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Energie & Management > Klimaschutz - Deutsche fürchten soziale Folgen des Wandels
Quelle: Shutterstock / Lightspring
Klimaschutz

Deutsche fürchten soziale Folgen des Wandels

91 Prozent der Deutschen befürworten laut einer Umfrage des Umweltbundesamtes den Umbau zur Klimaneutralität. Allerdings fürchten mehr Befragte, dass sie Wohlstandsverluste erleiden.
Am 3. August stellte das Umweltbundesamt (UBA) die aktuelle Studie zum Umweltbewusstsein in Deutschland in einer Pressekonferenz vor. Sie beruht auf Umfragen aus dem Sommer 2022 und zeige, dass der Umwelt- und Klimaschutz weiterhin ein wichtiges Thema für die Bevölkerung ist, so UBA-Präsident Dirk Messner bei der Vorstellung.

Allerdings stünden mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und den ausbleibenden russischen Gaslieferungen und der Inflation auch andere gesellschaftliche Herausforderungen stärker im Vordergrund.

Als Schwerpunktthema behandelte die Studie im Auftrag des Bundesumweltministeriums (BMUV) den umwelt- und klimafreundlichen Umbau der deutschen Wirtschaft: Dieser wird von einer deutlichen Mehrheit (91 Prozent) befürwortet. Die Ergebnisse weisen aber auch auf weit verbreitete Sorgen hin, dass durch den ökologischen Wirtschaftsumbau soziale Ungleichheit und gesellschaftliche Konflikte zunehmen. „Dem Staat kommt daher aus Sicht der Befragten die wichtige Rolle zu, den Umbau sozial gerecht zu gestalten“, unterstrich Messner.

Politik muss Sicherheit vermitteln

Der UBA-Präsident appellierte an alle demokratischen Parteien in Deutschland, die Notwendigkeit des Wirtschaftsumbaus zu unterstützen und die Sicherheit zu vermitteln, dass dieser sozial verträglich gestaltet werde. Die überwiegende Mehrheit der Deutschen (85 Prozent) spürt laut der Studie die negativen Folgen der Klimakrise bereits deutlich und hält Maßnahmen zur Anpassung für erforderlich. Wichtig sei den Befragten dabei aber, dass die Transformation sozialverträglich erfolgt und besonders betroffene Regionen gezielt unterstützt werden.
 
Umweltbewusstseinsstudie 2023: Deutsche fürchten soziale Belastungen des Wirtschaftsumbaus
Zur Vollansicht bitte auf das Bild klicken
Quelle: UBA

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) sagte: „Die vergangenen Jahre zeigen sehr deutlich: Die Wetterextreme nehmen zu – mit erheblichen negativen Wirkungen auf die Umwelt, die Wirtschaft und auch auf die Gesundheit der Menschen.“
  • Das bundesweite Klimaanpassungsgesetz solle erstmals einen verbindlichen Rahmen für Bund, Länder und Kommunen für Gegenmaßnahmen schaffen.
  • Der Nationale Hitzeschutzplan, die Wasserstrategie und das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz seien drei weitere Bausteine, um die negativen Folgen der Klimakrise für Mensch und Umwelt zu mildern, erläuterte Lemke.
Klimaschutz als Wirtschaftsfaktor entwickeln

Ein sozialverträglicher Wirtschaftsumbau bedeutet laut Messner, die CO2-Bepreisung durch ein Klimageld sozial auszugestalten oder auch berufliche Perspektiven für Menschen aus unteren Einkommensgruppen und aus strukturschwachen Gebieten zu schaffen. „Wir müssen deutlicher machen, dass nachhaltiges Wirtschaften eine Jobmaschine werden kann“, appellierte er.

Die Transformation der Wirtschaft müsse dreimal schneller vorankommen, um die Klimaschutzziele zu erreichen, forderte der UBA-Präsident. „Je länger wir die notwendigen Maßnahmen hinauszögern, umso mehr wächst die Gefahr, dass die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft auf wichtigen Zukunftsmärkten weiter sinkt, etwa bei der Elektromobilität oder bei den erneuerbaren Energien“, mahnte Messner.
 
Von links: Studienbegleiterin Angelika Gellrich und Präsident Dirk Messner (beide UBA) bei der Vorstellung der Umweltbewusstseinsstudie 2023
Quelle: E&M / Susanne Harmsen

Mit der UBA-Studie wird seit 1996 im Zwei-Jahres-Rhythmus untersucht, wie sich Umweltbewusstsein und Umweltverhalten in Deutschland entwickeln. Dafür wurden im Sommer 2022 rund 2.000 Personen mittels repräsentativer Online-Interviews befragt. Konzipiert und ausgewertet wurde vom Con Policy Institut sowie dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW). Mit der Feldarbeit war das Forsa Institut beauftragt.

Die UBA-Studie zum Umweltbewusstsein 2023 steht im Internet bereit.

