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Die Importpreise in Deutschland lagen im September um rund 30 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat. Im Vergleich zum August 2022 gehen sie jedoch erstmals seit April 2020 zurück.
Die Preise aller Importe nach Deutschland fielen im September dieses Jahres um 29,8
Prozent höher aus als noch im September 2021. Im Vergleich zum Monat August 2022 gingen die Importpreise dagegen um 0,9
Prozent leicht zurück. Laut dem Statistischen
Bundesamt (Destatis), das diese Zahlen am 1.
November veröffentlicht hat, handelt es sich dabei um den ersten Rückgang der Importpreise gegenüber dem Vormonat seit April 2020.
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Die Entwicklung von Einfuhrpreisen (zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken) Quelle: Destatis |
Für den Anstieg der Importpreise im Jahresvergleich machen die Statistikerinnen und Statistiker vornehmlich die Preissteigerungen im Energiesektor verantwortlich. So verteuerten sich die Importpreise für Energieeinfuhren im September um mehr als 135
Prozent verglichen zum Vorjahresmonat, verbilligten sich aber gegenüber August 2022 um 4
Prozent.
Den hohen Anstieg im Bereich der Energieeinfuhren führt Destatis weiterhin auf die starken Preissteigerung bei importiertem Erdgas zurück. Der Preis für nach Deutschland eingeführtes Erdgas war im September dieses Jahres mit einem Plus von 252
Prozent dreieinhalbmal so hoch wie im September des Vorjahres.
Um rund 53
Prozent legte Erdöl im Jahresvergleich zu, bei Steinkohle waren es mehr als 128
Prozent. Für zugekauften Strom musste im September mit 172
Prozent ebenfalls viel mehr bezahlt werden als im neunten Monat des Jahres 2021. Vergleicht man die Preise jedoch mit August 2022, gab es durchweg Rückgange − 3
Prozent jeweils bei Erdgas und bei
Erdöl, rund 12 Prozent bei Steinkohle und 25
Prozent bei Strom.
Rechnet man die Energie heraus, steigen die Importpreise insgesamt im September binnen Jahresfrist um 13
Prozent.Importierte Vorleistungsgüter waren im September über 15
Prozent teuer als im Vorjahresmonat. Bei dieser Art von Gütern handelt es sich um Erzeugnisse, die überwiegend für Unternehmen bestimmt sind und dort im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden. Gegenüber September 2021 wurden infolge der Energiepreisentwicklung vornehmlich Düngemittel und Stickstoffverbindungen erheblich teurer (plus rund 149
Prozent). Ein Plus gab es auch bei Rohaluminium (plus rund 38
Prozent) sowie bei Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (plus rund 14
Prozent) und bei Kunststoffen in Primärformen (plus rund 13
Prozent).
Mittwoch, 2.11.2022, 11:36 Uhr
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