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Energie & Management > Wasserstoff - Erster Wasserstoff für Testleitung im Emsland
Quelle: RWE
Wasserstoff

Erster Wasserstoff für Testleitung im Emsland

Auf dem Gelände des RWE-Gaskraftwerks Emsland (KEM) in Lingen ist mit einem Hochtemperatur-Festoxid-Elektrolyseur (SOEC) von Sunfire zum ersten Mal Wasserstoff erzeugt worden.
Das Verbundprojekt „Get H2 Trans Hy DE“ hat mit der Inbetriebnahme seines 250-kW-Elektrolyseurs im niedersächsischen Lingen, wie es in einer RWE-Mitteilung heißt, einen wichtigen Meilenstein erreicht. Er gehört zu einer Testanlage, an der neun Projektpartner erproben, wie Wasserstoff sicher und zuverlässig durch Pipelines transportiert und gespeichert werden kann.

Der in einem Ãœberseecontainer verbaute Elektrolyseur kann bei Volllast pro Tag rund 170 Kilogramm Wasserstoff erzeugen. Das würde rechnerisch reichen, um ein Auto mit Brennstoffzellen-Motor 17.000 Kilometer anzutreiben. Der Wasserstoff vom Lingener Kraftwerksgelände wird jedoch nur zu Forschungszwecken verwendet: Er soll in eine 130 Meter lange Test-Leitung (Loop) eingespeist werden, mit der Unternehmen und Forschungseinrichtungen Technologien für den optimalen Umgang mit Wasserstoff entwickeln.

Sopna Sury, COO Hydrogen von RWE Generation, erklärte zum Projektstart: „250 Kilowatt Elektrolyseleistung sind für uns ein wichtiger erster Schritt, dem schnell weitere folgen werden. In wenigen Monaten nimmt eine 14-Megawatt-Pilot-Elektrolyseanlage die Arbeit auf – unsere erste zur Wasserstoff-Erzeugung im industriellen Maßstab.“ Nils Aldag, CEO Sunfire: „Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, Leitmarkt für Wasserstoff-Technologien zu werden. Dafür brauchen wir auch einen starken Heimatmarkt, auf dem Technologieanbieter und Abnehmer gemeinsam vorangehen.“

Kolbenverdichter soll Druck im Loop machen

In den kommenden Wochen soll auch noch ein Kolbenverdichter in Betrieb genommen werden. Damit kann Wasserstoff auf den für den Leitungstransport erforderlichen Druck von 58 Bar verdichtet werden. Erste Versuche an der Trans-Hy-DE-Testleitung sind für Anfang 2024 vorgesehen.

Am Verbundprojekt „Get H2 Trans Hy DE“ sind neben RWE folgende Unternehmen beteiligt: Adlares, Evonik, Meter-Q Solutions, die Ferngasnetz-Betreiber (FNB) OGE und Nowega, Rosen sowie die DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und die Universität Potsdam.

Neben Erkenntnissen zum Transport von Wasserstoff wollen die neun Partner in ihrer Testumgebung Methoden zur Qualitäts- und Mengenmessung bei Wasserstoff erproben. Darüber hinaus ist geplant, Verdichterkonzepte sowie die Auswirkung von Wasserstoff auf Werkstoffe zu untersuchen. Weitere Aspekte sind Technologien zur Leckage-Ferndetektion sowie zur Leitungs-Inspektion und -Wartung. Als eines der deutschen Wasserstoff-Leitprojekte wird das Vorhaben in Lingen vom Bundesforschungsministerium mit 11,63 Millionen Euro gefördert.

​Baurecht für Abschnitt der endgültigen Leitung

Derweil hat der FNB Nowega aus Münster (NRW) für den Bau einer Wasserstoff-Leitung in Lingen-Hanekenfähr nach eigenen Angaben den Planfeststellungsbeschluss des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie erhalten. Mit der 2,3 Kilometer langen Röhre will Nowega die 300-MW-Elektrolyseanlage, die RWE schrittweise in Lingen errichten will, an das geplante Wasserstoffnetz anbinden. So kann der grüne Wasserstoff, der über die Elektrolyse erzeugt wird, zu industriellen Abnehmern im Ruhrgebiet transportiert werden. Die Inbetriebnahme der Leitung ist für 2025 geplant.

Die Baustelle in Lingen-Hanekenfähr ist laut Nowega eingerichtet, die 180 für die Leitung nötigen Stahlrohre sind eingetroffen. „Die Prüfung der Unterlagen ist sehr zügig und sachgerecht erfolgt“, lobt Dennis Hoeveler, Bereichsleiter Technik bei Nowega. „Das hilft uns, bei dem Projekt im Zeitplan zu bleiben.“

Derzeit führt Nowega vorbereitende Arbeiten durch. Hiermit geht der FNB nach eigener Darstellung in Vorleistung. Das Leitungsprojekt ist nämlich zwar von der Bundesregierung für eine Förderung als IPCEI (Important Project of Common European Interest) nominiert, die Genehmigung aus Brüssel sowie der nationale Förderbescheid stehen aber noch aus.

