Gas und Strom für Privatsektor deutlich günstiger

Rund 11 Milliarden kWh Strom lieferte das Kernkraftwerk Emsland jährlich, als es noch am Netz war. Fast genauso viel Strom – 10,5 Milliarden kWh pro Jahr – verbrauchen ungenutzte Elektrogeräte, die im Stand-by-Betrieb laufen. Das hat das Vergleichsportal Check 24 berechnet und kommt dafür auf jährliche Gesamtkosten von 3,8 Milliarden Euro.

Doch längst nicht alle Elektrogeräte laufen sinnlos, weshalb die zweite jetzt publizierte Nachricht des Vergleichsportals eine gute ist: Strom und Gas waren für Privatkunden im ersten Quartal 2024 deutlich günstiger als in den Vorjahren. 16 Prozent weniger als noch 2023 zahlten Stromkunden zwischen Januar und März: Auf 1.823 Euro kommt Check 24 heuer für Stromkunden mit einem Jahresverbrauch von 5.000 kWh. 2023 waren es noch 2.174 Euro gewesen, 2022 2.094 Euro. Auch innerhalb des Quartals sanken die Preise um etwa 2 Prozent.

Dabei sind die Preise nicht nur für Kunden von alternativen Anbietern gesunken. In 530 Fällen hätten Grundversorger Strompreissenkungen von im Schnitt 11 Prozent vorgenommen oder angekündigt. Nur in 120 Fällen hätten sich Grundversorger nach oben bewegt, die Erhöhungen betrügen im Schnitt 9 Prozent, so das Vergleichsportal. Als Grund für den Preisrückgang macht Check 24 die rückläufigen Strom-Großhandelspreise aus.

Entspannte Börsenpreise auch beim Gas

Noch deutlicher fielen die Preissenkungen im Bereich Gas aus, dieses war im Vergleich zum Vorjahr mit minus 31 Prozent fast ein Drittel billiger. So zahle eine Familie mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh, die im ersten Quartal einen Gasvertrag abgeschlossen hat, durchschnittlich 2.117 Euro. 2023 waren es noch 3.070 Euro gewesen, 2022 2.940 Euro. Auch hier war von Januar bis März 2024 ein Preisrückgang um 6 Prozent zu verzeichnen, so Check 24.

Auch im Bereich Gas ist der Preisrückgang auf entspanntere Börsenpreise zurückzuführen. Am European Gas Spot Index belief sich der Börsenpreis im März 2024 auf 26 Euro/MWh. Im März 2023 waren es noch 45 Euro/MWh gewesen.

Neben den flächendeckenden Preissenkungen bei alternativen Anbietern haben Check 24 zufolge auch die Grundversorger in 441 Fällen ihre Preise gesenkt oder angekündigt, dies zu tun. Im Schnitt betrugen die Senkungen 16 Prozent, wobei das Preisniveau in der Grundversorgung weiterhin höher sei. In 50 Fällen hätten Grundversorger ihre Preise erhöht oder hätten Erhöhungen von im Schnitt ebenfalls 8 Prozent angekündigt.

Höherer Bruttopreis wieder von April an

Von April an dürfte es für Gaskunden dann wieder etwas teurer werden, was nicht auf die Börsenpreise, sondern auf den dann wieder geltenden Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent zurückzuführen ist. Allerdings ist dann auch die Heizperiode vorbei. Im Schnitt steigen die Gaskosten Check24 zufolge jährlich bei einem Gasverbrauch von 20.000 kWh um 173 Euro.