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Energie & Management > Wasserstoff - Leag beginnt Bau des neuen Zentrums Boxberg
Quelle: iStock / Frank Harms
Wasserstoff

Leag beginnt Bau des neuen Zentrums Boxberg

Mit einer Sprengung beginnt der Aufbau des Wasserstoff- und Stromspeicherzentrums am Kraftwerk Boxberg (Ostsachsen). Vier alte Kühltürme müssen weichen für die neuen Anlagen der Leag.
Die Lausitzer Energie AG (Leag) will in den nächsten Jahren das größte Wasserstoff- und Stromspeicherzentrum in Ostdeutschland errichten. Dafür nutzt das Unternehmen den Standort des heutigen Braunkohlekraftwerks Boxberg. Unter dem Namen H2UB (Hydrogen Unit and Battery) soll auf dem Gelände der stillgelegten Werke I und II eine Anlage für die Herstellung und Umwandlung von Wasserstoff sowie ein Batteriespeicher entstehen. Aktuell läuft die Bauvorbereitung, für die vier ausgemusterte Kühltürme verschwinden müssen.

Mit dem H2UB will der Kraftwerksbetreiber die Energieversorgung auch in den kommenden Jahrzehnten ohne Braunkohle gewährleisten. Das Vorhaben diene zudem als Pilotprojekt für ähnliche Anlagen an weiteren Kraftwerksstandorten in der Lausitz, so die Leag. Das Projekt ist Teil des umfangreichen Gigawatt-Factory-Programms, mit dem bis 2030 bis zu 7.000 MW und bis 2040 bis zu 14.000 MW Kapazität für Strom aus erneuerbaren Quellen installiert werden sollen. Bis 2038 spätestens soll die aktuelle Verstromung von Braunkohle beendet sein, wofür die Kohlekraftwerksstandorte transformiert werden müssen.

Abriss schafft Platz für neue Anlagen

In Boxberg sollen ab 2029 etwa 2.100 Kilogramm Wasserstoff pro Stunde aus Windkraftanlagen und Photovoltaik auf einstigen Tagebauflächen produziert werden. Ein Röhrenspeicher in entsprechendem Umfang mit einer Kapazität von 2.000 MWh entsteht ebenfalls. Im Batteriespeicher mit einer Kapazität von 1.000 MWh werde überschüssiger Strom gespeichert und aus einer modularen Brennstoffzelle effektiv Strom erzeugt in Zeiten mit wenig Sonne und Wind. Neben Lithium-Ionen-Batterien werden zwei unterschiedliche Redox-Flow-Batterie-Technologien zum Einsatz kommen.

Das H2-Kraftwerk soll im ersten Schritt mit einer Leistung von 10 MW ausgelegt sein, kann aber, durch den Zubau weiterer Brennstoffzellen und H2-Turbinen bis auf 500 MW wachsen. Zusätzlich ist eine Sektorenkopplung zur Abgabe von Wasserstoff vorgesehen. Voraussetzung für die Realisierung des Projekts H2UB ist die Unterstützung durch Fördermittel, die die Leag beantragt hat.

Drei der 113 Meter hohen Türme auf der Fläche der in den 1990er Jahren stillgelegten Werke I und II sollen im Sommer gesprengt werden. Die vierte Anlage wird wegen ihrer direkten Nähe zu angrenzenden Gebäuden maschinell zurückgebaut. Im kommenden Jahr sollen die Arbeiten am neuen Zentrum dann beginnen. In einem ersten Schritt werde 2025 eine 380-kV-Schaltanlage errichtet, mit der die Stromerzeugung im Umland mit dem Kraftwerk und den künftigen Anlagen verbunden werden kann.
 
