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Energie & Management > Wasserstoff - Bau des 100-MW-Elektrolyseur in Moorburg gestartet
Rendering des Hamburg Green Hydrogen Hubs. Quelle: Hamburg Green Hydrogen GmbH & Co. KG
Wasserstoff

Bau des 100-MW-Elektrolyseur in Moorburg gestartet

In Moorburg hat mit der Grundsteinlegung der Bau des 100-MW-Elektrolyseurs begonnen. Ab dem Jahr 2027 soll er grünen Wasserstoff für Hamburg liefern.
Der Baustart des Hamburg Green Hydrogen Hub − kurz HGHH − setzt ein sichtbares Zeichen für den geplanten Einstieg in die großskalige Wasserstoffproduktion in der Hansestadt. Auf dem Gelände des früheren Kohlekraftwerks in Moorburg, einem Hamburger Stadtteil im Bezirk Harburg, entsteht nun das Gebäude für einen Elektrolyseur. Er soll eine Leistung von 100 MW haben und ab der zweiten Jahreshälfte 2027 grünen Wasserstoff bereitstellen − rund 10.000 Tonnen Wasserstoff im Jahr.

Das Vorhaben nutzt das Gelände des ehemaligen Kraftwerks, das seit 2023 schrittweise zurückgebaut wurde, um Fläche für Gebäude, Leitungen und die spätere Netzanbindung zu schaffen. Die Projektgesellschaft Hamburg Green Hydrogen GmbH & Co. KG, die aus Luxcara aus Hamburg und den Hamburger Energiewerken besteht, hat dafür nach eigenen Angaben den Untergrund stabilisiert und die Fläche baureif gemacht. Insgesamt wurden 906 verdichtende Kies­säulen − sogenannte Rüttelstopfsäulen − in den Boden eingebracht, bevor die Betonplatte für das Elektrolyseur-Gebäude entstand.
 
Infografik zum Hamburg Green Hydrogen Hub
(zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: Hamburg Green Hydrogen GmbH & Co. KG

Die Arbeiten am Hochbau laufen nun an, wie es weiter aus Hamburg heißt. Bis Mitte kommenden Jahres soll das Gebäude für den Elektrolyseur und die Kompressoren stehen. Danach folgen die Stacks, die zentralen Bauteile der Anlage. Laut den Projektpartnern kommt die Proton-Exchange-Membrane-Technologie, kurz PEM, zum Einsatz. Über diese Membran wird Wasser mithilfe von Strom in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff getrennt. Aufgrund ihrer flexiblen Fahrweise gilt die PEM-Elektrolyse aktuell als besonders geeignet für den dynamischen Betrieb mit Strom aus volatilen Energiequellen.​

Bedeutung für Hafen und Industrie

Für Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) steht der Standort Moorburg für den industriellen Wandel Hamburgs. Bei der Grundsteinlegung am 1. Dezember erklärte sie: „Im Hafen schlägt das industrielle Herz unserer Stadt, und hier entsteht Wasserstoff für künftige klimaneutrale Energieanwendungen“. Nach Angaben ihrer Behörde soll der grüne Wasserstoff künftig über das Verteilnetz „HH-WIN“ sowie eine geplante Trailer-Verladung an Industriekunden gelangen. Die Senatsvertreter sehen darin einen praktischen Schritt, um energieintensive Prozesse der lokalen Wirtschaft klimaneutral auszurichten.

Auch Senatorin Katharina Fegebank (Grüne) aus der Umweltbehörde betonte die Bedeutung des Projekts für den Aufbau einer regionalen Wasserstoffwirtschaft. Sie verwies darauf, dass Hamburg mit Windenergie, industriellen Verbrauchern und dem Hafen die nötigen Voraussetzungen für einen breiten Wasserstoffhochlauf biete. „Wir schaffen die Grundlage dafür, dass Hamburg ein Wasserstofftor für Deutschland und Europa wird“, sagte sie. Die öffentliche Hand hebt zugleich ihren Anteil als Gesellschafterin der Hamburger Energiewerke und als Fördergeber hervor.

Projektstruktur und Förderung

Luxcara hält an der Projektgesellschaft Hamburg Green Hydrogen GmbH & Co. KG mit 74,9 Prozent den größeren Anteil. Der Asset Manager aus Hamburg investiert nach eigener Darstellung langfristig in nachhaltige Energieinfrastruktur und sieht im Moorburger Projekt ein Beispiel dafür, dass sich grüner Wasserstoff wirtschaftlich umsetzen lässt. Die Hamburger Energiewerke ergänzen als kommunaler Energieversorger mit den Bereichen Strom, Gas und Fernwärme die operative Erfahrung.

Bund und Land fördern das Vorhaben im Rahmen des IPCEI-Programms. IPCEI steht für „Important Projects of Common European Interest“. Der Förderbescheid in Höhe von 154,1Millionen Euro wurde im vergangenen Sommer übergeben. Seitdem hat die Projektgesellschaft die zentralen Bauverträge abgeschlossen und den PEM-Elektrolyseur bei Siemens Energy bestellt.

