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Energie & Management > Klimaschutz - Kritik an Milliarden für Gebäudesanierung
Quelle: Shutterstock/24Novembers
Klimaschutz

Kritik an Milliarden für Gebäudesanierung

Die Regierung hat in ihrer jüngsten Kabinettssitzung weitere Milliardenhilfen für die Sanierung von Gebäuden zugesagt. Trotzdem melden sich Kritiker.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) begrüßt die 5,7 Mrd. Euro, die in die Aufstockung der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) fließen. Allerdings seien die von der Politik aktuell beschlossenen Mittel immer noch zu wenig. „Was für das Erreichen der sehr ambitionierten Klimaschutzziele im Gebäudebereich notwendig ist, geht weit über die nun vorgelegten Sofortprogramme hinaus“, wird VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing in einer Mitteilung des Verbandes zitiert. „Wir müssen weiterdenken.“

Liebing sieht vor allem im Ausbau der Wärmenetze einen Hebel für mehr Klimaschutz im Gebäudebereich. Er fordert, die immer noch ausstehende Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) mit ebenso hohen Mitteln auszustatten wie bei der BEG. Der Hauptgeschäftsführer: „Unsere Ziele sind groß. Daher ist es auch an der Zeit, in großen Summen zu denken und zu handeln.“

Insgesamt hat der Bund nun 11,5 Mrd. Euro für die Bundesförderung für effiziente Gebäude zur Verfügung gestellt. Doch solle die Förderung in einer vergleichbaren Höhe auch für die Wärmeversorgung gelten, so der VKU. Dazu zählt der Lobbyverband den Ausbau und die Modernisierung der Kälte- und Wärmenetze, die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), die Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff auch in der dezentralen Wärmeversorgung, Sektorkopplungsprojekte sowie die Umrüstung und Nachnutzung ehemals fossil befeuerter Kraftwerke und Gasnetze.

DUH: Klimapolitische Einfallslosigkeit der Bundesregierung

Hart ins Gericht geht die Deutsche Umwelthilfe (DUH) mit der von der Regierung beschlossenen Aufstockung. Von "verlorenen Milliarden" für den Klimaschutz, schreibt der Umweltverband und von klimapolitischer Einfallslosigkeit der Bundesregierung. Sie „versucht, den selbst verursachten Stillstand im Gebäudesektor hinter der Ankündigung von Rekordsummen zu verstecken“, so eine Mitteilung.

Ohne die Neuausrichtung der Förderprogramme auf den Bestand und eine Anhebung der Bau- und Sanierungsstandards auf ein klimazielkompatibles Niveau seien diese Zusagen vor allen Dingen eins: milliardenschwere Subventionsprogramme für die Wohnungswirtschaft, um die Sanierungsfälle von morgen in Beton zu gießen. O-Ton: „Hier wurde eine gewaltige Chance verspielt.“

Donnerstag, 23.09.2021, 16:34 Uhr
Stefan Sagmeister
Energie & Management > Klimaschutz - Kritik an Milliarden für Gebäudesanierung
Quelle: Shutterstock/24Novembers
Klimaschutz
Kritik an Milliarden für Gebäudesanierung
Die Regierung hat in ihrer jüngsten Kabinettssitzung weitere Milliardenhilfen für die Sanierung von Gebäuden zugesagt. Trotzdem melden sich Kritiker.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) begrüßt die 5,7 Mrd. Euro, die in die Aufstockung der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) fließen. Allerdings seien die von der Politik aktuell beschlossenen Mittel immer noch zu wenig. „Was für das Erreichen der sehr ambitionierten Klimaschutzziele im Gebäudebereich notwendig ist, geht weit über die nun vorgelegten Sofortprogramme hinaus“, wird VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing in einer Mitteilung des Verbandes zitiert. „Wir müssen weiterdenken.“

Liebing sieht vor allem im Ausbau der Wärmenetze einen Hebel für mehr Klimaschutz im Gebäudebereich. Er fordert, die immer noch ausstehende Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) mit ebenso hohen Mitteln auszustatten wie bei der BEG. Der Hauptgeschäftsführer: „Unsere Ziele sind groß. Daher ist es auch an der Zeit, in großen Summen zu denken und zu handeln.“

Insgesamt hat der Bund nun 11,5 Mrd. Euro für die Bundesförderung für effiziente Gebäude zur Verfügung gestellt. Doch solle die Förderung in einer vergleichbaren Höhe auch für die Wärmeversorgung gelten, so der VKU. Dazu zählt der Lobbyverband den Ausbau und die Modernisierung der Kälte- und Wärmenetze, die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), die Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff auch in der dezentralen Wärmeversorgung, Sektorkopplungsprojekte sowie die Umrüstung und Nachnutzung ehemals fossil befeuerter Kraftwerke und Gasnetze.

DUH: Klimapolitische Einfallslosigkeit der Bundesregierung

Hart ins Gericht geht die Deutsche Umwelthilfe (DUH) mit der von der Regierung beschlossenen Aufstockung. Von "verlorenen Milliarden" für den Klimaschutz, schreibt der Umweltverband und von klimapolitischer Einfallslosigkeit der Bundesregierung. Sie „versucht, den selbst verursachten Stillstand im Gebäudesektor hinter der Ankündigung von Rekordsummen zu verstecken“, so eine Mitteilung.

Ohne die Neuausrichtung der Förderprogramme auf den Bestand und eine Anhebung der Bau- und Sanierungsstandards auf ein klimazielkompatibles Niveau seien diese Zusagen vor allen Dingen eins: milliardenschwere Subventionsprogramme für die Wohnungswirtschaft, um die Sanierungsfälle von morgen in Beton zu gießen. O-Ton: „Hier wurde eine gewaltige Chance verspielt.“

Donnerstag, 23.09.2021, 16:34 Uhr
Stefan Sagmeister

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