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Energie & Management > Berater - Studie: Stadtwerke müssen in der Energiekrise umsteuern
Quelle: Fotolia / Rido
Berater

Studie: Stadtwerke müssen in der Energiekrise umsteuern

Strategie, Geschäftsmodell, Organisationsstruktur: Der Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen sieht kommunale Versorger zu „durchgreifenden“ Veränderungen gezwungen.
„Ein Berater ist eine Person, die ihnen die Armbanduhr abnimmt, um ihnen zu sagen, wie spät es ist“. Über Unternehmensberater gibt es viele Witze, nicht selten aber kommt es auch vor, dass sich die Komik in der Praxis als Tragik erweist – etwa wenn man, um im Bild zu bleiben, nicht oft genug auf die Uhr schaut oder sie ganz aus den Augen verliert. Der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) sieht für kommunale Versorger eine Zeit angebrochen, die zu „durchgreifenden Veränderungsmaßnahmen bei Strategie, Geschäftsmodellen und Organisationsstruktur“ zwingt. Die durch den Ukraine-Krieg ausgelöste Energiekrise erhöhe den Handlungsdruck, heißt es einer jetzt veröffentlichte Studie zu einem „Thinktank-Projekt“.

In der Expertise rückt der BDU vier strategische Handlungsfelder von Energieversorgern in den Fokus. Das sind die „Ertüchtigung der bestehende Infrastruktur“, die „Entwicklung neuer Geschäftsmodelle“, die „digitale Transformation“ und die „Erschließung von Skaleneffekten“. Entscheidend sei „eine aktive Steuerung, die nicht nur passiv auf die deutlich gestiegenen Anforderungen reagiert, sondern die zukünftige strategische Ausrichtung in den Mittelpunkt aller unternehmerischen Anstrengungen stellt“, heißt es.

Als Manko heben die Experten die in den Stadtwerken vorherrschende Spartentrennung bei Erzeugung, Handel, Netze und Vertrieb hervor. Dies führe oft zu mangelnder Effizienz und verhindere die Nutzung von Freiräumen. Ein Geschäftsprozessmanagement mit einem durchgängigen Prozessverständnis nach dem Motto „Gleiches gleich tun“ könne Abhilfe schaffen.

Neustart mit Schutzschirmverfahren

Handlungsbedarf verorten die Studienautoren vor allem auch im Personalwesen sowie Finanz- und Beteiligungsmanagement. Ein Knackpunkt: Kommunale Haushalte könnten zusehends in Problemlagen geraten, bei denen der steuerliche Querverbund bei den Angeboten der Daseinsvorsorge aufgrund rückläufiger Versorgungsgewinne nicht mehr funktioniere, schreibt der BDU und verweist auf die Herausforderung, für strukturell defizitäre Bereiche alternative Finanzierungsmodelle zu finden.

Für den Fall, dass die Uhrzeiger auf fünf vor zwölf vorrücken könnten, rät der Thinktank des BDU zum „Schutzschirmverfahren“. Die Verantwortlichen in den kommunalen Energieversorgungsunternehmen dürften bei einer sich weiter verschlechternden Geschäftsentwicklung das Thema Insolvenz nicht gänzlich ausschließen. In einem Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung könne ein Neustart vorbereitet werden.

Der BDU stellt die Analyse kostenfrei als Download bereit: Themendossier: Kommuale Energieversorger

Freitag, 10.02.2023, 17:03 Uhr
Manfred Fischer
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Studie: Stadtwerke müssen in der Energiekrise umsteuern
Strategie, Geschäftsmodell, Organisationsstruktur: Der Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen sieht kommunale Versorger zu „durchgreifenden“ Veränderungen gezwungen.
„Ein Berater ist eine Person, die ihnen die Armbanduhr abnimmt, um ihnen zu sagen, wie spät es ist“. Über Unternehmensberater gibt es viele Witze, nicht selten aber kommt es auch vor, dass sich die Komik in der Praxis als Tragik erweist – etwa wenn man, um im Bild zu bleiben, nicht oft genug auf die Uhr schaut oder sie ganz aus den Augen verliert. Der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) sieht für kommunale Versorger eine Zeit angebrochen, die zu „durchgreifenden Veränderungsmaßnahmen bei Strategie, Geschäftsmodellen und Organisationsstruktur“ zwingt. Die durch den Ukraine-Krieg ausgelöste Energiekrise erhöhe den Handlungsdruck, heißt es einer jetzt veröffentlichte Studie zu einem „Thinktank-Projekt“.

In der Expertise rückt der BDU vier strategische Handlungsfelder von Energieversorgern in den Fokus. Das sind die „Ertüchtigung der bestehende Infrastruktur“, die „Entwicklung neuer Geschäftsmodelle“, die „digitale Transformation“ und die „Erschließung von Skaleneffekten“. Entscheidend sei „eine aktive Steuerung, die nicht nur passiv auf die deutlich gestiegenen Anforderungen reagiert, sondern die zukünftige strategische Ausrichtung in den Mittelpunkt aller unternehmerischen Anstrengungen stellt“, heißt es.

Als Manko heben die Experten die in den Stadtwerken vorherrschende Spartentrennung bei Erzeugung, Handel, Netze und Vertrieb hervor. Dies führe oft zu mangelnder Effizienz und verhindere die Nutzung von Freiräumen. Ein Geschäftsprozessmanagement mit einem durchgängigen Prozessverständnis nach dem Motto „Gleiches gleich tun“ könne Abhilfe schaffen.

Neustart mit Schutzschirmverfahren

Handlungsbedarf verorten die Studienautoren vor allem auch im Personalwesen sowie Finanz- und Beteiligungsmanagement. Ein Knackpunkt: Kommunale Haushalte könnten zusehends in Problemlagen geraten, bei denen der steuerliche Querverbund bei den Angeboten der Daseinsvorsorge aufgrund rückläufiger Versorgungsgewinne nicht mehr funktioniere, schreibt der BDU und verweist auf die Herausforderung, für strukturell defizitäre Bereiche alternative Finanzierungsmodelle zu finden.

Für den Fall, dass die Uhrzeiger auf fünf vor zwölf vorrücken könnten, rät der Thinktank des BDU zum „Schutzschirmverfahren“. Die Verantwortlichen in den kommunalen Energieversorgungsunternehmen dürften bei einer sich weiter verschlechternden Geschäftsentwicklung das Thema Insolvenz nicht gänzlich ausschließen. In einem Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung könne ein Neustart vorbereitet werden.

Der BDU stellt die Analyse kostenfrei als Download bereit: Themendossier: Kommuale Energieversorger

Freitag, 10.02.2023, 17:03 Uhr
Manfred Fischer

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