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China hat wieder den Löwenanteil des globalen Offshore-Windkraftausbaus gestellt − mit chinesischen Herstellern. Zu den Windparks in Bau darf erstmals auch ein westlicher OEM liefern.
Offshore-Windparks in Betrieb haben im vergangenen Jahr weltweit bei der installierten Leistung um 9.400
MW oder knapp ein Fünftel auf 57.600
MW zugelegt. Das geht aus dem Jahresbericht des World Forum Offshore Wind (WFO) hervor, der
am 20. Februar veröffentlicht wurde.
Demnach ist der Zubau verglichen zum Jahr 2021 erst der zarte Anfang einer dynamischen Entwicklung bis 2035. Das WFO macht sich nämlich eine Marktprognose von Bloomberg New Energy Finance zu Eigen, wonach sich der Ausbau in diesem Jahr auf 18.400
MW fast verdoppelt und sich dann mit Schwankungen bis 2035 auf 48.200
MW vervierfacht. Dabei nimmt der Anteil Amerikas und des asiatisch-pazifischen Raums an der Errichtungstätigkeit stetig zu und jener von Europa, dem Nahen Osten und von Afrika relativ ab, von 2032 an auch in absoluten Zahlen.
Das Wachstum basiere aber zu einem Gutteil auf den "reifen" Märkten China, Großbritannien, Deutschland und Holland. Die Dynamik begründet Bloomberg mit der Etablierung regulatorischer Rahmen in neuen Märkten in Asien sowie dem Potenzial schwimmender Windparks und von Wasserstoff.
Im vergangenen Jahr fanden 72
Prozent der Zubauleistung in fertiggestellten Windparks, die schon Strom liefern, vor allem in China statt. 29 der 42
zusätzlichen Windparks gehören zum chinesischen Seegebiet. Die chinesischen Windparks auf See leisteten zum Jahreswechsel zusammen 25.600
MW. Das ist 44
Prozent der weltweiten Leistung auf See und mehr als die nächstgrößeren Märkte Großbritannien (13.600
MW), Deutschland (8.000
MW) und Niederlande (3.000
MW) zusammen.
Auch bei Windparks im Bau, die das WFO so definiert, dass auf See Fundamentarbeiten begonnen haben müssen, führte Ende 2022 wenig überraschend China, und zwar mit 3.688
MW. Deutschland liegt auf Platz sechs mit den 257
MW des Windparks "Arcadis Ost
1", der gerade in der Ostsee errichtet wird.
Siemens Gamesa beliefert "Changle Area C2"Bei den neuen Windparks teilen sich chinesische Hersteller chinesische Vorhaben und westliche den Rest der Welt untereinander auf. Es gibt zwei Ausnahmen: Siemens Gamesa darf für den chinesischen Windpark "Changle Area
C2" einen Teil der 37 10-MW-Turbinen liefern, und zwar getriebelose vom Typ SG
10.0-193
DD. Umgekehrt sind jetzt die ersten Turbinen eines chinesischen Herstellers in einem europäischen Offshore-Windpark in Betrieb, nämlich die zehn 3-MW-Windräder vom Typ My
SE 3.0-135 im italienischen Windpark "Taranto".
Die höchste installierte Leistung pro Windrad weist der im Bau befindliche britische Windpark "Dogger Bank
A" auf, der dereinst aus 95 13-MW-Windenergieanlagen von GE von der Haliade-Produktionsplattform bestehen soll. In den 2022 fertiggestellten Windparks waren 10
MW die höchste spezifische Leistung, nämlich im chinesischen Windpark "Changle Area C1" von einem einheimischen Hersteller.
Mittwoch, 22.02.2023, 16:00 Uhr
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