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Energie & Management > F&E - Bis 2030 entsteht ein Milliardenmarkt für grünen Wasserstoff
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
F&E

Bis 2030 entsteht ein Milliardenmarkt für grünen Wasserstoff

Der Ausbau grünen Wasserstoffs schafft bis 2030 eine Wertschöpfung von rund 500 Milliarden Euro. 40 Prozent dieses Volumens könnte sich Europa sichern, meint Roland Berger.
Nach Einschätzung des Münchner Beratungshauses Roland Berger steigt die Produktion von grünem Wasserstoff in den nächsten Jahren rasant an. In dieser Hochlaufphase des Marktes prophezeien die Wirtschaftsberater bis 2030 eine Wertschöpfung von rund 500 Milliarden Euro auf globaler Ebene. Sie stützen sich dabei auf ihre nun erschienene Studie "How to capture value in the emerging hydrogen market". 

Wie Uwe Weichenhain anführt, entwickelt sich der Wasserstoffmarkt in den nächsten Jahren in zwei Phasen. Zunächst werde er getrieben von regulatorischen Anreizen stark wachsen. Nach 2030 trage sich der Markt voraussichtlich selbst, so der Partner bei Roland Berger. "Europa hat mit seiner starken industriellen Basis einen hohen Bedarf an sauberem Wasserstoff. Daher wird der Kontinent eines der wichtigsten Produktionszentren, aber auch ein großer Importeur von Wasserstoff sein." 

Die generierte Wertschöpfung verteile sich auf zwei Bereiche: Die Infrastruktur zur Herstellung des grünen Wasserstoffs erreiche bis 2030 ein Volumen von 120 Milliarden Euro. Um den erneuerbaren Strom zu erzeugen, entstehen weitere 371 Milliarden Euro. Das Beratungshaus zeigt sich sicher: 40 Prozent dieses Volumens entfällt auf den europäischen Kontinent.

Weichenhain erklärt: "Europa hat sich ehrgeizige Ziele für grünen Wasserstoff gesetzt. Daher entfaltet sich bis 2030 hier die größte Dynamik". Er geht davon aus, dass sich Cluster ganz unterschiedlicher Größe über den Kontinent verteilt herausbilden werden. Die Anlagen entstünden in Regionen, die heute bereits Zugang zu Sonnen- oder Windenergie haben und so günstig den grünen Strom zum Betrieb der Elektrolyse bereit halten.
 
Studie "How to capture value in the emerging hydrogen market"
(zum Download der Studie bitte auf das PDF klicken)
Quelle: Roland Berger

Bislang jedoch ist die Wertschöpfungskette für grüne Wasserstoffprojekte noch nicht eindeutig strukturiert, die Marktteilnehmer müssen ihre Rollen noch klar definieren. Die Berater von Roland Berger nennen drei Ansätze für Marktrollen, die sich im grünen Wasserstoffmarkt abzuzeichnen beginnen:
  • In Europa agieren Projektentwickler, Technologieanbieter und Anlagenbauer typischerweise unabhängig voneinander.
  • In einem zweiten Modell, das insbesondere US-amerikanische Unternehmen bevorzugen, werden die Technologie- und Anlagenbaurollen vereint.
  • Und zuletzt das häufig von asiatischen Unternehmen präferierte dritte Modell, bei dem diversifizierte Unternehmensgruppen alle Rollen entlang der Wertschöpfungskette abdecken. 
Auch die Geschäftsmodelle mit Bezug zu grünen Wasserstoffprojekte lassen sich in drei Gruppen sondieren:
  • Die erste Gruppe sind exportorientierte Gigaprojekte, die die kostengünstige Erzeugung von grünem Wasserstoff zum Ziel haben. 
  • Bei der zweiten Gruppe handelt es sich um mittelgroße Industrieprojekte, bei denen Wasserstoff nahe bei industriellen Großverbrauchern produziert wird.
  • Als Letztes gibt es kleine Projekte mit Schwerpunkt auf Mobilität und dezentralen Wärme- und Stromversorgungssystemen.
"Wir erwarten, dass sich die Geschäftsmodelle der Marktteilnehmer in Richtung ihrer traditionellen Rollen ausrichten. Die Projektstrukturen und Präferenzen der Marktteilnehmer sind mit denen traditioneller Energieinfrastrukturprojekte vergleichbar", so Weichenhain. Dennoch sei es erfolgsentscheidend für die Projektakquisition und -abwicklung, dass sie neue Kompetenzen aufbauen, um in der Wasserstoffwirtschaft erfolgreich zu sein. 

Die 14-seitige Studie "How to capture value in the emerging hydrogen market" lässt sich über die Internetseite von Roland Berger herunterladen.

