Digimeto kommt beim Submetering voran

Digimeto, ein Joint Venture mehrerer sächsischer Stadtwerke und grundzuständiger Messstellenbetreiber, rollt derzeit 500 CLS-Adapter – CLS steht für Controllable Local Systems – des Smart-Meter-Gateway-Herstellers PPC aus. Sie ermöglichen das Submetering, also die Anbindung verschiedener Zählertypen an das Smart Meter Gateway und das Auslesen der entsprechenden Daten aus verschiedenen Sparten, etwa den Gasverbrauch.

In einer Mitteilung weist PPC darauf hin, dass gerade beim Submetering die Herausforderung besteht, die Zähler vieler verschiedener Hersteller, die sich unterschiedlicher Kommunikationsprotokolle bedienen, abzulesen und abzurechnen. Dafür habe PPC den „CLS Submetering Adapter“ entwickelt, der nun bereits in der zweiten Generation vorliege.

Wie es weiter heißt, habe Digimeto bereits 200 der 500 vorgesehenen Adapter in Betrieb genommen. Bis Ende 2023 wollen die Partner die geplanten 500 Einheiten im Feld haben. Im kommenden Jahr sollen dann weitere Adapter zu den Kunden gebracht werden.

In der Mitteilung würdigt PPC den Partner Digimeto als Vorreiter, der für die WG Aufbau Dresden, mit etwa 17.000 Wohnungen eine der größten Wohnungsgenossenschaften Deutschlands, eine Bündellösung aus energiewirtschaftlichem Metering und Submetering entwickelt habe.
Dabei werde ein CLS-Adapter mit vorinstallierter Submetering-Lösung an das Smart Meter Gateway angeschlossen – als Anknüpfungspunkt für die nicht-energiewirtschaftlichen Dienste in den Liegenschaften. PPC betont, die Auslesung sei mit den Anforderungen der Heizkostenverordnung konform sowie mit den Vorgaben des Messstellenbetriebsgesetzes zu Bündelangeboten. So sei die Lösung jetzt schon bereit für den zukünftigen Zertifizierungsstand nach der Technischen Richtlinie TR-03109-5 des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).

Lösung entspricht der Technischen Richtlinie des BSI

Diese Technische Richtlinie, die maßgeblich für das Steuern von Anlagen über den CLS-Kanal des Smart Meter Gateways ist und beispielsweise Mindestanforderungen an die an das Smart Meter Gateway angebundenen Komponenten formuliert, wird von der Branche sehnsüchtig erwartet. Bereits im Sommer 2022 hatte das BSI einen sogenannten Release Candidate der TR vorgestellt und von den Marktteilnehmern konsultieren lassen. Verabschiedet ist die Richtlinie bislang allerdings noch nicht. Bei den diesjährigen Metering Days des ZVEI in Fulda gab Dennis Laupichler, Leiter des Referats „Cyber-Sicherheit für die Digitalisierung der Energiewirtschaft“ beim BSI, bekannt, dass in diesem Herbst erneut eine Release-Candidate-Version der Technischen Richtlinie von der Branche kommentiert worden sei. Die Frist dafür war bis zum 13. Oktober 2023 gelaufen. Rund 300 Kommentare seien eingegangen. Nach einer ersten Durchsicht sei kein „Show Stopper“ dabei gewesen, versicherte Laupichler und lobte die technische Fundierung der Stellungnahmen. Nach Beratungen im Smart-Meter-Gateway-Ausschuss beim Bundeswirtschaftsministerium soll die TR dann veröffentlicht werden.

„Der gemeinsame Rollout mit Digimeto zeigt, dass Submetering über die CLS-Schnittstelle längst bereit für den Flächenrollout ist“, so Karen Schmid, Produktmanagerin CLS bei PPC. Das Fazit von Louis Richter: „Aufgrund fehlender und unklarer technischer Vorgaben und technischer Standards wie beispielsweise der TR-03109-5 oder dem elektronischen Lieferschein, haben wir einen langen und steinigen Weg hinter uns.“ Dank der intensiven und engen Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten habe man mittlerweile die Labor- und Entwicklungsphase hinter sich gelassen und den produktiven Rollout gestartet, so der Projektleiter bei Digimeto.

Die Submetering-Infrastruktur für den Rollout von Digimeto stammt vom Systemanbieter Qundis.