Das Headquater von Vattenfall in Stockholm. Quelle: Elisabeth Redlig
Der schwedische Energiekonzern Vattenfall meldet nach drei Quartalen Einbußen beim Umsatz und dem operativen Ergebnis. Der Grund liegt im Vorjahr.
Der Energiekonzern Vattenfall mit Sitz in Stockholm hat am 30. Oktober seine Geschäftszahlen für die ersten neun Monate 2025 vorgelegt. Der Umsatz belief sich von Januar bis September auf 167,8 Milliarden Schwedische Kronen (rund 14,3 Milliarden Euro). Im Vorjahreszeitraum waren es rund 15,1 Milliarden Euro.
Das bereinigte Betriebsergebnis (Ebit) stieg aber nach Konzern-Angaben um 33 Prozent auf 2,29 Milliarden Euro). Unternehmensangaben zufolge resultiert der Anstieg vor allem aus verbesserten Preisabsicherungen in Kontinentaleuropa sowie aus höheren Erträgen im Handels- und Kernenergiebereich. Gleichzeitig belasteten niedrigere Marktpreise für Strom und Gas den Umsatz.
Das ausgewiesene Ebit lag bei umgerechnet 1,51 Milliarden Euro, nach 2,88 Milliarden Euro im Vorjahr. Wie Vattenfall betonte, war das Ergebnis des Vorjahres durch Einmaleffekte aus Projektverkäufen beeinflusst. Der Gewinn im Berichtszeitraum beträgt in etwa umgerechnet 1,11 Milliarden Euro, nach 2,40 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.
Im deutschen Markt hat Vattenfall seine Aktivitäten im Bereich der erneuerbaren Energien und der Infrastruktur weiter ausgebaut. In Tützpatz (Mecklenburg-Vorpommern) wurde im September Deutschlands größter kombinierter Solar- und Landwirtschaftsbetrieb in Betrieb genommen. Das Projekt verbindet Photovoltaik und landwirtschaftliche Nutzung und ist Teil der Unternehmensstrategie für eine nachhaltige Flächennutzung.
Zudem hat Vattenfall den Rückbau der letzten Berliner Steinkohleanlagen weiter vorangetrieben, um die Fernwärmeversorgung vollständig auf fossilfreie Quellen umzustellen. Parallel arbeitet das Unternehmen am Ausbau der Offshore-Windenergie: Für das niederländische Projekt Zeevonk wurde die Genehmigung überarbeitet, um künftig auch grünen Wasserstoff zu erzeugen. Für den britischen Onshore-Windpark Clashindarroch II wurde die finale Investitionsentscheidung getroffen.
Vattenfall setzt zudem weiter auf Kernkraft. So wurde beschlossen, „mit zwei Technologiepartnern den Weg zu neuer Kernenergie fortzusetzen“, heißt es weiter. Das Unternehmen prüfe die Entwicklung kleiner modularer Reaktoren (Small Modular Reactors, SMR) als Bestandteil künftiger Stromsysteme in Nordeuropa.
Donnerstag, 30.10.2025, 14:26 Uhr
Stefan Sagmeister
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