E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Bilanz - Uniper schließt Geschäftsjahr mit Milliardenüberschuss ab
Quelle: Jonas Rosenberger / E&M
Bilanz

Uniper schließt Geschäftsjahr mit Milliardenüberschuss ab

Uniper bilanziert für das Geschäftjahr 2023 einen bereinigten Konzernüberschuss in Höhe von 4,4 Milliarden Euro. Für 2024 erwartet das Management ein deutlich geringeres Ergebnis.
Positive Rückschau, positiver Ausblick – die Perspektiven des Energiekonzerns Uniper sind wieder von schwarzen Zahlen geprägt. Nach dem jetzt vorgelegten Geschäftsbericht für 2023 schließt das Unternehmen das Jahr mit einem bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) in Höhe von 6,4 Milliarden Euro ab. Den bereinigten Konzernüberschuss beziffert der Versorger auf 4,4 Milliarden Euro. Für das laufende Jahr rechnet er mit einem Konzernüberschuss zwischen 0,7 und 1,1 Milliarden Euro.

„Uniper hat das Jahr 2023 mit außerordentlich gutem Ergebnis abgeschlossen“, kommentierte Finanzvorständin Jutta Dönges die Bilanz. Das Ergebnis gebe „finanziellen Spielraum für die konsequente Umsetzung unserer Strategie“. Dönges verwies auf die Kapitalherabsetzung Ende vergangenen Jahres und sieht „grundsätzlich die Dividendenfähigkeit von Uniper wieder hergestellt“. Im Jahr 2022 – nach dem Einstieg des Bundes – waren Aktionäre leer ausgegangen, 2021 betrug die Dividende 7 Cent je Aktie, in den Jahren davor gab es mehr als 1 Euro.

Einträgliche Sicherungs- und Termingeschäfte

Das für dieses Jahr prognostizierte, geringere Konzernergebnis begründete Dönges mit sinkenden Rohstoffpreisen. “Das Marktumfeld wie auch unsere Ergebnisse normalisieren sich“, sagte sie. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) will Uniper 2024 ein Ergebnis zwischen 1,5 und 2 Milliarden Euro erreichen.

Das Milliardenplus im vergangenen Jahr ergab sich nach Angaben des Konzerns „insbesondere durch Sicherungsgeschäfte im Bereich der Stromerzeugung aus Kohle- und Gaskraftwerken sowie im Gas-Midstream-Geschäft“. Darüber hinaus hätten sich „Termingeschäfte zur Absicherung der offenen Gaslieferverpflichtungen, die aus der Kürzung russischer Gaslieferungen resultierten, positiv im Ergebnis“ niedergeschlagen, heißt es.

Im Segment „Europäische Erzeugung“ verdiente Uniper vor Zinsen und Steuern rund 2,3 Milliarden Euro – im Vorjahr belief sich das bereinigte Ebit auf 741 Millionen Euro. Neben Sicherungsgeschäften schlug sich der Betrieb des Kohlekraftwerks Heyden 4 positiv in der Bilanz nieder. Hinzu gekommen seien Preiseffekt bei Wasserkraft und Kernenergie.

Investitionen in Höhe von 8 Milliarden Euro bis 2030

Das Segment „Globaler Handel“ erwirtschafte ein bereinigtes Ebit in Höhe von 4,1 Milliarden Euro (2022: minus 11, 2 Milliarden Euro). Der Turnaround ist, wie Uniper mitteilt, „im Wesentlichen auf den Wegfall der Mehrkosten für die Ersatzbeschaffung von Gas zurückzuführen“.

Ein Vorzeichenwechsel stellte sich auch bei der Verschuldung ein: Ende 2022 betrug die wirtschaftliche Nettoverschuldung rund 3,4 Milliarden Euro. 2023 wurde daraus laut Uniper eine „Netto-Cash-Position“. Der operative Cashflow summierte sich auf knapp 6,6 Milliarden Euro, der Bilanzposten Nettoverschuldung drehte mit 3,1 Milliarden Euro ins Minus.

Für die Rückzahlung der Schulden beim Bund verbuchte Uniper eine Rückstellung in Höhe von rund 2,2 Milliarden Euro. Diese Zahlungsverpflichtung, deren finale Höhe von dem Bilanzergebnis und der Eigenkapitalplanung 2024 abhängig sein wird, wird Anfang 2025 fällig und soll aus vorhandenen liquiden Mitteln geleistet werden, wie Uniper mitteilt.

„Im zurückliegenden Jahr haben wir wichtige Weichen für die Zukunft von Uniper gestellt“, sagte Uniper-Chef Michael Lewis. Der Energieriese will sich ab diesem Jahr strategisch neu ausrichten und auf drei Geschäftsfelder fokussieren: „Green Generation“, „Flexible Generation“ und „Greener Commodities“. „Wir werden rund 8 Milliarden Euro bis 2030 in Unipers grüne Transformation investieren“, so Lewis.
 
