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Energie & Management > Kernkraft - Britische Regierung will neue Atomkraftwerke
Quelle: Fotolia / Thorsten Schier
Kernkraft

Britische Regierung will neue Atomkraftwerke

Der britische Premierminister Boris Johnson hat sich mit Managern der Nuklearindustrie getroffen. Das Vereinigte Königreich soll neue Kernkraftwerke bekommen.
Der konservative Regierungschef Boris Johnson sieht in der Kernenergie eine „saubere, zuverlässige und sichere Energiequelle". Sie solle ein wichtiger Bestandteil des zukünftigen britischen Energiesystems sein, heißt es dazu in einer Pressemeldung der Regierung nach einem Treffen mit Vertretern von Atomfirmen und Finanzinstituten.

Die Regierung möchte den Anteil der Kernkraft an der Stromversorgung von derzeit 16 % langfristig auf 25 % erhöhen, sagte Johnson Medienberichten zufolge nach dem Treffen. Aktuell sind elf Atomanlagen an fünf Standorten am Netz, das älteste Kraftwerk stammt aus dem Jahr 1976, das jüngste von 1995. Seit 2018 ist der Block Hinkley Point C in Bau, dieser soll 2026 mit einer Leistung von 3.200 MW fertiggestellt sein.

Wie es weiter heißt, will Johnson in den Jahren 2030 bis 2050 mindestens sechs neue Kernkraftwerke errichten lassen. Er gab die Zusage, dass die Regierung die Industrie dabei unterstütze, „florierende Nuklearprojekte im Vereinigten Königreich zu entwickeln“.

In der Downing Street waren knapp 20 Vertreter eingeladen, unter anderem von Atomfirmen wie EDF Energy, GE Hitachi Nuclear Energy oder Westinghouse Electric Company. Bei dem Treffen waren aber auch große Pensionsgesellschaften wie Aviva, Legal & General und Rothesay Life mit dabei, wie der Teilnehmerliste zu entnehmen ist.

Die britische Regierung versucht schon länger, auch privates Kapital für den Ausbau der Atomkraft zu gewinnen. Die Versicherungsgesellschaften und Pensionsfonds waren aber bislang eher zurückhaltend, auch aufgrund der finanziellen Risiken. Allerdings hat die Verabschiedung der Taxonomie-Verordnung in der EU und die darin umgesetzte Einstufung der Atomkraft als nachhaltige Stromerzeugungsform neuen Schwung in die Debatte auch auf der Insel gebracht, auch wenn sie der EU nicht mehr angehört.

Donnerstag, 24.03.2022, 14:44 Uhr
Stefan Sagmeister
Energie & Management > Kernkraft - Britische Regierung will neue Atomkraftwerke
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Kernkraft
Britische Regierung will neue Atomkraftwerke
Der britische Premierminister Boris Johnson hat sich mit Managern der Nuklearindustrie getroffen. Das Vereinigte Königreich soll neue Kernkraftwerke bekommen.
Der konservative Regierungschef Boris Johnson sieht in der Kernenergie eine „saubere, zuverlässige und sichere Energiequelle". Sie solle ein wichtiger Bestandteil des zukünftigen britischen Energiesystems sein, heißt es dazu in einer Pressemeldung der Regierung nach einem Treffen mit Vertretern von Atomfirmen und Finanzinstituten.

Die Regierung möchte den Anteil der Kernkraft an der Stromversorgung von derzeit 16 % langfristig auf 25 % erhöhen, sagte Johnson Medienberichten zufolge nach dem Treffen. Aktuell sind elf Atomanlagen an fünf Standorten am Netz, das älteste Kraftwerk stammt aus dem Jahr 1976, das jüngste von 1995. Seit 2018 ist der Block Hinkley Point C in Bau, dieser soll 2026 mit einer Leistung von 3.200 MW fertiggestellt sein.

Wie es weiter heißt, will Johnson in den Jahren 2030 bis 2050 mindestens sechs neue Kernkraftwerke errichten lassen. Er gab die Zusage, dass die Regierung die Industrie dabei unterstütze, „florierende Nuklearprojekte im Vereinigten Königreich zu entwickeln“.

In der Downing Street waren knapp 20 Vertreter eingeladen, unter anderem von Atomfirmen wie EDF Energy, GE Hitachi Nuclear Energy oder Westinghouse Electric Company. Bei dem Treffen waren aber auch große Pensionsgesellschaften wie Aviva, Legal & General und Rothesay Life mit dabei, wie der Teilnehmerliste zu entnehmen ist.

Die britische Regierung versucht schon länger, auch privates Kapital für den Ausbau der Atomkraft zu gewinnen. Die Versicherungsgesellschaften und Pensionsfonds waren aber bislang eher zurückhaltend, auch aufgrund der finanziellen Risiken. Allerdings hat die Verabschiedung der Taxonomie-Verordnung in der EU und die darin umgesetzte Einstufung der Atomkraft als nachhaltige Stromerzeugungsform neuen Schwung in die Debatte auch auf der Insel gebracht, auch wenn sie der EU nicht mehr angehört.

Donnerstag, 24.03.2022, 14:44 Uhr
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