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Dank hoher Strom- und Gaspreise und dem Rückzug aus der Tiefengeothermie verbuchen die Pfalzwerke im Geschäftsjahr 2021 ein sattes Plus.
Ein „historisches Rekordniveau“ habe das Konzern-Ebit im vergangenen Geschäftsjahr erreicht, heißt es in der Mitteilung der Pfalzwerke anlässlich der Hauptversammlung des Konzern. Mit 106
Mio.
Euro habe das Ebit rund 55
% über dem Vorjahreswert gelegen.
Das gute Ergebnis sei insbesondere auf die höheren Erlöse im Strom- und Gasgeschäft der Pfalzwerke
AG sowie den Verkauf der Tiefengeothermie-Tochter Pfalzwerke Geofuture GmbH zurückzuführen. Mit dem Verkauf habe der Konzern die finanziellen Risiken im Bereich Tiefengeothermie minimiert. Künftig wolle man sich stärker auf Wind und Photovoltaik fokussieren.
Auch das Ergebnis vor Steuern habe sich mehr als verdoppeln können, es stieg auf 61
Mio.
Euro (Vorjahr: 24
Mio.
Euro). Dementsprechend sei auch der Bilanzgewinn um 11
Mio. Euro auf 67
Mio.
Euro gestiegen. Der Konzernumsatz betrug 1,44
Mrd.
Euro.
Der Umsatz der AG betrug im Geschäftsjahr 2021 949
Mio.
Euro und lag damit, hauptsächlich bedingt durch die hohen Strom- und Gaspreise, 102
Mio. Euro über dem Wert des Vorjahres. Die sonstigen betrieblichen Erträge der AG lagen - durch den Verkauf der Hauptverwaltung in Ludwigshafen sowie den Verkauf der Pfalzwerke Geofuture GmbH mit 31
Mio.
Euro - deutlich über den 11
Mio. Euro im Vorjahr. Auch das Ebit stieg von 38
Mio.
Euro auf 65
Mio.
Euro. Die AG schütte eine Dividende von 7,50
Euro pro Stückaktie und damit insgesamt 14
Mio.
Euro aus, hieß es in der Mitteilung.
177 neue LadepunkteIm Bereich der Strom- und Gasversorgung habe der Konzern durch die Insolvenz und durch Vertragskündigungen von Mitbewerbern 6.800 Neukunden und Neukundinnen in der Grund- und Ersatzversorgung gewonnen, für deren Versorgung man zu stark gestiegenen Preisen Energie habe nachkaufen müssen.
Im Bereich E-Mobilität seien 2021 in Kooperation mit Gewerbepartnern und Kommunen 177 Ladepunkte an 65
Standorten realisiert worden. Das Thema stehe auch in Zukunft im Fokus des Unternehmens.
Ein ebenfalls wichtiges Zukunftsfeld sei die Quartiersversorgung im Neubau. Hier setze der Energieversorger in zwei Neubaugebieten gerade CO2-neutrale Kalte Nahwärme um. Oberflächennahe Geothermie werde für Heizung, Warmwasserbereitung und Gebäudekühlung genutzt. Weitere Schwerpunkte will der Konzern in Zukunft in den Bereichen Digitalisierung und IoT (Internet der Dinge) setzen.
Wachstumsfeld WasserstoffAuch grüner Wasserstoff sei ein weiteres wichtiges Wachstumsfeld: Ab 2023 solle ein erster 4-MW-Block einer Erzeugungsanlage in Bad Dürkheim grünen Wasserstoff produzieren. Den Ökostrom dafür wollen die Pfalzwerke selber liefern.
Auch grundsätzlich sieht sich das Ludwigshafener Unternehmen als „Vorreiter der Energiewende“. Ende 2021 seien rund 28.559 PV-Anlagen, 328
Windenergieanlagen, 46
Wasserkraftwerke sowie 32
Biomasseanlagen ans Netz der Konzerngesellschaft Pfalzwerke Netz AG angeschlossen gewesen, Sie verfügen demnach insgesamt über eine installierte Leistung von 1.322
MW. Um die steigende Netzauslastung zu bewältigen, habe man „umfangreich“ in Netzausbau und -erhalt investiert.
Bilanz Pfalzwerke Konzern | 2021 | 2020 |
Ebit in Mio. Euro | 106,1 | 68,3 |
Ergebnis vor Steuern in Mio.Euro | 60,9 | 23,6 |
Bilanzgewinn in Mio.Euro | 66,6 | 55,3 |
Dienstag, 10.05.2022, 17:02 Uhr
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