Kennzahlen des Uniper-Konzerns
Geschäftsentwicklung20232022
Stromabsatz (Mrd. kWh)209,5288,9
Veräußertes Gasvolumen (Mrd. kWh)1.6381.662
Umsatzerlöse (Mio. Euro)107.915274.121
Angepasstes Ebit (Mio. Euro)6.367-10.877
Konzernüberschuss (Mio. Euro)6.336-19.144
Bereinigter Konzernüberschuss/4.432-7.401
Investitionen (Mio. Euro)587552
Quelle: Uniper

Mittwoch, 28.02.2024, 14:07 Uhr
Manfred Fischer
Energie & Management > Bilanz - Uniper schließt Geschäftsjahr mit Milliardenüberschuss ab
Quelle: Jonas Rosenberger / E&M
Bilanz
Uniper schließt Geschäftsjahr mit Milliardenüberschuss ab
Uniper bilanziert für das Geschäftjahr 2023 einen bereinigten Konzernüberschuss in Höhe von 4,4 Milliarden Euro. Für 2024 erwartet das Management ein deutlich geringeres Ergebnis.
Positive Rückschau, positiver Ausblick – die Perspektiven des Energiekonzerns Uniper sind wieder von schwarzen Zahlen geprägt. Nach dem jetzt vorgelegten Geschäftsbericht für 2023 schließt das Unternehmen das Jahr mit einem bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) in Höhe von 6,4 Milliarden Euro ab. Den bereinigten Konzernüberschuss beziffert der Versorger auf 4,4 Milliarden Euro. Für das laufende Jahr rechnet er mit einem Konzernüberschuss zwischen 0,7 und 1,1 Milliarden Euro.

„Uniper hat das Jahr 2023 mit außerordentlich gutem Ergebnis abgeschlossen“, kommentierte Finanzvorständin Jutta Dönges die Bilanz. Das Ergebnis gebe „finanziellen Spielraum für die konsequente Umsetzung unserer Strategie“. Dönges verwies auf die Kapitalherabsetzung Ende vergangenen Jahres und sieht „grundsätzlich die Dividendenfähigkeit von Uniper wieder hergestellt“. Im Jahr 2022 – nach dem Einstieg des Bundes – waren Aktionäre leer ausgegangen, 2021 betrug die Dividende 7 Cent je Aktie, in den Jahren davor gab es mehr als 1 Euro.

Einträgliche Sicherungs- und Termingeschäfte

Das für dieses Jahr prognostizierte, geringere Konzernergebnis begründete Dönges mit sinkenden Rohstoffpreisen. “Das Marktumfeld wie auch unsere Ergebnisse normalisieren sich“, sagte sie. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) will Uniper 2024 ein Ergebnis zwischen 1,5 und 2 Milliarden Euro erreichen.

Das Milliardenplus im vergangenen Jahr ergab sich nach Angaben des Konzerns „insbesondere durch Sicherungsgeschäfte im Bereich der Stromerzeugung aus Kohle- und Gaskraftwerken sowie im Gas-Midstream-Geschäft“. Darüber hinaus hätten sich „Termingeschäfte zur Absicherung der offenen Gaslieferverpflichtungen, die aus der Kürzung russischer Gaslieferungen resultierten, positiv im Ergebnis“ niedergeschlagen, heißt es.

Im Segment „Europäische Erzeugung“ verdiente Uniper vor Zinsen und Steuern rund 2,3 Milliarden Euro – im Vorjahr belief sich das bereinigte Ebit auf 741 Millionen Euro. Neben Sicherungsgeschäften schlug sich der Betrieb des Kohlekraftwerks Heyden 4 positiv in der Bilanz nieder. Hinzu gekommen seien Preiseffekt bei Wasserkraft und Kernenergie.

Investitionen in Höhe von 8 Milliarden Euro bis 2030

Das Segment „Globaler Handel“ erwirtschafte ein bereinigtes Ebit in Höhe von 4,1 Milliarden Euro (2022: minus 11, 2 Milliarden Euro). Der Turnaround ist, wie Uniper mitteilt, „im Wesentlichen auf den Wegfall der Mehrkosten für die Ersatzbeschaffung von Gas zurückzuführen“.

Ein Vorzeichenwechsel stellte sich auch bei der Verschuldung ein: Ende 2022 betrug die wirtschaftliche Nettoverschuldung rund 3,4 Milliarden Euro. 2023 wurde daraus laut Uniper eine „Netto-Cash-Position“. Der operative Cashflow summierte sich auf knapp 6,6 Milliarden Euro, der Bilanzposten Nettoverschuldung drehte mit 3,1 Milliarden Euro ins Minus.

Für die Rückzahlung der Schulden beim Bund verbuchte Uniper eine Rückstellung in Höhe von rund 2,2 Milliarden Euro. Diese Zahlungsverpflichtung, deren finale Höhe von dem Bilanzergebnis und der Eigenkapitalplanung 2024 abhängig sein wird, wird Anfang 2025 fällig und soll aus vorhandenen liquiden Mitteln geleistet werden, wie Uniper mitteilt.

„Im zurückliegenden Jahr haben wir wichtige Weichen für die Zukunft von Uniper gestellt“, sagte Uniper-Chef Michael Lewis. Der Energieriese will sich ab diesem Jahr strategisch neu ausrichten und auf drei Geschäftsfelder fokussieren: „Green Generation“, „Flexible Generation“ und „Greener Commodities“. „Wir werden rund 8 Milliarden Euro bis 2030 in Unipers grüne Transformation investieren“, so Lewis.
 
Kennzahlen des Uniper-Konzerns
Geschäftsentwicklung20232022
Stromabsatz (Mrd. kWh)209,5288,9
Veräußertes Gasvolumen (Mrd. kWh)1.6381.662
Umsatzerlöse (Mio. Euro)107.915274.121
Angepasstes Ebit (Mio. Euro)6.367-10.877
Konzernüberschuss (Mio. Euro)6.336-19.144
Bereinigter Konzernüberschuss/4.432-7.401
Investitionen (Mio. Euro)587552
Quelle: Uniper

Mittwoch, 28.02.2024, 14:07 Uhr
Manfred Fischer

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.