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Energie & Management > Bilanz - Vattenfall-Überschuss fällt unter die Milliarden-Marke
Bild: Eisenhans, Fotolia
Bilanz

Vattenfall-Überschuss fällt unter die Milliarden-Marke

Geringere Energieabsätze und Abschreibungen haben Vattenfall die Bilanz im Pandemie-Jahr 2020 verhagelt. Der Nettogewinn halbierte sich nahezu und fiel auf unter eine Mrd. Euro.
Der fünftgrößte Energiekonzern Europas schaut auf eine durchwachsene Geschäftsbilanz zurück: Vattenfall muss für 2020 einen Umsatzrückgang um 5 % und einen auf umgerechnet 761 Mio. Euro geschrumpften Reingewinn verkraften. Hier schlugen sich auch Wertminderungen durch das Ende des Jahres vollzogene Aus des Hamburger Steinkohlekraftwerks Moorburg nieder. Die Umsätze des Gesamtkonzerns sanken um rund 5 % auf 15,67 Mrd. Euro.

Vattenfall-Vorstandsvorsitzende Anna Borg suchte bei der Präsentation am 4. Februar dennoch das Gute in den Zahlen, für die sie nur bedingt Verantwortung trägt. Im November 2020 rückte sie an die Spitze des schwedischen Konzerns, zu diesem Zeitpunkt hatten mildes Klima, Pandemie und die Wertverluste konventioneller Anlagen bereits die Weichen für ein durchwachsenes Geschäftsjahr gestellt. So richtete Borg den Blick lieber auf den stabilen operativen Gewinn von 2,55 Mrd. Euro, was einem leichten Plus von gut 2 % gleichkommt. Borg wertet dies als Zeichen der „Widerstandsfähigkeit von Vattenfall“. Der Verwaltungsrat schlägt vor, etwa 390 Mio. Euro an die Aktionäre auszuschütten.

Stromproduktion geht um mehr als 13 % zurück

Neben der geringeren Nachfrage nach Energie und dem enormen Strompreisverfall ging auch die Erzeugungskapazität Vattenfalls zurück. Dies zeigt sich – neben Moorburg – besonders im Stammland Schweden, wo mit Ringhals 1 eins von vormals sechs Kernkraftwerken vom Netz gegangen ist.

In nachfrageschwachen Perioden wurden zudem zunächst fossile Anlagen gedrosselt. Entsprechend fiel der Umsatzrückgang im zusammen betrachteten Segment Wasser- und Kernkraft mit über 10 % sehr deutlich aus. Sämtliche Energieträger eingeschlossen hat Vattenfall im vergangenen Jahr 112,8 Mrd. kWh Strom produziert, das ist ein Minus von mehr als 13 %. Im Stromabsatz lag das Unternehmen mit 164,1 Mrd. kWh gut 3 % unter dem Vorjahresergebnis.

Diese vorhersehbaren Ereignisse bestärken die Vattenfall-Chefin in dem Vorhaben, den Konzern grüner und nachhaltiger aufzustellen. Diese Ausrichtung, „ein Leben ohne Fossilien innerhalb einer Generation zu ermöglichen, ist richtig. Dies ist nicht unsere Nachhaltigkeitsstrategie, sondern unsere Geschäftsstrategie.“

Die Energiewende und das strategische Umdenken bei Vattenfall schlagen sich auch im Investitionsplan nieder. Für 2021 und 2022 sieht der Konzern Ausgaben in Höhe von 5,63 Mrd. Euro vor, 3,16 Mrd. Euro davon für neue Projekte. Der Löwenanteil dieser gut 3 Mrd. Euro fließt mit 2,27 Mrd. Euro in die Windenergie, eine besondere Stellung nimmt dabei das niederländische Projekt Holländische Südküste 1-4 ein.

Investitionen in deutsche Wachstumsprojekte rangieren am Ende der Skala. Vattenfall will hierzulande bis Ende 2022 etwa 300 Mio. Euro ausgeben. Das ist etwa ein Drittel der Investitionen, die der Konzern in den Niederlanden und Dänemark tätigen will. In diesen beiden Staaten platziert Vattenfall mit jeweils 900 Mio. Euro perspektivisch das meiste Geld, gefolgt von Großbritannien (690 Mio. Euro) und Schweden (390 Mio. Euro).

