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Energie & Management > Photovoltaik - Statt Braunkohle-Tagebau bekommt Böhlen 17-MW-Solarpark
Quelle: Fotolia / itestro
Photovoltaik

Statt Braunkohle-Tagebau bekommt Böhlen 17-MW-Solarpark

Auf der ehemaligen industriellen Absetzanlage beim Braunkohlekraftwerk Lippendorf starten Leag und EP New Energy den Bau des „Solarparks Böhlen“ mit einer Leistung von 17 MW.
Als Teil der geplanten „GigawattFactory“ entsteht nahe der sächsischen Stadt Böhlen ein weiteres PV-Großprojekt der Leag (Lausitzer Energie AG). Umgesetzt wird der 17-MW-Solarpark von EP New Energies (EPNE). Die Photovoltaikpaneele stehen künftig auf dem Gelände einer ehemaligen und teilrekultivierten industriellen Absetzanlage beim Kraftwerk Lippendorf. Eine Nachnutzung ehemals industriell genutzter Flächen wie Tagebaue oder Altkraftwerksstandorte ermöglicht laut Leag einen konfliktarmen und nachhaltigen Ausbau von erneuerbaren Energien.

Die 76 Hektar große Fläche war zuerst als Tagebau Böhlen ausgekohlt worden. Von 1968 bis 2000 wurden in das entstandene Loch ca. 20,4 Millionen Kubikmeter Aschen aus dem Kraftwerk Lippendorf verspült. Ab 2009 fand eine Rekultivierung statt, in der der Hohlraum mit Erdmassen verfüllt und teilweise zu Park und Wald umgestaltet wurde. Diese dienen inzwischen der Stadt Böhlen als Naherholungsflächen. Auf 14 Hektar entsteht nun der Solarpark.

Bereits 1.000 MW in Genehmigungsverfahren

Der Leiter Erneuerbare Energien der Leag, Fabian von Oesen, ordnet den Baubeginn am 26. Oktober als Beitrag zum Ausbau des Grünstrom-Portfolios ein: „Unser Projekt GigawattFactory kommt mit dem PV-Park Böhlen dem Ziel, 7 Gigawatt erneuerbare Stromerzeugungsleistung bis 2030, wieder ein Stück näher.“ Nach der Fertigstellung werde der PV-Park aus rund 30.000 Modulen bestehen und fast 6.000 Haushalte mit Grünstrom versorgen können. Die Stadt Böhlen hat etwa 7.000 Einwohner.

EPNE-Geschäftsführer Dominique Guillou erläuterte: „Mit dem Baubeginn für den PV-Park Böhlen und unseren anderen Multimegawatt-Solarprojekten in Entwicklung, bringen wir die notwendige Power für die GigawattFactory der Leag.“ Insgesamt habe sein Unternehmen von den Projektpotenzialen der Leag bereits über 1.000 MW in Genehmigungsverfahren gebracht. „Jedes dieser Projekte leistet einen wichtigen Beitrag zu einer klimaneutralen und sicheren Energieversorgung“, sagte Guillou.
 
Beim Spatenstich für den Solarpark Böhlen v.l.n.r.: Thomas Dorsch (Verkaufsleiter Deutschland Belelectric), Dominique Guillou (Geschäftsführer EP New Energies), Dietmar Berndt (Bürgermeister Böhlen), Martin Kunz (Senior Project Manager Belelectric), Frank Pönicke (Leiter Anlagenbetrieb Kraftwerk Lippendorf Leag)
Quelle: EPNE /
 Florian Beyer

Grünstrom statt Energie aus Braunkohle

Er betonte die umfangreichen Ausgleichsmaßnahmen, die im Solarpark umgesetzt werden. Ein besonderes Augenmerk liege auf dem Artenschutz. „So wurden bestimmte Bereiche von den Bauarbeiten ausgenommen, um die heimische Zauneidechse zu schützen“, sagte Guilllou. Gleichzeitig entstünden Blühstreifen, naturbelassene Unterschlupf-Möglichkeiten aus Feldsteinen und Totholz sowie zahlreiche Brutkästen als ökologische Habitate zur Steigerung der Artenvielfalt.

Mit einem hoch dimensionierten Ausbau von Solar- und Windkraftanlagen soll Grünstrom zunehmend ein Wirtschaftsfaktor für die Strukturentwicklung werden, so die Leag-Pläne. Im Lausitzer und im Mitteldeutschen Revier könnten damit gleichzeitig erfolgreich Projekte zur mobilen und energetischen Nutzung von erneuerbar erzeugtem Wasserstoff entstehen. So soll der Strukturwandel von der Braunkohleregion zur klimafreundlichen Energieregion gelingen.

