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Energie & Management > Wärme - An alter Zeche Camphausen entsteht eine iKWK-Anlage
Quelle: Steag
Wärme

An alter Zeche Camphausen entsteht eine iKWK-Anlage

Auf dem Gelände der früheren Zeche Camphausen soll künftig Grubenwasser als Wärmequelle für die Fernwärmeversorgung der Stadt Sulzbach dienen. Iqony setzt das iKWK-Projekt um. 
Das Saarbrücker Energieunternehmen Iqony Energies beginnt damit, die bestehenden Fernwärmeerzeugungsanlagen und ihr Fernwärmenetz auf dem Gelände der früheren Zeche Camphausen zu modernisieren, teilte Iqony am 26. Oktober mit. Dabei soll Abwärme aus Grubenwasser als neue Wärmequelle erschlossen und für die Fernwärmeversorgung der Stadt Sulzbach zur Verfügung gestellt werden.

Bereits im Dezember 2020 hatte das Projekt eine Förderzusage im Rahmen einer Ausschreibung für „innovative KWK-Energiesysteme“ (iKWK) der Bundesnetzagentur erhalten. Mit einer Inbetriebnahme der Anlage rechnet Iqony Energies bis Ende 2024.

Eine innovative KWK-Anlage besteht verpflichtend aus drei Teilen, sonst ist sie nicht förderfähig: einer konventionellen KWK-Anlage, einer erneuerbaren Wärmequelle und einem elektrischen Wärmeerzeuger. Im Falle der Anlage am ehemaligen Bergwerk Camphausen ist die regenerative Wärmequelle das Grubenwasser, das auch nach der Stilllegung des Steinkohlebergbaus im Zuge der Ewigkeitsaufgaben aus der Grube an die Oberfläche gepumpt werden muss. 

„Wir sind froh, mit dem Grubenwasser, dass wir Iqony zur Verfügung stellen, mithelfen zu können, einen klimaneutralen Beitrag zur Wärmeversorgung zu leisten“, sagt Michael Drobniewski, RAG-Regionalbeauftragter für das Saarland. An allen Standorten der Grubenwasserhaltung der RAG werden derzeit entsprechende Machbarkeitsstudien durchgeführt. Seit 2019, nach dem Ende des aktiven Steinkohlenbergbaus in Deutschland, ist die RAG-Stiftung für die Ewigkeitsaufgaben verantwortlich, zum Beispiel für die Grubenwasserhaltung oder die Grundwasserreinigung.

Grubenwasser und Grubengas werden künftig für Wärmeversorgung genutzt

Das Wasser, das ansonsten ungenutzt in einen nahegelegenen Fluss eingeleitet wird, hat eine Temperatur von 36 Grad Celsius. Die im Wasser enthaltene Wärme lässt sich mit einer Wärmepumpe für die Wärmeversorgung nutzbar machen. „Mit dem Pumpen des Grubenwassers wird die Erschließung dieser nicht alltäglichen Wärmequelle natürlich wesentlich einfacher“, erläutert Dietmar Bies, der das Projekt für Iqony verantwortet. Die gewonnene Wärme sorge für einen entsprechend verminderten Einsatz konventioneller Energieträger, sodass mittels der iKWK-Anlage Camphausen jährlich rund 6.300 Tonnen an CO2-Emissionen eingespart würden.

Parallel wird für den Einsatz in der innovativen KWK-Anlage auch das bestehende Blockheizkraftwerk modernisiert und um einen Wärmespeicher sowie eine Power-to-Heat-Anlage erweitert. Die Fernwärmeversorgung Camphausen wird zudem von Dampf auf Heißwasser umgestellt, was die Wärmeverluste reduzieren soll. Das BHKW wird mit Grubengas befeuert, da der Brennstoff auch nach Ende des Steinkohlebergbaus weiterhin anfällt an den früheren Zechen. 

Auch in den kommenden Jahren steht so noch in ausreichendem Maß Brennstoff zur Verfügung, so Iqony. Allerdings war die gesetzliche Einstufung des Energieträgers Grubengas in der politischen Diskussion lange in der Schwebe. Dies hatte laut dem Unternehmen zur Folge, dass die Realisierung des Projekts in Camphausen länger hat auf sich warten lassen als ursprünglich geplant. 

Die gewonnene Fernwärme wird den Stadtwerke Sulzbach als lokaler Fernwärmelieferant verkauft. Der Versorger hat mit Iqony Energies einen entsprechenden Kooperationsvertrag um zwanzig Jahre verlängert.