Freitag, 26.05.2023, 14:47 Uhr
Davina Spohn
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Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
F&E
Bis 2030 entsteht ein Milliardenmarkt für grünen Wasserstoff
Der Ausbau grünen Wasserstoffs schafft bis 2030 eine Wertschöpfung von rund 500 Milliarden Euro. 40 Prozent dieses Volumens könnte sich Europa sichern, meint Roland Berger.
Nach Einschätzung des Münchner Beratungshauses Roland Berger steigt die Produktion von grünem Wasserstoff in den nächsten Jahren rasant an. In dieser Hochlaufphase des Marktes prophezeien die Wirtschaftsberater bis 2030 eine Wertschöpfung von rund 500 Milliarden Euro auf globaler Ebene. Sie stützen sich dabei auf ihre nun erschienene Studie "How to capture value in the emerging hydrogen market". 

Wie Uwe Weichenhain anführt, entwickelt sich der Wasserstoffmarkt in den nächsten Jahren in zwei Phasen. Zunächst werde er getrieben von regulatorischen Anreizen stark wachsen. Nach 2030 trage sich der Markt voraussichtlich selbst, so der Partner bei Roland Berger. "Europa hat mit seiner starken industriellen Basis einen hohen Bedarf an sauberem Wasserstoff. Daher wird der Kontinent eines der wichtigsten Produktionszentren, aber auch ein großer Importeur von Wasserstoff sein." 

Die generierte Wertschöpfung verteile sich auf zwei Bereiche: Die Infrastruktur zur Herstellung des grünen Wasserstoffs erreiche bis 2030 ein Volumen von 120 Milliarden Euro. Um den erneuerbaren Strom zu erzeugen, entstehen weitere 371 Milliarden Euro. Das Beratungshaus zeigt sich sicher: 40 Prozent dieses Volumens entfällt auf den europäischen Kontinent.

Weichenhain erklärt: "Europa hat sich ehrgeizige Ziele für grünen Wasserstoff gesetzt. Daher entfaltet sich bis 2030 hier die größte Dynamik". Er geht davon aus, dass sich Cluster ganz unterschiedlicher Größe über den Kontinent verteilt herausbilden werden. Die Anlagen entstünden in Regionen, die heute bereits Zugang zu Sonnen- oder Windenergie haben und so günstig den grünen Strom zum Betrieb der Elektrolyse bereit halten.
 
Studie "How to capture value in the emerging hydrogen market"
(zum Download der Studie bitte auf das PDF klicken)
Quelle: Roland Berger

Bislang jedoch ist die Wertschöpfungskette für grüne Wasserstoffprojekte noch nicht eindeutig strukturiert, die Marktteilnehmer müssen ihre Rollen noch klar definieren. Die Berater von Roland Berger nennen drei Ansätze für Marktrollen, die sich im grünen Wasserstoffmarkt abzuzeichnen beginnen:
  • In Europa agieren Projektentwickler, Technologieanbieter und Anlagenbauer typischerweise unabhängig voneinander.
  • In einem zweiten Modell, das insbesondere US-amerikanische Unternehmen bevorzugen, werden die Technologie- und Anlagenbaurollen vereint.
  • Und zuletzt das häufig von asiatischen Unternehmen präferierte dritte Modell, bei dem diversifizierte Unternehmensgruppen alle Rollen entlang der Wertschöpfungskette abdecken. 
Auch die Geschäftsmodelle mit Bezug zu grünen Wasserstoffprojekte lassen sich in drei Gruppen sondieren:
  • Die erste Gruppe sind exportorientierte Gigaprojekte, die die kostengünstige Erzeugung von grünem Wasserstoff zum Ziel haben. 
  • Bei der zweiten Gruppe handelt es sich um mittelgroße Industrieprojekte, bei denen Wasserstoff nahe bei industriellen Großverbrauchern produziert wird.
  • Als Letztes gibt es kleine Projekte mit Schwerpunkt auf Mobilität und dezentralen Wärme- und Stromversorgungssystemen.
"Wir erwarten, dass sich die Geschäftsmodelle der Marktteilnehmer in Richtung ihrer traditionellen Rollen ausrichten. Die Projektstrukturen und Präferenzen der Marktteilnehmer sind mit denen traditioneller Energieinfrastrukturprojekte vergleichbar", so Weichenhain. Dennoch sei es erfolgsentscheidend für die Projektakquisition und -abwicklung, dass sie neue Kompetenzen aufbauen, um in der Wasserstoffwirtschaft erfolgreich zu sein. 

Die 14-seitige Studie "How to capture value in the emerging hydrogen market" lässt sich über die Internetseite von Roland Berger herunterladen.

Freitag, 26.05.2023, 14:47 Uhr
Davina Spohn

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