 
 GJ 2020GJ 2019Veränderung
Umsatz

15,67 Mrd. Euro

16,41 Mrd. Euro

-5 %

Ebitda

4,58 Mrd. Euro

4,18 Mrd. Euro

+9,6 %

Ebit

1,5 Mrd. Euro

2,18 Mrd. Euro

-31 %

Jahresüberschuss

761 Mio. Euro

1,46 Mrd. Euro

-48 %

Mitarbeitende19.85919.814+0,2 %
Quelle: Vattenfall

Donnerstag, 4.02.2021, 17:09 Uhr
Volker Stephan
Energie & Management > Bilanz - Vattenfall-Überschuss fällt unter die Milliarden-Marke
Bild: Eisenhans, Fotolia
Bilanz
Vattenfall-Überschuss fällt unter die Milliarden-Marke
Geringere Energieabsätze und Abschreibungen haben Vattenfall die Bilanz im Pandemie-Jahr 2020 verhagelt. Der Nettogewinn halbierte sich nahezu und fiel auf unter eine Mrd. Euro.
Der fünftgrößte Energiekonzern Europas schaut auf eine durchwachsene Geschäftsbilanz zurück: Vattenfall muss für 2020 einen Umsatzrückgang um 5 % und einen auf umgerechnet 761 Mio. Euro geschrumpften Reingewinn verkraften. Hier schlugen sich auch Wertminderungen durch das Ende des Jahres vollzogene Aus des Hamburger Steinkohlekraftwerks Moorburg nieder. Die Umsätze des Gesamtkonzerns sanken um rund 5 % auf 15,67 Mrd. Euro.

Vattenfall-Vorstandsvorsitzende Anna Borg suchte bei der Präsentation am 4. Februar dennoch das Gute in den Zahlen, für die sie nur bedingt Verantwortung trägt. Im November 2020 rückte sie an die Spitze des schwedischen Konzerns, zu diesem Zeitpunkt hatten mildes Klima, Pandemie und die Wertverluste konventioneller Anlagen bereits die Weichen für ein durchwachsenes Geschäftsjahr gestellt. So richtete Borg den Blick lieber auf den stabilen operativen Gewinn von 2,55 Mrd. Euro, was einem leichten Plus von gut 2 % gleichkommt. Borg wertet dies als Zeichen der „Widerstandsfähigkeit von Vattenfall“. Der Verwaltungsrat schlägt vor, etwa 390 Mio. Euro an die Aktionäre auszuschütten.

Stromproduktion geht um mehr als 13 % zurück

Neben der geringeren Nachfrage nach Energie und dem enormen Strompreisverfall ging auch die Erzeugungskapazität Vattenfalls zurück. Dies zeigt sich – neben Moorburg – besonders im Stammland Schweden, wo mit Ringhals 1 eins von vormals sechs Kernkraftwerken vom Netz gegangen ist.

In nachfrageschwachen Perioden wurden zudem zunächst fossile Anlagen gedrosselt. Entsprechend fiel der Umsatzrückgang im zusammen betrachteten Segment Wasser- und Kernkraft mit über 10 % sehr deutlich aus. Sämtliche Energieträger eingeschlossen hat Vattenfall im vergangenen Jahr 112,8 Mrd. kWh Strom produziert, das ist ein Minus von mehr als 13 %. Im Stromabsatz lag das Unternehmen mit 164,1 Mrd. kWh gut 3 % unter dem Vorjahresergebnis.

Diese vorhersehbaren Ereignisse bestärken die Vattenfall-Chefin in dem Vorhaben, den Konzern grüner und nachhaltiger aufzustellen. Diese Ausrichtung, „ein Leben ohne Fossilien innerhalb einer Generation zu ermöglichen, ist richtig. Dies ist nicht unsere Nachhaltigkeitsstrategie, sondern unsere Geschäftsstrategie.“

Die Energiewende und das strategische Umdenken bei Vattenfall schlagen sich auch im Investitionsplan nieder. Für 2021 und 2022 sieht der Konzern Ausgaben in Höhe von 5,63 Mrd. Euro vor, 3,16 Mrd. Euro davon für neue Projekte. Der Löwenanteil dieser gut 3 Mrd. Euro fließt mit 2,27 Mrd. Euro in die Windenergie, eine besondere Stellung nimmt dabei das niederländische Projekt Holländische Südküste 1-4 ein.

Investitionen in deutsche Wachstumsprojekte rangieren am Ende der Skala. Vattenfall will hierzulande bis Ende 2022 etwa 300 Mio. Euro ausgeben. Das ist etwa ein Drittel der Investitionen, die der Konzern in den Niederlanden und Dänemark tätigen will. In diesen beiden Staaten platziert Vattenfall mit jeweils 900 Mio. Euro perspektivisch das meiste Geld, gefolgt von Großbritannien (690 Mio. Euro) und Schweden (390 Mio. Euro).

 
 GJ 2020GJ 2019Veränderung
Umsatz

15,67 Mrd. Euro

16,41 Mrd. Euro

-5 %

Ebitda

4,58 Mrd. Euro

4,18 Mrd. Euro

+9,6 %

Ebit

1,5 Mrd. Euro

2,18 Mrd. Euro

-31 %

Jahresüberschuss

761 Mio. Euro

1,46 Mrd. Euro

-48 %

Mitarbeitende19.85919.814+0,2 %
Quelle: Vattenfall

Donnerstag, 4.02.2021, 17:09 Uhr
Volker Stephan

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