Mittwoch, 27.09.2023, 15:07 Uhr
Günter Drewnitzky
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Quelle: RWE
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Erster Wasserstoff für Testleitung im Emsland
Auf dem Gelände des RWE-Gaskraftwerks Emsland (KEM) in Lingen ist mit einem Hochtemperatur-Festoxid-Elektrolyseur (SOEC) von Sunfire zum ersten Mal Wasserstoff erzeugt worden.
Das Verbundprojekt „Get H2 Trans Hy DE“ hat mit der Inbetriebnahme seines 250-kW-Elektrolyseurs im niedersächsischen Lingen, wie es in einer RWE-Mitteilung heißt, einen wichtigen Meilenstein erreicht. Er gehört zu einer Testanlage, an der neun Projektpartner erproben, wie Wasserstoff sicher und zuverlässig durch Pipelines transportiert und gespeichert werden kann.

Der in einem Ãœberseecontainer verbaute Elektrolyseur kann bei Volllast pro Tag rund 170 Kilogramm Wasserstoff erzeugen. Das würde rechnerisch reichen, um ein Auto mit Brennstoffzellen-Motor 17.000 Kilometer anzutreiben. Der Wasserstoff vom Lingener Kraftwerksgelände wird jedoch nur zu Forschungszwecken verwendet: Er soll in eine 130 Meter lange Test-Leitung (Loop) eingespeist werden, mit der Unternehmen und Forschungseinrichtungen Technologien für den optimalen Umgang mit Wasserstoff entwickeln.

Sopna Sury, COO Hydrogen von RWE Generation, erklärte zum Projektstart: „250 Kilowatt Elektrolyseleistung sind für uns ein wichtiger erster Schritt, dem schnell weitere folgen werden. In wenigen Monaten nimmt eine 14-Megawatt-Pilot-Elektrolyseanlage die Arbeit auf – unsere erste zur Wasserstoff-Erzeugung im industriellen Maßstab.“ Nils Aldag, CEO Sunfire: „Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, Leitmarkt für Wasserstoff-Technologien zu werden. Dafür brauchen wir auch einen starken Heimatmarkt, auf dem Technologieanbieter und Abnehmer gemeinsam vorangehen.“

Kolbenverdichter soll Druck im Loop machen

In den kommenden Wochen soll auch noch ein Kolbenverdichter in Betrieb genommen werden. Damit kann Wasserstoff auf den für den Leitungstransport erforderlichen Druck von 58 Bar verdichtet werden. Erste Versuche an der Trans-Hy-DE-Testleitung sind für Anfang 2024 vorgesehen.

Am Verbundprojekt „Get H2 Trans Hy DE“ sind neben RWE folgende Unternehmen beteiligt: Adlares, Evonik, Meter-Q Solutions, die Ferngasnetz-Betreiber (FNB) OGE und Nowega, Rosen sowie die DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und die Universität Potsdam.

Neben Erkenntnissen zum Transport von Wasserstoff wollen die neun Partner in ihrer Testumgebung Methoden zur Qualitäts- und Mengenmessung bei Wasserstoff erproben. Darüber hinaus ist geplant, Verdichterkonzepte sowie die Auswirkung von Wasserstoff auf Werkstoffe zu untersuchen. Weitere Aspekte sind Technologien zur Leckage-Ferndetektion sowie zur Leitungs-Inspektion und -Wartung. Als eines der deutschen Wasserstoff-Leitprojekte wird das Vorhaben in Lingen vom Bundesforschungsministerium mit 11,63 Millionen Euro gefördert.

​Baurecht für Abschnitt der endgültigen Leitung

Derweil hat der FNB Nowega aus Münster (NRW) für den Bau einer Wasserstoff-Leitung in Lingen-Hanekenfähr nach eigenen Angaben den Planfeststellungsbeschluss des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie erhalten. Mit der 2,3 Kilometer langen Röhre will Nowega die 300-MW-Elektrolyseanlage, die RWE schrittweise in Lingen errichten will, an das geplante Wasserstoffnetz anbinden. So kann der grüne Wasserstoff, der über die Elektrolyse erzeugt wird, zu industriellen Abnehmern im Ruhrgebiet transportiert werden. Die Inbetriebnahme der Leitung ist für 2025 geplant.

Die Baustelle in Lingen-Hanekenfähr ist laut Nowega eingerichtet, die 180 für die Leitung nötigen Stahlrohre sind eingetroffen. „Die Prüfung der Unterlagen ist sehr zügig und sachgerecht erfolgt“, lobt Dennis Hoeveler, Bereichsleiter Technik bei Nowega. „Das hilft uns, bei dem Projekt im Zeitplan zu bleiben.“

Derzeit führt Nowega vorbereitende Arbeiten durch. Hiermit geht der FNB nach eigener Darstellung in Vorleistung. Das Leitungsprojekt ist nämlich zwar von der Bundesregierung für eine Förderung als IPCEI (Important Project of Common European Interest) nominiert, die Genehmigung aus Brüssel sowie der nationale Förderbescheid stehen aber noch aus.

Mittwoch, 27.09.2023, 15:07 Uhr
Günter Drewnitzky

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