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Energie & Management > Windkraft Offshore - Drei von vier Offshore-Flächen gehen an RWE
Quelle: E&M
Windkraft Offshore

Drei von vier Offshore-Flächen gehen an RWE

RWE kann seinen "Nordseecluster" von zwei auf vier Windparks ausbauen. Das ist ein Ergebnis der Ausschreibung von 1.800 MW Offshore-Flächen vom 1. August.
Der RWE-Konzern hat bei der deutschen Offshore-Windkraft-Ausschreibung vom 1. August für drei der vier Flächen einen Zuschlag bekommen. Die Bundesnetzagentur teilte am 10. August mit, auf eine dieser Flächen habe allerdings eine Vattenfall-Projektgesellschaft ein Eintrittsrecht. Das heißt, Vattenfall darf RWE eine der Zuschlagsflächen bis zum 14. September abnehmen, muss dann aber den Gebotspreis von RWE mitübernehmen.

Eine vierte Fläche, der Streifen N-6.7, der nordwestlich direkt an die bestehenden WIndparks „Deutsche Bucht“, „Veja Mate“ und „Bard Offshore“ angrenzt und 270 MW leisten soll, ging an einen Newcomer: die Waterkant Energy GmbH. Wer genau hinter dieser Hamburger Verwaltungsgesellschaft steht, ist noch unklar. Als Geschäftsführer ist Roman Roßkothen (39) eingetragen. Auf dessen Profil in der Karriereplattform Linked in ist ein Logo der Firma Luxcara angebracht. Luxcara ist laut ihrer Website ein Erneuerbaren-Vermögensverwalter, der institutionellen Investoren Zugang zu Kapital verschafft.

Die Bieter auf die vier Flächen zahlten insgesamt 784 Millionen Euro für die Zuschläge, die einzelnen Zuschlagswerte wurden nicht veröffentlicht. Im Schnitt sind das durchschnittlich 436.000 Euro pro MW. In der Juni-Ausschreibung waren wie berichtet für die 7.000 MW, die damals versteigert wurden, bis zu 2 Millionen Euro/MW bezahlt worden, und zwar von BP und Total, die im deutschen Offshore-Markt ebenfalls Neulinge sind.

Im Einzelnen gehen die Nordsee-Flächen N-3.5 und N-3.6 an den RWE-Konzern, der auf sie ohnehin Eintrittsrechte hat. RWE will mit den 420 MW und 480 MW starken Flächen 2029 seinen „Nordseecluster“ erweitern. 2027 sollen in dem Cluster, der an den Norderneyer Stromkorridor angeschlossen ist, zwei RWE-Windparks ihren Betrieb aufnehmen, bisher unter dem Namen „Nordsee Two“. „Nordsee One“ direkt südlich der Fläche ist seit 2017 in Betrieb. RWE hatte kürzlich die kanadische Northland Power aus dem Cluster herausgekauft (wir berichteten).

RWE versus Vattenfall

Der RWE-Konzern hat auch den Zuschlag für die Fläche N-6.6 vorläufig gesichert, die direkt südöstlich an „Deutsche Bucht“, „Veja Mate“ und „Bard Offshore“ angrenzt. Sie ist für einen 630-MW-Windpark vorgesehen, der 2030 ans Netz gehen soll.

Allerdings hat der Vattenfall-Konzern auf diese Fläche ein Eintrittsrecht, weil er vor Jahren Projektgesellschaften erworben hatte, die N-6.6 bereits teilweise untersucht hatten. Beim Wechsel des Ausschreibungsdesigns 2017/18 waren solche Altprojektierer auf die neuen zentralen Ausschreibungen verwiesen worden und hatten aus verfassungsrechtlichen Gründen das Recht bekommen, in die Zuschläge an andere einzutreten.

Ob Vattenfall das Eintrittsrecht tatsächlich ausübt, wie es angekündigt hatte, wird der Konzern auf Anfrage dieser Redaktion „jetzt prüfen und dann entscheiden“.

