsforderungen betrifft die Rahmenbedingungen für die Produktion von Wärmepumpen. Die fünfte Maßnahme erwartet entsprechend einfachere und schnellere Genehmigungsverfahren für Produktionsstandorte. Wie etwa bei LNG-Terminals seien die Verfahren auch für „Cleantech-Unternehmen und ihre Produktion“ deutlich zu verkürzen.

Als sechste Maßnahme fordert der BWP eine Förderkulisse für Investitionen. Diverse Maßnahmenpakete der EU seien schnell auf nationaler Ebene umzusetzen. Vergünstigte Kredite oder beschleunigte Abschreibungen würden zusätzliche Investitionen ermöglichen und Liquidität sichern. Siebtens und letztens nimmt der BWP die Politik auch dabei in die Pflicht, attraktive Industriestandorte zu schaffen und damit zugleich dem Fachkräftebedarf bei der Wärmepumpenproduktion Rechnung zu tragen.

Die Studie „Der Wärmepumpenhochlauf nach der Heizungsdebatte“ im Auftrag des Bundesverbands hat PWC auf seiner Internetseite bereitgestellt.

Donnerstag, 2.11.2023, 17:15 Uhr
Volker Stephan
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Wärmepumpen-Verband schlägt Alarm
Im Rückgang der Förderanträge für Wärmepumpen sieht der Bundesverband Wärmepumpe ein Alarmsignal für den Klimaschutz und für Deutschland als Industriestandort. Er stellt Forderungen.
70 Prozent weniger Anträge auf Förderung einer Wärmepumpe: Dieser Rückgang in den ersten sieben Monaten gegenüber dem Vergleichszeitraum 2022 ist in den Augen des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) ein Alarmsignal. Mithilfe einer aktuellen Studie unterfüttert der Verband sieben Forderungen, wie der Transformationsprozess der Heizungsindustrie in Deutschland positiv zu gestalten ist.

Beim Beratungsunternehmen Pricewaterhouse Coopers (PWC) Deutschland hatte der Wärmepumpen-Verband die Studie „Der Wärmepumpenhochlauf nach der Heizungsdebatte“ in Auftrag gegeben. Es sei für den Klimaschutz und für Deutschland als Industriestandort alarmierend, so der BWP, dass bei schwindender Attraktivität der Wärmepumpen gleichzeitig die Nachfrage nach Öl- und Erdgasheizkesseln im Jahr 2023 stark angestiegen sei, um 102 Prozent beziehungsweise 29 Prozent.

Denn die Heizungsbranche erweitere gerade massiv die Produktionskapazitäten für Wärmepumpen und steigere entsprechend die Investitionen, was sich mit abnehmenden Förderantragszahlen nicht vertrage. Sieben Maßnahmen schlägt der BWP vor, um das für 2030 ausgegebene Ziel der Bundesregierung von 6 Millionen installierten Wärmepumpen (500.000 neue pro Jahr ab 2024) doch noch zu erreichen.
 
 
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Einmal zielen die Vorschläge darauf ab, die Nachfrage nach Wärmepumpen zu steigern. Dies sei erstens über den Strompreis zu erreichen, sofern die Politik eine geringere Steuer- und Abgabenbelastung beim Strom beschließt. Die Stromsteuer solle nur noch 0,1 Cent/kWh betragen (europarechtliches Minimum), die Mehrwertsteuer für Wärmepumpen-Strom vorübergehend auf 7 Prozent sinken. Zweitens setzt der BWP sich für verlässliche und einfache Förderprogramme für Wärmepumpen ein.

Als dritte Forderung bringt der BWP einen festgelegten Ausbaupfad für Wärmepumpen ins Spiel, der das „Abwandern einer weiteren grünen Zukunftstechnologie“ aus Deutschland verhindern würde. Ein weiterer Vorschlag des BWP ist eine verbesserte Kommunikation über Wärmepumpen, um ihren Wert als Schlüsseltechnologie der Wärmetransformation hervorzuheben.

Ein anderer großer Teilbereich der Verbandsforderungen betrifft die Rahmenbedingungen für die Produktion von Wärmepumpen. Die fünfte Maßnahme erwartet entsprechend einfachere und schnellere Genehmigungsverfahren für Produktionsstandorte. Wie etwa bei LNG-Terminals seien die Verfahren auch für „Cleantech-Unternehmen und ihre Produktion“ deutlich zu verkürzen.

Als sechste Maßnahme fordert der BWP eine Förderkulisse für Investitionen. Diverse Maßnahmenpakete der EU seien schnell auf nationaler Ebene umzusetzen. Vergünstigte Kredite oder beschleunigte Abschreibungen würden zusätzliche Investitionen ermöglichen und Liquidität sichern. Siebtens und letztens nimmt der BWP die Politik auch dabei in die Pflicht, attraktive Industriestandorte zu schaffen und damit zugleich dem Fachkräftebedarf bei der Wärmepumpenproduktion Rechnung zu tragen.

Die Studie „Der Wärmepumpenhochlauf nach der Heizungsdebatte“ im Auftrag des Bundesverbands hat PWC auf seiner Internetseite bereitgestellt.

Donnerstag, 2.11.2023, 17:15 Uhr
Volker Stephan

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