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Energie & Management > Klimaschutz - Nabu-Studie nennt Strom aus Holzverbrennung
Quelle: Fotolia/bluedesign
Klimaschutz

Nabu-Studie nennt Strom aus Holzverbrennung "klimafeindlich"

Der Umweltverband Nabu hat die Verbrennung von Holz in Kraftwerken für die Stromerzeugung unter Verweis auf eine Fraunhofer-Studie als „klimafeindlich“ bezeichnet.
Die Holzverbrennung zur Stromerzeugung verschlimmere die Klimakrise und verschlechtere den ohnehin besorgniserregenden Zustand der Wälder, warnte Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger. „Es gibt intelligentere und CO2-ärmere Möglichkeiten, die Stromversorgung in Deutschland über das gesamte Jahr sicherzustellen“, sagte er mit Verweis auf eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik im Auftrag des Nabu.

„Die Holzverfeuerung geht grundsätzlich mit direkten CO2-Emissionen einher, welche zu einer Beschleunigung des Treibhausgaseffekts in den nächsten Dekaden beitragen könnte“, heißt es darin. Gemäß der europäischen Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED) zähle die Verbrennung von Holz in Kraftwerken für die Stromerzeugung zu den erneuerbaren Energien. Schon jetzt wird die Holzverbrennung in Deutschland jährlich mit mehr als 1,5 Mrd. Euro subventioniert.

Keine Wälder für Pellets roden

Die Studie empfiehlt, die pauschale Einstufung der Biomasse Holz als klimaneutralen Brennstoff kritisch zu betrachten. Gesunde Wälder seien für den Klimaschutz weltweit unverzichtbar, so Nabu-Präsident Krüger. Schon heute würden weltweit selbst in Schutzgebieten Wälder für die Pelletindustrie gerodet. Aufforstung könne erst nach Jahrzehnten den Beitrag der gefällten Bäume zur CO2-Bindung ersetzen, so die Studie. Der Verband fordert deshalb auf die Holzverbrennung in Kraftwerken zu verzichten.

Im Rahmen einer geplanten Förderrichtlinie der Bundesregierung könnten Kraftwerksbetreiber aktuell mit Subventionen in Höhe von 1 Mrd. Euro rechnen für die Umrüstung auf Holzbrennstoff. Zusammen mit 19 weiteren deutschen Umweltverbänden fordert der Nabu die Bundesregierung auf, das geplante Förderprogramm für die Umstellung von Kohlekraftwerken auf Biomasse zu streichen, weitere Expansion der industriellen Holzbiomasse-Energieproduktion zu unterbinden und keine öffentlichen Gelder für diesen falschen Klimaschutz zu verwenden.

Keine Förderung für Holzfeuerung

Die Förderung wird damit begründet, dass die Holzverbrennung zum Ausgleich der schwankenden Wind- und Sonnenenergie notwendig sei. Strom in Deutschland könne aber auch in einer Dunkelflaute ohne eine industrielle Holzverbrennung überbrückt werden. Dafür nennt der Nabu den Ausbau von Energiespeichern und effiziente, nicht fossile Alternativen wie Biogasblockheizkraftwerke.

Sie seien mit deutlich geringeren Emissionen und negativen ökologischen Auswirkungen verbunden. Außerdem sei es laut der Studie notwendig, den Strombedarf generell zu senken, um die künftige Stromversorgung mit einem hohen Anteil an Wind- und Sonnenenergie sicherzustellen.

Die Studie des Fraunhofer-Instituts "Flexibilitätsoptionen im deutschen Stromsystem 2021 bis 2035 – Alternativen zur Holzverfeuerung“ steht im Internet bereit.

Montag, 2.08.2021, 14:59 Uhr
Susanne Harmsen
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Klimaschutz
Nabu-Studie nennt Strom aus Holzverbrennung "klimafeindlich"
Der Umweltverband Nabu hat die Verbrennung von Holz in Kraftwerken für die Stromerzeugung unter Verweis auf eine Fraunhofer-Studie als „klimafeindlich“ bezeichnet.
Die Holzverbrennung zur Stromerzeugung verschlimmere die Klimakrise und verschlechtere den ohnehin besorgniserregenden Zustand der Wälder, warnte Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger. „Es gibt intelligentere und CO2-ärmere Möglichkeiten, die Stromversorgung in Deutschland über das gesamte Jahr sicherzustellen“, sagte er mit Verweis auf eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik im Auftrag des Nabu.

„Die Holzverfeuerung geht grundsätzlich mit direkten CO2-Emissionen einher, welche zu einer Beschleunigung des Treibhausgaseffekts in den nächsten Dekaden beitragen könnte“, heißt es darin. Gemäß der europäischen Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED) zähle die Verbrennung von Holz in Kraftwerken für die Stromerzeugung zu den erneuerbaren Energien. Schon jetzt wird die Holzverbrennung in Deutschland jährlich mit mehr als 1,5 Mrd. Euro subventioniert.

Keine Wälder für Pellets roden

Die Studie empfiehlt, die pauschale Einstufung der Biomasse Holz als klimaneutralen Brennstoff kritisch zu betrachten. Gesunde Wälder seien für den Klimaschutz weltweit unverzichtbar, so Nabu-Präsident Krüger. Schon heute würden weltweit selbst in Schutzgebieten Wälder für die Pelletindustrie gerodet. Aufforstung könne erst nach Jahrzehnten den Beitrag der gefällten Bäume zur CO2-Bindung ersetzen, so die Studie. Der Verband fordert deshalb auf die Holzverbrennung in Kraftwerken zu verzichten.

Im Rahmen einer geplanten Förderrichtlinie der Bundesregierung könnten Kraftwerksbetreiber aktuell mit Subventionen in Höhe von 1 Mrd. Euro rechnen für die Umrüstung auf Holzbrennstoff. Zusammen mit 19 weiteren deutschen Umweltverbänden fordert der Nabu die Bundesregierung auf, das geplante Förderprogramm für die Umstellung von Kohlekraftwerken auf Biomasse zu streichen, weitere Expansion der industriellen Holzbiomasse-Energieproduktion zu unterbinden und keine öffentlichen Gelder für diesen falschen Klimaschutz zu verwenden.

Keine Förderung für Holzfeuerung

Die Förderung wird damit begründet, dass die Holzverbrennung zum Ausgleich der schwankenden Wind- und Sonnenenergie notwendig sei. Strom in Deutschland könne aber auch in einer Dunkelflaute ohne eine industrielle Holzverbrennung überbrückt werden. Dafür nennt der Nabu den Ausbau von Energiespeichern und effiziente, nicht fossile Alternativen wie Biogasblockheizkraftwerke.

Sie seien mit deutlich geringeren Emissionen und negativen ökologischen Auswirkungen verbunden. Außerdem sei es laut der Studie notwendig, den Strombedarf generell zu senken, um die künftige Stromversorgung mit einem hohen Anteil an Wind- und Sonnenenergie sicherzustellen.

Die Studie des Fraunhofer-Instituts "Flexibilitätsoptionen im deutschen Stromsystem 2021 bis 2035 – Alternativen zur Holzverfeuerung“ steht im Internet bereit.

Montag, 2.08.2021, 14:59 Uhr
Susanne Harmsen

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