Donnerstag, 26.10.2023, 12:08 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > Wärme - An alter Zeche Camphausen entsteht eine iKWK-Anlage
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Wärme
An alter Zeche Camphausen entsteht eine iKWK-Anlage
Auf dem Gelände der früheren Zeche Camphausen soll künftig Grubenwasser als Wärmequelle für die Fernwärmeversorgung der Stadt Sulzbach dienen. Iqony setzt das iKWK-Projekt um. 
Das Saarbrücker Energieunternehmen Iqony Energies beginnt damit, die bestehenden Fernwärmeerzeugungsanlagen und ihr Fernwärmenetz auf dem Gelände der früheren Zeche Camphausen zu modernisieren, teilte Iqony am 26. Oktober mit. Dabei soll Abwärme aus Grubenwasser als neue Wärmequelle erschlossen und für die Fernwärmeversorgung der Stadt Sulzbach zur Verfügung gestellt werden.

Bereits im Dezember 2020 hatte das Projekt eine Förderzusage im Rahmen einer Ausschreibung für „innovative KWK-Energiesysteme“ (iKWK) der Bundesnetzagentur erhalten. Mit einer Inbetriebnahme der Anlage rechnet Iqony Energies bis Ende 2024.

Eine innovative KWK-Anlage besteht verpflichtend aus drei Teilen, sonst ist sie nicht förderfähig: einer konventionellen KWK-Anlage, einer erneuerbaren Wärmequelle und einem elektrischen Wärmeerzeuger. Im Falle der Anlage am ehemaligen Bergwerk Camphausen ist die regenerative Wärmequelle das Grubenwasser, das auch nach der Stilllegung des Steinkohlebergbaus im Zuge der Ewigkeitsaufgaben aus der Grube an die Oberfläche gepumpt werden muss. 

„Wir sind froh, mit dem Grubenwasser, dass wir Iqony zur Verfügung stellen, mithelfen zu können, einen klimaneutralen Beitrag zur Wärmeversorgung zu leisten“, sagt Michael Drobniewski, RAG-Regionalbeauftragter für das Saarland. An allen Standorten der Grubenwasserhaltung der RAG werden derzeit entsprechende Machbarkeitsstudien durchgeführt. Seit 2019, nach dem Ende des aktiven Steinkohlenbergbaus in Deutschland, ist die RAG-Stiftung für die Ewigkeitsaufgaben verantwortlich, zum Beispiel für die Grubenwasserhaltung oder die Grundwasserreinigung.

Grubenwasser und Grubengas werden künftig für Wärmeversorgung genutzt

Das Wasser, das ansonsten ungenutzt in einen nahegelegenen Fluss eingeleitet wird, hat eine Temperatur von 36 Grad Celsius. Die im Wasser enthaltene Wärme lässt sich mit einer Wärmepumpe für die Wärmeversorgung nutzbar machen. „Mit dem Pumpen des Grubenwassers wird die Erschließung dieser nicht alltäglichen Wärmequelle natürlich wesentlich einfacher“, erläutert Dietmar Bies, der das Projekt für Iqony verantwortet. Die gewonnene Wärme sorge für einen entsprechend verminderten Einsatz konventioneller Energieträger, sodass mittels der iKWK-Anlage Camphausen jährlich rund 6.300 Tonnen an CO2-Emissionen eingespart würden.

Parallel wird für den Einsatz in der innovativen KWK-Anlage auch das bestehende Blockheizkraftwerk modernisiert und um einen Wärmespeicher sowie eine Power-to-Heat-Anlage erweitert. Die Fernwärmeversorgung Camphausen wird zudem von Dampf auf Heißwasser umgestellt, was die Wärmeverluste reduzieren soll. Das BHKW wird mit Grubengas befeuert, da der Brennstoff auch nach Ende des Steinkohlebergbaus weiterhin anfällt an den früheren Zechen. 

Auch in den kommenden Jahren steht so noch in ausreichendem Maß Brennstoff zur Verfügung, so Iqony. Allerdings war die gesetzliche Einstufung des Energieträgers Grubengas in der politischen Diskussion lange in der Schwebe. Dies hatte laut dem Unternehmen zur Folge, dass die Realisierung des Projekts in Camphausen länger hat auf sich warten lassen als ursprünglich geplant. 

Die gewonnene Fernwärme wird den Stadtwerke Sulzbach als lokaler Fernwärmelieferant verkauft. Der Versorger hat mit Iqony Energies einen entsprechenden Kooperationsvertrag um zwanzig Jahre verlängert.

Donnerstag, 26.10.2023, 12:08 Uhr
Heidi Roider

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