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Energie & Management > PPA-Preisindex - Kurzfrist-PPA lohnen sich in Deutschland wieder
Quelle: E&M
PPA-Preisindex

Kurzfrist-PPA lohnen sich in Deutschland wieder

Die Stromerlösabschöpfung ist Ende Juni ausgelaufen, kurzfristige Fixpreis-Absicherungen sind wieder "möglich". Das teilt Enervis für den gemeinsamen PPA-Preisindex mit E&M mit.
Die im Juni leicht gestiegenen Terminmarktpreise für die kurzfristigen Jahre haben für Power Purchase Agreements (PPA) von deutschen Onshore-Windenergieanlagen mit zweijähriger Lieferzeit von Juli an einen Benchmark-Preiskorridor von 75 bis 107 Euro/MWh ergeben. Das sind Berechnungen des Analysehauses Enervis für den gemeinsamen PPA-Preisindex mit Energie & Management. Im Mai hatte die Range bei 72 bis 103 Euro gelegen.

Für Lieferungen zwischen Dezember 2022 bis Juni 2023 war der kurzfristige PPA-Markt in Deutschland praktisch zusammengebrochen, weil in jener Zeit die deutsche Stromerlösabschöpfung galt. Abgeschöpft wurden bei Neuabschlüssen fiktive Spotmarkt-Umsätze, selbst wenn die tatsächlichen PPA-Erlöse pro MWh niedriger lagen. Diesem Risiko wollte sich wahrscheinlich kein PPA-Verkäufer aussetzen.

Die Stromerlösabschöpfung ist am 30. Juni ausgelaufen, die Bundesregierung hatte die Verlängerungsoption wie angekündigt nicht gezogen. Daraus folgt für Enervis: "Durch das Absetzen der Erlösabschöpfung sind von sofort an auch wieder kurzfristige PPA / Fixpreis-Absicherungen im Zuge der sonstigen Direktvermarktung möglich." Die sonstige Direktvermarktung ist das subventionsfreie Direktvermarktungs-Segment für Grünstrom.

Der Terminmarkt-Mischpreis von Strom an der Börse EEX, der die Referenz für den Zwei-Jahres-Onshorewind-PPA-Preis darstellt, ist im Juni laut Enervis leicht auf etwa 133 Euro/MWh gestiegen (Mai: knapp 129 Euro).
 
Über 20 Jahre alte Windräder an Land konnten in den vergangenen zwölf Monaten in zweijährigen PPA diese Preis-Bandbreiten erzielen – hat das Analysehaus Enervis für E&M ermittelt 
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Quelle: Enervis

Insgesamt sind die Preise im Terminmarkt zwischen Mai und Juni annähernd konstant geblieben. Nur die Frontjahre 2024 und 2025 sowie die Monate und Quartale des laufenden Jahres sind wieder auf das Preisniveau von Anfang Mai 2023 gestiegen. So gingen die Terminmarktpreise für das Cal 2024 im Juni wieder auf rund 140 Euro/MWh hoch.
 
Neue Photovoltaik-Großanlagen konnten in den vergangenen zwölf Monaten in zehnjährigen PPA diese Preis-Bandbreiten erzielen − hat das Analysehaus Enervis für E&M ermittelt 
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Quelle: Enervis

Bei längerfristigen Terminpreisen für die Jahre von 2026 an sind die Preise bei leicht sinkender Tendenz fast stabil geblieben. Für zehnjährige Neubau-PV-PPA mit Start Juli 2023 bedeutet dies praktisch unveränderte Preiskorridore. Die mit der Enervis-Methodik ermittelte PPA-Preisrange lag im Juni bei 62 bis 75 Euro/MWh. Der Terminmarkt-Mischpreis für die betreffende PPA-Laufzeit betrug knapp 102 ​Euro/MWh, marginal weniger als Im Mai.
 

Die Methodik des PPA-Preisindex

Auf die Marktpreis-Bandbreiten von PPA kommen die Analysten von Enervis so: Sie nehmen vom ermittelten durchschnittlichen Preis der jeweils einschlägigen Terminmarkt-Lieferprodukte auf dem Graustrom-Terminmarkt der Börse EEX - dem Dreh- und Angelpunkt für die Bepreisung dieser langfristigen Direktlieferverträge - verschiedene Ab- und Zuschläge vor:
  • für das technologie- und standortspezifische Einspeiseprofil
  • sowie für energiewirtschaftliche Abwicklung und Risikoprämie
  • Dann schlagen sie aktuelle Preis-Bandbreiten für Herkunftsnachweise (HKN) auf (Näheres zur Methodik sowie Nutzungshinweise). Denn Strom aus grünen PPA erhält in der Regel im Gegensatz zur geförderten Direktvermarktung HKN und darf auch als Ökostrom verkauft werden.
 

