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Energie & Management > Kernkraft - Studie: Cattenom für Versorgungssicherheit nicht wichtig
Bild: Fotolia.com, Thorsten Schier
Kernkraft

Studie: Cattenom für Versorgungssicherheit nicht wichtig

Einer Studie zufolge muss das französische Atomkraftwerk Cattenom aus systemischen Gründen nicht am Netz bleiben.
Luxemburg und die deutschen Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland haben beim Beratungsunternehmen Consentec mit Sitz in Aachen eine Studie in Auftrag gegeben. Sie ließen untersuchen, inwieweit das französische Kernkraftwerk Cattenom für die Versorgungssicherheit in Europa bedeutend ist. Das Ergebnis: Versorgungssicherheitsbelange stünden einer Stilllegung nicht im Wege.

Die Atomanlage mit vier aktiven Reaktoren und einer Leistung von knapp 5.500 MW liegt im Grenzgebiet von Frankreich, Luxemburg und den deutschen Ländern Rheinland-Pfalz und Saarland. Die Anrainer fordern schon länger eine Schließung des Atomkraftwerks. „Die neue Studie untermauert, dass eine Abschaltung möglich ist“, teilte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Anne Spiegel (Grüne) mit.

In der Studie wird verdeutlicht, dass aus Systemperspektive bei einer Abschaltung zwar Änderungen in der Belastungssituation im europäischen Übertragungsnetz zu erwarten wären. Diese seien im Rahmen eines grenzüberschreitenden Engpassmanagements allerdings „ohne Gefahren für die Systemsicherheit beherrschbar“, so die Autoren der Studie. Angesichts des gut integrierten und ausreichend versorgten westeuropäischen Stromversorgungsnetzes seien keine Engpässe zu erwarten.

Umrüstung möglich

Die neben der Stromproduktion zusätzlich erbrachten Systemdienstleistungen des Atomkraftwerks für einen geordneten Netzbetrieb könnten auch mit nicht nuklearen Techniken erbracht werden. „Eine denkbare Möglichkeit bestünde in der Umrüstung der Maschinen im nicht-nuklearen Teil des Kraftwerks Cattenom zu sogenannten rotierenden Phasenschiebergeneratoren“, so Consentec. In Deutschland würde dies beispielsweise beim abgeschalteten Kernkraftwerk Biblis bereits praktiziert.

Die französische Regierung will bis 2035 den Anteil der Kernenergie von 75 % auf 50 % senken. Zwölf Reaktoren sollen dazu abgeschaltet werden. „Die vorgelegte Studie zur Versorgungssicherheit zeigt, dass das AKW Cattenom zu jenen Anlagen zählen kann, die prioritär abgeschaltet werden können“, heißt es dazu aus dem rheinland-pfälzischen Umweltministerium.

Die Studie „Auswirkungen einer Abschaltung des Kernkraftwerks Cattenom auf die Versorgungssicherheit in der Region“ steht zum Heruntergeladen bereit.

Freitag, 23.04.2021, 16:32 Uhr
Stefan Sagmeister
Energie & Management > Kernkraft - Studie: Cattenom für Versorgungssicherheit nicht wichtig
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Studie: Cattenom für Versorgungssicherheit nicht wichtig
Einer Studie zufolge muss das französische Atomkraftwerk Cattenom aus systemischen Gründen nicht am Netz bleiben.
Luxemburg und die deutschen Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland haben beim Beratungsunternehmen Consentec mit Sitz in Aachen eine Studie in Auftrag gegeben. Sie ließen untersuchen, inwieweit das französische Kernkraftwerk Cattenom für die Versorgungssicherheit in Europa bedeutend ist. Das Ergebnis: Versorgungssicherheitsbelange stünden einer Stilllegung nicht im Wege.

Die Atomanlage mit vier aktiven Reaktoren und einer Leistung von knapp 5.500 MW liegt im Grenzgebiet von Frankreich, Luxemburg und den deutschen Ländern Rheinland-Pfalz und Saarland. Die Anrainer fordern schon länger eine Schließung des Atomkraftwerks. „Die neue Studie untermauert, dass eine Abschaltung möglich ist“, teilte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Anne Spiegel (Grüne) mit.

In der Studie wird verdeutlicht, dass aus Systemperspektive bei einer Abschaltung zwar Änderungen in der Belastungssituation im europäischen Übertragungsnetz zu erwarten wären. Diese seien im Rahmen eines grenzüberschreitenden Engpassmanagements allerdings „ohne Gefahren für die Systemsicherheit beherrschbar“, so die Autoren der Studie. Angesichts des gut integrierten und ausreichend versorgten westeuropäischen Stromversorgungsnetzes seien keine Engpässe zu erwarten.

Umrüstung möglich

Die neben der Stromproduktion zusätzlich erbrachten Systemdienstleistungen des Atomkraftwerks für einen geordneten Netzbetrieb könnten auch mit nicht nuklearen Techniken erbracht werden. „Eine denkbare Möglichkeit bestünde in der Umrüstung der Maschinen im nicht-nuklearen Teil des Kraftwerks Cattenom zu sogenannten rotierenden Phasenschiebergeneratoren“, so Consentec. In Deutschland würde dies beispielsweise beim abgeschalteten Kernkraftwerk Biblis bereits praktiziert.

Die französische Regierung will bis 2035 den Anteil der Kernenergie von 75 % auf 50 % senken. Zwölf Reaktoren sollen dazu abgeschaltet werden. „Die vorgelegte Studie zur Versorgungssicherheit zeigt, dass das AKW Cattenom zu jenen Anlagen zählen kann, die prioritär abgeschaltet werden können“, heißt es dazu aus dem rheinland-pfälzischen Umweltministerium.

Die Studie „Auswirkungen einer Abschaltung des Kernkraftwerks Cattenom auf die Versorgungssicherheit in der Region“ steht zum Heruntergeladen bereit.

Freitag, 23.04.2021, 16:32 Uhr
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