Donnerstag, 27.10.2022, 11:29 Uhr
Susanne Harmsen
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Quelle: Fotolia / itestro
Photovoltaik
Statt Braunkohle-Tagebau bekommt Böhlen 17-MW-Solarpark
Auf der ehemaligen industriellen Absetzanlage beim Braunkohlekraftwerk Lippendorf starten Leag und EP New Energy den Bau des „Solarparks Böhlen“ mit einer Leistung von 17 MW.
Als Teil der geplanten „GigawattFactory“ entsteht nahe der sächsischen Stadt Böhlen ein weiteres PV-Großprojekt der Leag (Lausitzer Energie AG). Umgesetzt wird der 17-MW-Solarpark von EP New Energies (EPNE). Die Photovoltaikpaneele stehen künftig auf dem Gelände einer ehemaligen und teilrekultivierten industriellen Absetzanlage beim Kraftwerk Lippendorf. Eine Nachnutzung ehemals industriell genutzter Flächen wie Tagebaue oder Altkraftwerksstandorte ermöglicht laut Leag einen konfliktarmen und nachhaltigen Ausbau von erneuerbaren Energien.

Die 76 Hektar große Fläche war zuerst als Tagebau Böhlen ausgekohlt worden. Von 1968 bis 2000 wurden in das entstandene Loch ca. 20,4 Millionen Kubikmeter Aschen aus dem Kraftwerk Lippendorf verspült. Ab 2009 fand eine Rekultivierung statt, in der der Hohlraum mit Erdmassen verfüllt und teilweise zu Park und Wald umgestaltet wurde. Diese dienen inzwischen der Stadt Böhlen als Naherholungsflächen. Auf 14 Hektar entsteht nun der Solarpark.

Bereits 1.000 MW in Genehmigungsverfahren

Der Leiter Erneuerbare Energien der Leag, Fabian von Oesen, ordnet den Baubeginn am 26. Oktober als Beitrag zum Ausbau des Grünstrom-Portfolios ein: „Unser Projekt GigawattFactory kommt mit dem PV-Park Böhlen dem Ziel, 7 Gigawatt erneuerbare Stromerzeugungsleistung bis 2030, wieder ein Stück näher.“ Nach der Fertigstellung werde der PV-Park aus rund 30.000 Modulen bestehen und fast 6.000 Haushalte mit Grünstrom versorgen können. Die Stadt Böhlen hat etwa 7.000 Einwohner.

EPNE-Geschäftsführer Dominique Guillou erläuterte: „Mit dem Baubeginn für den PV-Park Böhlen und unseren anderen Multimegawatt-Solarprojekten in Entwicklung, bringen wir die notwendige Power für die GigawattFactory der Leag.“ Insgesamt habe sein Unternehmen von den Projektpotenzialen der Leag bereits über 1.000 MW in Genehmigungsverfahren gebracht. „Jedes dieser Projekte leistet einen wichtigen Beitrag zu einer klimaneutralen und sicheren Energieversorgung“, sagte Guillou.
 
Beim Spatenstich für den Solarpark Böhlen v.l.n.r.: Thomas Dorsch (Verkaufsleiter Deutschland Belelectric), Dominique Guillou (Geschäftsführer EP New Energies), Dietmar Berndt (Bürgermeister Böhlen), Martin Kunz (Senior Project Manager Belelectric), Frank Pönicke (Leiter Anlagenbetrieb Kraftwerk Lippendorf Leag)
Quelle: EPNE /
 Florian Beyer

Grünstrom statt Energie aus Braunkohle

Er betonte die umfangreichen Ausgleichsmaßnahmen, die im Solarpark umgesetzt werden. Ein besonderes Augenmerk liege auf dem Artenschutz. „So wurden bestimmte Bereiche von den Bauarbeiten ausgenommen, um die heimische Zauneidechse zu schützen“, sagte Guilllou. Gleichzeitig entstünden Blühstreifen, naturbelassene Unterschlupf-Möglichkeiten aus Feldsteinen und Totholz sowie zahlreiche Brutkästen als ökologische Habitate zur Steigerung der Artenvielfalt.

Mit einem hoch dimensionierten Ausbau von Solar- und Windkraftanlagen soll Grünstrom zunehmend ein Wirtschaftsfaktor für die Strukturentwicklung werden, so die Leag-Pläne. Im Lausitzer und im Mitteldeutschen Revier könnten damit gleichzeitig erfolgreich Projekte zur mobilen und energetischen Nutzung von erneuerbar erzeugtem Wasserstoff entstehen. So soll der Strukturwandel von der Braunkohleregion zur klimafreundlichen Energieregion gelingen.

Donnerstag, 27.10.2022, 11:29 Uhr
Susanne Harmsen

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