Dienstag, 2.12.2025, 12:07 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wasserstoff - Bau des 100-MW-Elektrolyseur in Moorburg gestartet
Rendering des Hamburg Green Hydrogen Hubs. Quelle: Hamburg Green Hydrogen GmbH & Co. KG
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Bau des 100-MW-Elektrolyseur in Moorburg gestartet
In Moorburg hat mit der Grundsteinlegung der Bau des 100-MW-Elektrolyseurs begonnen. Ab dem Jahr 2027 soll er grünen Wasserstoff für Hamburg liefern.
Der Baustart des Hamburg Green Hydrogen Hub − kurz HGHH − setzt ein sichtbares Zeichen für den geplanten Einstieg in die großskalige Wasserstoffproduktion in der Hansestadt. Auf dem Gelände des früheren Kohlekraftwerks in Moorburg, einem Hamburger Stadtteil im Bezirk Harburg, entsteht nun das Gebäude für einen Elektrolyseur. Er soll eine Leistung von 100 MW haben und ab der zweiten Jahreshälfte 2027 grünen Wasserstoff bereitstellen − rund 10.000 Tonnen Wasserstoff im Jahr.

Das Vorhaben nutzt das Gelände des ehemaligen Kraftwerks, das seit 2023 schrittweise zurückgebaut wurde, um Fläche für Gebäude, Leitungen und die spätere Netzanbindung zu schaffen. Die Projektgesellschaft Hamburg Green Hydrogen GmbH & Co. KG, die aus Luxcara aus Hamburg und den Hamburger Energiewerken besteht, hat dafür nach eigenen Angaben den Untergrund stabilisiert und die Fläche baureif gemacht. Insgesamt wurden 906 verdichtende Kies­säulen − sogenannte Rüttelstopfsäulen − in den Boden eingebracht, bevor die Betonplatte für das Elektrolyseur-Gebäude entstand.
 
Infografik zum Hamburg Green Hydrogen Hub
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Quelle: Hamburg Green Hydrogen GmbH & Co. KG

Die Arbeiten am Hochbau laufen nun an, wie es weiter aus Hamburg heißt. Bis Mitte kommenden Jahres soll das Gebäude für den Elektrolyseur und die Kompressoren stehen. Danach folgen die Stacks, die zentralen Bauteile der Anlage. Laut den Projektpartnern kommt die Proton-Exchange-Membrane-Technologie, kurz PEM, zum Einsatz. Über diese Membran wird Wasser mithilfe von Strom in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff getrennt. Aufgrund ihrer flexiblen Fahrweise gilt die PEM-Elektrolyse aktuell als besonders geeignet für den dynamischen Betrieb mit Strom aus volatilen Energiequellen.​

Bedeutung für Hafen und Industrie

Für Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) steht der Standort Moorburg für den industriellen Wandel Hamburgs. Bei der Grundsteinlegung am 1. Dezember erklärte sie: „Im Hafen schlägt das industrielle Herz unserer Stadt, und hier entsteht Wasserstoff für künftige klimaneutrale Energieanwendungen“. Nach Angaben ihrer Behörde soll der grüne Wasserstoff künftig über das Verteilnetz „HH-WIN“ sowie eine geplante Trailer-Verladung an Industriekunden gelangen. Die Senatsvertreter sehen darin einen praktischen Schritt, um energieintensive Prozesse der lokalen Wirtschaft klimaneutral auszurichten.

Auch Senatorin Katharina Fegebank (Grüne) aus der Umweltbehörde betonte die Bedeutung des Projekts für den Aufbau einer regionalen Wasserstoffwirtschaft. Sie verwies darauf, dass Hamburg mit Windenergie, industriellen Verbrauchern und dem Hafen die nötigen Voraussetzungen für einen breiten Wasserstoffhochlauf biete. „Wir schaffen die Grundlage dafür, dass Hamburg ein Wasserstofftor für Deutschland und Europa wird“, sagte sie. Die öffentliche Hand hebt zugleich ihren Anteil als Gesellschafterin der Hamburger Energiewerke und als Fördergeber hervor.

Projektstruktur und Förderung

Luxcara hält an der Projektgesellschaft Hamburg Green Hydrogen GmbH & Co. KG mit 74,9 Prozent den größeren Anteil. Der Asset Manager aus Hamburg investiert nach eigener Darstellung langfristig in nachhaltige Energieinfrastruktur und sieht im Moorburger Projekt ein Beispiel dafür, dass sich grüner Wasserstoff wirtschaftlich umsetzen lässt. Die Hamburger Energiewerke ergänzen als kommunaler Energieversorger mit den Bereichen Strom, Gas und Fernwärme die operative Erfahrung.

Bund und Land fördern das Vorhaben im Rahmen des IPCEI-Programms. IPCEI steht für „Important Projects of Common European Interest“. Der Förderbescheid in Höhe von 154,1Millionen Euro wurde im vergangenen Sommer übergeben. Seitdem hat die Projektgesellschaft die zentralen Bauverträge abgeschlossen und den PEM-Elektrolyseur bei Siemens Energy bestellt.

Dienstag, 2.12.2025, 12:07 Uhr
Davina Spohn

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