Donnerstag, 10.08.2023, 16:23 Uhr
Georg Eble
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Drei von vier Offshore-Flächen gehen an RWE
RWE kann seinen "Nordseecluster" von zwei auf vier Windparks ausbauen. Das ist ein Ergebnis der Ausschreibung von 1.800 MW Offshore-Flächen vom 1. August.
Der RWE-Konzern hat bei der deutschen Offshore-Windkraft-Ausschreibung vom 1. August für drei der vier Flächen einen Zuschlag bekommen. Die Bundesnetzagentur teilte am 10. August mit, auf eine dieser Flächen habe allerdings eine Vattenfall-Projektgesellschaft ein Eintrittsrecht. Das heißt, Vattenfall darf RWE eine der Zuschlagsflächen bis zum 14. September abnehmen, muss dann aber den Gebotspreis von RWE mitübernehmen.

Eine vierte Fläche, der Streifen N-6.7, der nordwestlich direkt an die bestehenden WIndparks „Deutsche Bucht“, „Veja Mate“ und „Bard Offshore“ angrenzt und 270 MW leisten soll, ging an einen Newcomer: die Waterkant Energy GmbH. Wer genau hinter dieser Hamburger Verwaltungsgesellschaft steht, ist noch unklar. Als Geschäftsführer ist Roman Roßkothen (39) eingetragen. Auf dessen Profil in der Karriereplattform Linked in ist ein Logo der Firma Luxcara angebracht. Luxcara ist laut ihrer Website ein Erneuerbaren-Vermögensverwalter, der institutionellen Investoren Zugang zu Kapital verschafft.

Die Bieter auf die vier Flächen zahlten insgesamt 784 Millionen Euro für die Zuschläge, die einzelnen Zuschlagswerte wurden nicht veröffentlicht. Im Schnitt sind das durchschnittlich 436.000 Euro pro MW. In der Juni-Ausschreibung waren wie berichtet für die 7.000 MW, die damals versteigert wurden, bis zu 2 Millionen Euro/MW bezahlt worden, und zwar von BP und Total, die im deutschen Offshore-Markt ebenfalls Neulinge sind.

Im Einzelnen gehen die Nordsee-Flächen N-3.5 und N-3.6 an den RWE-Konzern, der auf sie ohnehin Eintrittsrechte hat. RWE will mit den 420 MW und 480 MW starken Flächen 2029 seinen „Nordseecluster“ erweitern. 2027 sollen in dem Cluster, der an den Norderneyer Stromkorridor angeschlossen ist, zwei RWE-Windparks ihren Betrieb aufnehmen, bisher unter dem Namen „Nordsee Two“. „Nordsee One“ direkt südlich der Fläche ist seit 2017 in Betrieb. RWE hatte kürzlich die kanadische Northland Power aus dem Cluster herausgekauft (wir berichteten).

RWE versus Vattenfall

Der RWE-Konzern hat auch den Zuschlag für die Fläche N-6.6 vorläufig gesichert, die direkt südöstlich an „Deutsche Bucht“, „Veja Mate“ und „Bard Offshore“ angrenzt. Sie ist für einen 630-MW-Windpark vorgesehen, der 2030 ans Netz gehen soll.

Allerdings hat der Vattenfall-Konzern auf diese Fläche ein Eintrittsrecht, weil er vor Jahren Projektgesellschaften erworben hatte, die N-6.6 bereits teilweise untersucht hatten. Beim Wechsel des Ausschreibungsdesigns 2017/18 waren solche Altprojektierer auf die neuen zentralen Ausschreibungen verwiesen worden und hatten aus verfassungsrechtlichen Gründen das Recht bekommen, in die Zuschläge an andere einzutreten.

Ob Vattenfall das Eintrittsrecht tatsächlich ausübt, wie es angekündigt hatte, wird der Konzern auf Anfrage dieser Redaktion „jetzt prüfen und dann entscheiden“.

Donnerstag, 10.08.2023, 16:23 Uhr
Georg Eble

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