Donnerstag, 3.08.2023, 12:30 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Klimaschutz - Deutsche fürchten soziale Folgen des Wandels
Quelle: Shutterstock / Lightspring
Klimaschutz
Deutsche fürchten soziale Folgen des Wandels
91 Prozent der Deutschen befürworten laut einer Umfrage des Umweltbundesamtes den Umbau zur Klimaneutralität. Allerdings fürchten mehr Befragte, dass sie Wohlstandsverluste erleiden.
Am 3. August stellte das Umweltbundesamt (UBA) die aktuelle Studie zum Umweltbewusstsein in Deutschland in einer Pressekonferenz vor. Sie beruht auf Umfragen aus dem Sommer 2022 und zeige, dass der Umwelt- und Klimaschutz weiterhin ein wichtiges Thema für die Bevölkerung ist, so UBA-Präsident Dirk Messner bei der Vorstellung.

Allerdings stünden mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und den ausbleibenden russischen Gaslieferungen und der Inflation auch andere gesellschaftliche Herausforderungen stärker im Vordergrund.

Als Schwerpunktthema behandelte die Studie im Auftrag des Bundesumweltministeriums (BMUV) den umwelt- und klimafreundlichen Umbau der deutschen Wirtschaft: Dieser wird von einer deutlichen Mehrheit (91 Prozent) befürwortet. Die Ergebnisse weisen aber auch auf weit verbreitete Sorgen hin, dass durch den ökologischen Wirtschaftsumbau soziale Ungleichheit und gesellschaftliche Konflikte zunehmen. „Dem Staat kommt daher aus Sicht der Befragten die wichtige Rolle zu, den Umbau sozial gerecht zu gestalten“, unterstrich Messner.

Politik muss Sicherheit vermitteln

Der UBA-Präsident appellierte an alle demokratischen Parteien in Deutschland, die Notwendigkeit des Wirtschaftsumbaus zu unterstützen und die Sicherheit zu vermitteln, dass dieser sozial verträglich gestaltet werde. Die überwiegende Mehrheit der Deutschen (85 Prozent) spürt laut der Studie die negativen Folgen der Klimakrise bereits deutlich und hält Maßnahmen zur Anpassung für erforderlich. Wichtig sei den Befragten dabei aber, dass die Transformation sozialverträglich erfolgt und besonders betroffene Regionen gezielt unterstützt werden.
 
Umweltbewusstseinsstudie 2023: Deutsche fürchten soziale Belastungen des Wirtschaftsumbaus
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Quelle: UBA

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) sagte: „Die vergangenen Jahre zeigen sehr deutlich: Die Wetterextreme nehmen zu – mit erheblichen negativen Wirkungen auf die Umwelt, die Wirtschaft und auch auf die Gesundheit der Menschen.“
  • Das bundesweite Klimaanpassungsgesetz solle erstmals einen verbindlichen Rahmen für Bund, Länder und Kommunen für Gegenmaßnahmen schaffen.
  • Der Nationale Hitzeschutzplan, die Wasserstrategie und das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz seien drei weitere Bausteine, um die negativen Folgen der Klimakrise für Mensch und Umwelt zu mildern, erläuterte Lemke.
Klimaschutz als Wirtschaftsfaktor entwickeln

Ein sozialverträglicher Wirtschaftsumbau bedeutet laut Messner, die CO2-Bepreisung durch ein Klimageld sozial auszugestalten oder auch berufliche Perspektiven für Menschen aus unteren Einkommensgruppen und aus strukturschwachen Gebieten zu schaffen. „Wir müssen deutlicher machen, dass nachhaltiges Wirtschaften eine Jobmaschine werden kann“, appellierte er.

Die Transformation der Wirtschaft müsse dreimal schneller vorankommen, um die Klimaschutzziele zu erreichen, forderte der UBA-Präsident. „Je länger wir die notwendigen Maßnahmen hinauszögern, umso mehr wächst die Gefahr, dass die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft auf wichtigen Zukunftsmärkten weiter sinkt, etwa bei der Elektromobilität oder bei den erneuerbaren Energien“, mahnte Messner.
 
Von links: Studienbegleiterin Angelika Gellrich und Präsident Dirk Messner (beide UBA) bei der Vorstellung der Umweltbewusstseinsstudie 2023
Quelle: E&M / Susanne Harmsen

Mit der UBA-Studie wird seit 1996 im Zwei-Jahres-Rhythmus untersucht, wie sich Umweltbewusstsein und Umweltverhalten in Deutschland entwickeln. Dafür wurden im Sommer 2022 rund 2.000 Personen mittels repräsentativer Online-Interviews befragt. Konzipiert und ausgewertet wurde vom Con Policy Institut sowie dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW). Mit der Feldarbeit war das Forsa Institut beauftragt.

Die UBA-Studie zum Umweltbewusstsein 2023 steht im Internet bereit.

Donnerstag, 3.08.2023, 12:30 Uhr
Susanne Harmsen

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