Mittwoch, 5.07.2023, 13:15 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > PPA-Preisindex - Kurzfrist-PPA lohnen sich in Deutschland wieder
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PPA-Preisindex
Kurzfrist-PPA lohnen sich in Deutschland wieder
Die Stromerlösabschöpfung ist Ende Juni ausgelaufen, kurzfristige Fixpreis-Absicherungen sind wieder "möglich". Das teilt Enervis für den gemeinsamen PPA-Preisindex mit E&M mit.
Die im Juni leicht gestiegenen Terminmarktpreise für die kurzfristigen Jahre haben für Power Purchase Agreements (PPA) von deutschen Onshore-Windenergieanlagen mit zweijähriger Lieferzeit von Juli an einen Benchmark-Preiskorridor von 75 bis 107 Euro/MWh ergeben. Das sind Berechnungen des Analysehauses Enervis für den gemeinsamen PPA-Preisindex mit Energie & Management. Im Mai hatte die Range bei 72 bis 103 Euro gelegen.

Für Lieferungen zwischen Dezember 2022 bis Juni 2023 war der kurzfristige PPA-Markt in Deutschland praktisch zusammengebrochen, weil in jener Zeit die deutsche Stromerlösabschöpfung galt. Abgeschöpft wurden bei Neuabschlüssen fiktive Spotmarkt-Umsätze, selbst wenn die tatsächlichen PPA-Erlöse pro MWh niedriger lagen. Diesem Risiko wollte sich wahrscheinlich kein PPA-Verkäufer aussetzen.

Die Stromerlösabschöpfung ist am 30. Juni ausgelaufen, die Bundesregierung hatte die Verlängerungsoption wie angekündigt nicht gezogen. Daraus folgt für Enervis: "Durch das Absetzen der Erlösabschöpfung sind von sofort an auch wieder kurzfristige PPA / Fixpreis-Absicherungen im Zuge der sonstigen Direktvermarktung möglich." Die sonstige Direktvermarktung ist das subventionsfreie Direktvermarktungs-Segment für Grünstrom.

Der Terminmarkt-Mischpreis von Strom an der Börse EEX, der die Referenz für den Zwei-Jahres-Onshorewind-PPA-Preis darstellt, ist im Juni laut Enervis leicht auf etwa 133 Euro/MWh gestiegen (Mai: knapp 129 Euro).
 
Über 20 Jahre alte Windräder an Land konnten in den vergangenen zwölf Monaten in zweijährigen PPA diese Preis-Bandbreiten erzielen – hat das Analysehaus Enervis für E&M ermittelt 
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Quelle: Enervis

Insgesamt sind die Preise im Terminmarkt zwischen Mai und Juni annähernd konstant geblieben. Nur die Frontjahre 2024 und 2025 sowie die Monate und Quartale des laufenden Jahres sind wieder auf das Preisniveau von Anfang Mai 2023 gestiegen. So gingen die Terminmarktpreise für das Cal 2024 im Juni wieder auf rund 140 Euro/MWh hoch.
 
Neue Photovoltaik-Großanlagen konnten in den vergangenen zwölf Monaten in zehnjährigen PPA diese Preis-Bandbreiten erzielen − hat das Analysehaus Enervis für E&M ermittelt 
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Bei längerfristigen Terminpreisen für die Jahre von 2026 an sind die Preise bei leicht sinkender Tendenz fast stabil geblieben. Für zehnjährige Neubau-PV-PPA mit Start Juli 2023 bedeutet dies praktisch unveränderte Preiskorridore. Die mit der Enervis-Methodik ermittelte PPA-Preisrange lag im Juni bei 62 bis 75 Euro/MWh. Der Terminmarkt-Mischpreis für die betreffende PPA-Laufzeit betrug knapp 102 ​Euro/MWh, marginal weniger als Im Mai.
 

Die Methodik des PPA-Preisindex

Auf die Marktpreis-Bandbreiten von PPA kommen die Analysten von Enervis so: Sie nehmen vom ermittelten durchschnittlichen Preis der jeweils einschlägigen Terminmarkt-Lieferprodukte auf dem Graustrom-Terminmarkt der Börse EEX - dem Dreh- und Angelpunkt für die Bepreisung dieser langfristigen Direktlieferverträge - verschiedene Ab- und Zuschläge vor:
  • für das technologie- und standortspezifische Einspeiseprofil
  • sowie für energiewirtschaftliche Abwicklung und Risikoprämie
  • Dann schlagen sie aktuelle Preis-Bandbreiten für Herkunftsnachweise (HKN) auf (Näheres zur Methodik sowie Nutzungshinweise). Denn Strom aus grünen PPA erhält in der Regel im Gegensatz zur geförderten Direktvermarktung HKN und darf auch als Ökostrom verkauft werden.
 

Mittwoch, 5.07.2023, 13:15 Uhr
Georg Eble

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