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Energie & Management > Studien - Unternehmen bei Dekarbonisierung nicht auf Kurs
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Studien

Unternehmen bei Dekarbonisierung nicht auf Kurs

Viele Wirtschaftslenker halten die Dekarbonisierung für einen Wettbewerbsvorteil. Doch dass die selbst gesteckten Ziele erreicht werden, damit rechnet offenbar eine Minderheit.
 
An Überzeugung mangelt es nicht, nicht bei Siemens. Der Konzern hat jetzt die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter Wirtschaftslenkern über den Infrastrukturwandel im Hinblick auf Energiesysteme, Mobilität und Gebäude veröffentlicht. „Der Studie liegt die Überzeugung zugrunde, dass der Infrastrukturwandel nicht nur zur Dekarbonisierung führen muss, sondern auch darüber hinausgehende positive Auswirkungen haben sollte“, erklärt Siemens.

Die Umfrage beleuchtet den Stand des Infrastrukturwandels, und dabei Entwicklungen bei „Systemen, Services, Gebäude und Strukturen, die für das effektive Funktionieren von Industrien, Städten und Ländern erforderlich sind“, wie es heißt. Demnach wird der Dekarbonisierung beim Infrastrukturwandel höchste Priorität zugeschrieben, doch richtig in die Gänge gekommen ist man vielerorts bisher nicht.

Während mehr als die Hälfte der Befragten glaubt, dass sich dieser Wandel in ihrer Region beschleunigt, sagt ein Viertel: Es geht „zu langsam“. 29 Prozent der Bosse sind der Ansicht, die Fortschritte seien „koordiniert“, und 31 Prozent nennen sie „zielorientiert“.

Mehr als die Hälfte der Führungskräfte erwartet sich von der Dekarbonisierung einen Wettbewerbsvorteil. Kleiner ist der Anteil derer, die sagen, ihr Land habe eine wirksame Strategie für Dekarbonisierung entwickelt. Gezielt nach der Energiewende gefragt, schrumpft dieser Anteil stark. Weniger als 10 Prozent sind laut Studie der Meinung, dass ihre Region – oder ihr Land – „bei den wichtigsten Energiezielen des Energiewandels fortgeschritten, voll integriert und vollständig skaliert ist“.

In der Verantwortung sehen die Umfrageteilnehmer vor allem die Regulierungsbehörden, 31 Prozent verweisen auf sie. Dahinter folgen die Eigentümer der Sachwerte, Investoren und Aktionäre (25 Prozent). Die Kosten, um tiefgreifende Veränderungen bei Stromerzeugung, -verteilung und -nutzung weltweit zu bewirken, beziffert Siemens unter Berufung auf eine McKinsey-Studie auf 275 Billionen US-Dollar.

Nicht zuletzt eine Frage des Vertrauens

Was die Erreichung der selbst gesteckten Ziele für die Dekarbonisierung betrifft, zeigt sich die Wirtschaft gespalten. 40 Prozent der Unternehmen erwarten, dass sie in diesem Jahr schaffen, was sie sich vorgenommen haben. 44 Prozent gehen davon aus, dass die Ziele bis 2030 erreicht werden. Laut Studie verfolgt fast die Hälfte (47 Prozent) der Unternehmen bereits Ziele für Scope 1- und Scope 2-Emissionen. Die Umfrage deute darauf hin, „dass es einen Zusammenhang zwischen dem Vertrauen in die Wachstumsaussichten von Unternehmen und dem Vertrauen in Dekarbonisierungsziele gibt“, resümiert man bei Siemens.

Viel zu tun gibt es noch an den Firmengebäuden. 37 Prozent der Befragten stufen ihr Unternehmen als „ausgereift“ oder „fortgeschritten“ ein, wenn es um die Verbesserung der Energieeffizienz von Anlagen und Gebäuden geht, heißt es. Bei der Elektrifizierung oder Dekarbonisierung von Heizung und Kühlung seien es 30 Prozent.

Als die wichtigsten Hebel für den Infrastrukturwandel sehen Führungskräfte Technologie und Digitalisierung. Zu den Schlüsseltechnologien, die besonders positive Auswirkungen haben, gehören laut Erhebung „KI-gestützte Prognosen und Automation, virtuelle und erweiterte Realität sowie 5G-Mobilfunknetze“.

Für den „Infrastructure Transition Monitor 2023“ hat Siemens insgsamt 1.400 Führungskräfte in 22 Ländern befragt. Die Studie steht für den Download bereit.