Das Kraftwerk Boxberg heute mit Tagebau im Vordergrund,
die rechten vier Kühltürme werden für das neue Vorhaben
des Elektrolyseurs und Speichers abgerissen
Quelle: Leag

Freitag, 12.04.2024, 13:05 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Wasserstoff - Leag beginnt Bau des neuen Zentrums Boxberg
Quelle: iStock / Frank Harms
Wasserstoff
Leag beginnt Bau des neuen Zentrums Boxberg
Mit einer Sprengung beginnt der Aufbau des Wasserstoff- und Stromspeicherzentrums am Kraftwerk Boxberg (Ostsachsen). Vier alte Kühltürme müssen weichen für die neuen Anlagen der Leag.
Die Lausitzer Energie AG (Leag) will in den nächsten Jahren das größte Wasserstoff- und Stromspeicherzentrum in Ostdeutschland errichten. Dafür nutzt das Unternehmen den Standort des heutigen Braunkohlekraftwerks Boxberg. Unter dem Namen H2UB (Hydrogen Unit and Battery) soll auf dem Gelände der stillgelegten Werke I und II eine Anlage für die Herstellung und Umwandlung von Wasserstoff sowie ein Batteriespeicher entstehen. Aktuell läuft die Bauvorbereitung, für die vier ausgemusterte Kühltürme verschwinden müssen.

Mit dem H2UB will der Kraftwerksbetreiber die Energieversorgung auch in den kommenden Jahrzehnten ohne Braunkohle gewährleisten. Das Vorhaben diene zudem als Pilotprojekt für ähnliche Anlagen an weiteren Kraftwerksstandorten in der Lausitz, so die Leag. Das Projekt ist Teil des umfangreichen Gigawatt-Factory-Programms, mit dem bis 2030 bis zu 7.000 MW und bis 2040 bis zu 14.000 MW Kapazität für Strom aus erneuerbaren Quellen installiert werden sollen. Bis 2038 spätestens soll die aktuelle Verstromung von Braunkohle beendet sein, wofür die Kohlekraftwerksstandorte transformiert werden müssen.

Abriss schafft Platz für neue Anlagen

In Boxberg sollen ab 2029 etwa 2.100 Kilogramm Wasserstoff pro Stunde aus Windkraftanlagen und Photovoltaik auf einstigen Tagebauflächen produziert werden. Ein Röhrenspeicher in entsprechendem Umfang mit einer Kapazität von 2.000 MWh entsteht ebenfalls. Im Batteriespeicher mit einer Kapazität von 1.000 MWh werde überschüssiger Strom gespeichert und aus einer modularen Brennstoffzelle effektiv Strom erzeugt in Zeiten mit wenig Sonne und Wind. Neben Lithium-Ionen-Batterien werden zwei unterschiedliche Redox-Flow-Batterie-Technologien zum Einsatz kommen.

Das H2-Kraftwerk soll im ersten Schritt mit einer Leistung von 10 MW ausgelegt sein, kann aber, durch den Zubau weiterer Brennstoffzellen und H2-Turbinen bis auf 500 MW wachsen. Zusätzlich ist eine Sektorenkopplung zur Abgabe von Wasserstoff vorgesehen. Voraussetzung für die Realisierung des Projekts H2UB ist die Unterstützung durch Fördermittel, die die Leag beantragt hat.

Drei der 113 Meter hohen Türme auf der Fläche der in den 1990er Jahren stillgelegten Werke I und II sollen im Sommer gesprengt werden. Die vierte Anlage wird wegen ihrer direkten Nähe zu angrenzenden Gebäuden maschinell zurückgebaut. Im kommenden Jahr sollen die Arbeiten am neuen Zentrum dann beginnen. In einem ersten Schritt werde 2025 eine 380-kV-Schaltanlage errichtet, mit der die Stromerzeugung im Umland mit dem Kraftwerk und den künftigen Anlagen verbunden werden kann.
 
Das Kraftwerk Boxberg heute mit Tagebau im Vordergrund,
die rechten vier Kühltürme werden für das neue Vorhaben
des Elektrolyseurs und Speichers abgerissen
Quelle: Leag

Freitag, 12.04.2024, 13:05 Uhr
Susanne Harmsen

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