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Energie & Management > Photovoltaik - Grüner Strom vom Silbersee als westfälisch-bayerisches Projekt
Quelle: Fotolia / @nt
Photovoltaik

Grüner Strom vom Silbersee als westfälisch-bayerisches Projekt

Grüner Strom vom Silbersee: Baywa Re baut im westfälischen Haltern ein schwimmendes Sonnenkraftwerk und rühmt es als bisher erstes, das ohne EEG-Förderung auskommt.
Wenn Bayern und Westfalen kooperieren, ist manchmal bundesweites Interesse gewiss. So im Falle einer schwimmenden Solaranlage (Floating-PV), die der Münchener Energiekonzern Baywa Re für ein Werk zum Abbau von Quarz in Haltern realisiert. Das 3-MW-Sonnenkraftwerk der Quarzwerk GmbH ist aktuell eins der größten Projekte dieser Art, das zudem auf eine Förderung über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verzichtet.

Baywa Re bringt in Europa und Asien bereits weitaus größere Floating-PV-Kraftwerke ans Netz, darunter die Parks Sellingen (41,1 MW) und Uivermeertjes (29,8 MW) in den Niederlanden. In Deutschland können Anlagen bis zu einer Nennleistung von 750 kW ohne Umwege Geld aus dem EEG-Topf bekommen. Größere Projekte müssen in Ausschreibungsverfahren auf einen Zuschlag hoffen, beim kommenden (1. April, Anlagen bis 2 MW) sind erstmals Floating-PV zugelassen.

"Eine der größten schwimmenden Anlagen Deutschlands"

Dieses Verfahren umgeht das Halterner Projekt, dessen erwartete Stromausbeute zu etwa 75 % an das Quarzwerk geht. Das Gelände des Mineralabbau-Unternehmens grenzt unmittelbar an den Halterner Silbersee III. Die Menge nicht ausgestoßenen CO2 beziffert Quarzwerke-Leiter Daniel Duric mit etwa 800 Tonnen. Das Unternehmen hat in der Vergangenheit bereits zwei Blockheizkraftwerke gebaut. „Mit einer der größten schwimmenden Photovoltaik-Anlagen Deutschlands investieren wir weiter in die nachhaltige ökologische Zukunft des Unternehmens“, so Duric.
 
 
Auf dem See breiten sich künftig rund 5.800 Solarmodule auf einer Wasserfläche von etwa 1,8 Hektar aus. Das Viertel der errechneten 3 Mio. kWh Sonnenstrom, das die Quarzwerke nicht abnehmen, will Baywa Re an der Börse vermarkten. Die Halterner Seeanlage wird absehbar noch im ersten Halbjahr Strom erzeugen, Baywa Re spricht in einer Mitteilung von der Fertigstellung "in den kommenden Wochen".

Toni Weigl, Floating-PV-Verantwortlicher bei Baywa Re, versieht das Engagement in Westfalen mit einer Aufforderung an Berlin. Sein Unternehmen erwarte sich von der neuen Bundesregierung "eine zügige Verbesserung der Rahmenbedingungen für Floating-PV, wie es bereits im Koalitionsvertrag steht".

Der Chef der Power-Solutions-Sparte von Baywa Re, Stephan Auracher, sieht die „erste förderfreie Floating-PV-Anlage Deutschlands als Pionierarbeit für die Technologie und als Startschuss für die weitere Verbreitung dieser Solaranwendung in Deutschland“ an. Das Fraunhofer ISE kalkuliert das Potenzial von schwimmenden Sonnenkraftwerken allein auf künstlichen Seen des ehemaligen Braunkohletagebaus auf 2.740 MW.

Dienstag, 8.02.2022, 14:53 Uhr
Volker Stephan
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Grüner Strom vom Silbersee als westfälisch-bayerisches Projekt
Grüner Strom vom Silbersee: Baywa Re baut im westfälischen Haltern ein schwimmendes Sonnenkraftwerk und rühmt es als bisher erstes, das ohne EEG-Förderung auskommt.
Wenn Bayern und Westfalen kooperieren, ist manchmal bundesweites Interesse gewiss. So im Falle einer schwimmenden Solaranlage (Floating-PV), die der Münchener Energiekonzern Baywa Re für ein Werk zum Abbau von Quarz in Haltern realisiert. Das 3-MW-Sonnenkraftwerk der Quarzwerk GmbH ist aktuell eins der größten Projekte dieser Art, das zudem auf eine Förderung über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verzichtet.

Baywa Re bringt in Europa und Asien bereits weitaus größere Floating-PV-Kraftwerke ans Netz, darunter die Parks Sellingen (41,1 MW) und Uivermeertjes (29,8 MW) in den Niederlanden. In Deutschland können Anlagen bis zu einer Nennleistung von 750 kW ohne Umwege Geld aus dem EEG-Topf bekommen. Größere Projekte müssen in Ausschreibungsverfahren auf einen Zuschlag hoffen, beim kommenden (1. April, Anlagen bis 2 MW) sind erstmals Floating-PV zugelassen.

"Eine der größten schwimmenden Anlagen Deutschlands"

Dieses Verfahren umgeht das Halterner Projekt, dessen erwartete Stromausbeute zu etwa 75 % an das Quarzwerk geht. Das Gelände des Mineralabbau-Unternehmens grenzt unmittelbar an den Halterner Silbersee III. Die Menge nicht ausgestoßenen CO2 beziffert Quarzwerke-Leiter Daniel Duric mit etwa 800 Tonnen. Das Unternehmen hat in der Vergangenheit bereits zwei Blockheizkraftwerke gebaut. „Mit einer der größten schwimmenden Photovoltaik-Anlagen Deutschlands investieren wir weiter in die nachhaltige ökologische Zukunft des Unternehmens“, so Duric.
 
 
Auf dem See breiten sich künftig rund 5.800 Solarmodule auf einer Wasserfläche von etwa 1,8 Hektar aus. Das Viertel der errechneten 3 Mio. kWh Sonnenstrom, das die Quarzwerke nicht abnehmen, will Baywa Re an der Börse vermarkten. Die Halterner Seeanlage wird absehbar noch im ersten Halbjahr Strom erzeugen, Baywa Re spricht in einer Mitteilung von der Fertigstellung "in den kommenden Wochen".

Toni Weigl, Floating-PV-Verantwortlicher bei Baywa Re, versieht das Engagement in Westfalen mit einer Aufforderung an Berlin. Sein Unternehmen erwarte sich von der neuen Bundesregierung "eine zügige Verbesserung der Rahmenbedingungen für Floating-PV, wie es bereits im Koalitionsvertrag steht".

Der Chef der Power-Solutions-Sparte von Baywa Re, Stephan Auracher, sieht die „erste förderfreie Floating-PV-Anlage Deutschlands als Pionierarbeit für die Technologie und als Startschuss für die weitere Verbreitung dieser Solaranwendung in Deutschland“ an. Das Fraunhofer ISE kalkuliert das Potenzial von schwimmenden Sonnenkraftwerken allein auf künstlichen Seen des ehemaligen Braunkohletagebaus auf 2.740 MW.

Dienstag, 8.02.2022, 14:53 Uhr
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