Mittwoch, 13.09.2023, 17:06 Uhr
Manfred Fischer
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Unternehmen bei Dekarbonisierung nicht auf Kurs
Viele Wirtschaftslenker halten die Dekarbonisierung für einen Wettbewerbsvorteil. Doch dass die selbst gesteckten Ziele erreicht werden, damit rechnet offenbar eine Minderheit.
 
An Überzeugung mangelt es nicht, nicht bei Siemens. Der Konzern hat jetzt die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter Wirtschaftslenkern über den Infrastrukturwandel im Hinblick auf Energiesysteme, Mobilität und Gebäude veröffentlicht. „Der Studie liegt die Überzeugung zugrunde, dass der Infrastrukturwandel nicht nur zur Dekarbonisierung führen muss, sondern auch darüber hinausgehende positive Auswirkungen haben sollte“, erklärt Siemens.

Die Umfrage beleuchtet den Stand des Infrastrukturwandels, und dabei Entwicklungen bei „Systemen, Services, Gebäude und Strukturen, die für das effektive Funktionieren von Industrien, Städten und Ländern erforderlich sind“, wie es heißt. Demnach wird der Dekarbonisierung beim Infrastrukturwandel höchste Priorität zugeschrieben, doch richtig in die Gänge gekommen ist man vielerorts bisher nicht.

Während mehr als die Hälfte der Befragten glaubt, dass sich dieser Wandel in ihrer Region beschleunigt, sagt ein Viertel: Es geht „zu langsam“. 29 Prozent der Bosse sind der Ansicht, die Fortschritte seien „koordiniert“, und 31 Prozent nennen sie „zielorientiert“.

Mehr als die Hälfte der Führungskräfte erwartet sich von der Dekarbonisierung einen Wettbewerbsvorteil. Kleiner ist der Anteil derer, die sagen, ihr Land habe eine wirksame Strategie für Dekarbonisierung entwickelt. Gezielt nach der Energiewende gefragt, schrumpft dieser Anteil stark. Weniger als 10 Prozent sind laut Studie der Meinung, dass ihre Region – oder ihr Land – „bei den wichtigsten Energiezielen des Energiewandels fortgeschritten, voll integriert und vollständig skaliert ist“.

In der Verantwortung sehen die Umfrageteilnehmer vor allem die Regulierungsbehörden, 31 Prozent verweisen auf sie. Dahinter folgen die Eigentümer der Sachwerte, Investoren und Aktionäre (25 Prozent). Die Kosten, um tiefgreifende Veränderungen bei Stromerzeugung, -verteilung und -nutzung weltweit zu bewirken, beziffert Siemens unter Berufung auf eine McKinsey-Studie auf 275 Billionen US-Dollar.

Nicht zuletzt eine Frage des Vertrauens

Was die Erreichung der selbst gesteckten Ziele für die Dekarbonisierung betrifft, zeigt sich die Wirtschaft gespalten. 40 Prozent der Unternehmen erwarten, dass sie in diesem Jahr schaffen, was sie sich vorgenommen haben. 44 Prozent gehen davon aus, dass die Ziele bis 2030 erreicht werden. Laut Studie verfolgt fast die Hälfte (47 Prozent) der Unternehmen bereits Ziele für Scope 1- und Scope 2-Emissionen. Die Umfrage deute darauf hin, „dass es einen Zusammenhang zwischen dem Vertrauen in die Wachstumsaussichten von Unternehmen und dem Vertrauen in Dekarbonisierungsziele gibt“, resümiert man bei Siemens.

Viel zu tun gibt es noch an den Firmengebäuden. 37 Prozent der Befragten stufen ihr Unternehmen als „ausgereift“ oder „fortgeschritten“ ein, wenn es um die Verbesserung der Energieeffizienz von Anlagen und Gebäuden geht, heißt es. Bei der Elektrifizierung oder Dekarbonisierung von Heizung und Kühlung seien es 30 Prozent.

Als die wichtigsten Hebel für den Infrastrukturwandel sehen Führungskräfte Technologie und Digitalisierung. Zu den Schlüsseltechnologien, die besonders positive Auswirkungen haben, gehören laut Erhebung „KI-gestützte Prognosen und Automation, virtuelle und erweiterte Realität sowie 5G-Mobilfunknetze“.

Für den „Infrastructure Transition Monitor 2023“ hat Siemens insgsamt 1.400 Führungskräfte in 22 Ländern befragt. Die Studie steht für den Download bereit.

Mittwoch, 13.09.2023, 17:06 Uhr
Manfred Fischer

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