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Energie & Management > Studien - Erklärung für den Strompreisverfall
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Studien

Erklärung für den Strompreisverfall

Die Strompreise in Europa sind 2023 wieder auf das Vorkrisenniveau zurückgegangen. Das Beratungshaus Enervis hat die Ursachen dafür untersucht.
Im „Renewable Power Market Update 2024“ hat das Berliner Beratungshaus Enervis den europäischen Großhandelsmarkt Strom analysiert. Hintergrund ist der Preisrückgang im Jahr 2023. „Die Strompreise kehrten auf das Vorkrisenniveau zurück, wobei die Base-Preise im Durchschnitt um 58 Prozent sanken“, heißt es in der Untersuchung. Sie zeigt, dass der Rückgang der Strompreise durch mehrere Faktoren bedingt war.

Ein Hauptfaktor waren die niedrigeren Gaspreise, die den Markt beeinflussten und zu einer allgemeinen Preissenkung beitrugen. Zudem übten eine schwache Nachfrage nach Strom und eine verbesserte Verfügbarkeit der französischen Kernkraftwerke Druck auf die Preise aus. Nicht zuletzt spielte auch die Zunahme erneuerbarer Energien eine Rolle, da diese zu einer größeren Diversifizierung des Energiemixes beigetragen hätten.

„Niedrigere Base-Preise führten auch zu geringeren Marktwerten von Erneuerbaren, insbesondere bei PV“, heißt es weiter. Der weiter gehende Zubau erneuerbarer Energien werde mittelfristig die wirtschaftliche Rentabilität dieser Projekte „erheblich durch Kannibalisierung beeinflussen“.

Negative Strompreise von minus 500 Euro

Ein weiteres Phänomen im Jahr 2023 waren die negativen Strompreise an den Großhandelsmärkten, die erneut in vielen europäischen Ländern auftraten und sogar Rekordhöhen erreichten. Diese sind auf den verstärkten Ausbau erneuerbarer Energien sowie auf eine geringere Nachfrage zurückzuführen. Diese Entwicklung zeige die Bedeutung von Flexibilitätsoptionen, um Preisvolatilität zu dämpfen und eine stabile Marktsituation zu gewährleisten.

In Bezug auf die strategische Bedeutung dieser Ergebnisse ist festzuhalten, dass volatile Marktbedingungen die Unsicherheit für Investoren und Marktakteure erhöhen. Die Steuerung dieser Schwankungen wird für Marktteilnehmer und Regulierungsbehörden gleichermaßen entscheidend sein, heißt es in der Studie.

Symptome dafür sind negative Strompreise an den Börsen: „In einigen Ländern fielen die Preise im Jahr 2023 sogar auf minus 500 Euro.“

Die Zukunft des europäischen Strommarktes hängt laut Studie von einer Vielzahl von Faktoren ab, darunter die Entwicklung der Brennstoffpreise, die Nachfrageentwicklung sowie der Anteil erneuerbarer Energien am Strommix. Es wird erwartet, dass der Ausbau erneuerbarer Energien durch Auktionen langfristige Strommarkterlöse unter Druck setzt, während flexible Nachfrageoptionen zur Stabilisierung von Preisen und Umsätzen beitragen könnten.

Der Market Report 2024 von Enervis kann kostenlos beim Beratungshaus angefordert werden.

Donnerstag, 29.02.2024, 12:55 Uhr
Stefan Sagmeister
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Erklärung für den Strompreisverfall
Die Strompreise in Europa sind 2023 wieder auf das Vorkrisenniveau zurückgegangen. Das Beratungshaus Enervis hat die Ursachen dafür untersucht.
Im „Renewable Power Market Update 2024“ hat das Berliner Beratungshaus Enervis den europäischen Großhandelsmarkt Strom analysiert. Hintergrund ist der Preisrückgang im Jahr 2023. „Die Strompreise kehrten auf das Vorkrisenniveau zurück, wobei die Base-Preise im Durchschnitt um 58 Prozent sanken“, heißt es in der Untersuchung. Sie zeigt, dass der Rückgang der Strompreise durch mehrere Faktoren bedingt war.

Ein Hauptfaktor waren die niedrigeren Gaspreise, die den Markt beeinflussten und zu einer allgemeinen Preissenkung beitrugen. Zudem übten eine schwache Nachfrage nach Strom und eine verbesserte Verfügbarkeit der französischen Kernkraftwerke Druck auf die Preise aus. Nicht zuletzt spielte auch die Zunahme erneuerbarer Energien eine Rolle, da diese zu einer größeren Diversifizierung des Energiemixes beigetragen hätten.

„Niedrigere Base-Preise führten auch zu geringeren Marktwerten von Erneuerbaren, insbesondere bei PV“, heißt es weiter. Der weiter gehende Zubau erneuerbarer Energien werde mittelfristig die wirtschaftliche Rentabilität dieser Projekte „erheblich durch Kannibalisierung beeinflussen“.

Negative Strompreise von minus 500 Euro

Ein weiteres Phänomen im Jahr 2023 waren die negativen Strompreise an den Großhandelsmärkten, die erneut in vielen europäischen Ländern auftraten und sogar Rekordhöhen erreichten. Diese sind auf den verstärkten Ausbau erneuerbarer Energien sowie auf eine geringere Nachfrage zurückzuführen. Diese Entwicklung zeige die Bedeutung von Flexibilitätsoptionen, um Preisvolatilität zu dämpfen und eine stabile Marktsituation zu gewährleisten.

In Bezug auf die strategische Bedeutung dieser Ergebnisse ist festzuhalten, dass volatile Marktbedingungen die Unsicherheit für Investoren und Marktakteure erhöhen. Die Steuerung dieser Schwankungen wird für Marktteilnehmer und Regulierungsbehörden gleichermaßen entscheidend sein, heißt es in der Studie.

Symptome dafür sind negative Strompreise an den Börsen: „In einigen Ländern fielen die Preise im Jahr 2023 sogar auf minus 500 Euro.“

Die Zukunft des europäischen Strommarktes hängt laut Studie von einer Vielzahl von Faktoren ab, darunter die Entwicklung der Brennstoffpreise, die Nachfrageentwicklung sowie der Anteil erneuerbarer Energien am Strommix. Es wird erwartet, dass der Ausbau erneuerbarer Energien durch Auktionen langfristige Strommarkterlöse unter Druck setzt, während flexible Nachfrageoptionen zur Stabilisierung von Preisen und Umsätzen beitragen könnten.

Der Market Report 2024 von Enervis kann kostenlos beim Beratungshaus angefordert werden.

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Stefan Sagmeister

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