E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Photovoltaik - Viel mehr Solaranlagen in Niedersachsen und Bremen benötigt
Quelle: Shutterstock / Thanit PKC
Photovoltaik

Viel mehr Solaranlagen in Niedersachsen und Bremen benötigt

Im abgelaufenen Jahr brachten es Niedersachsen und Bremen gemeinsam auf einen Solarenergie-Zubau von rund 1.600 MW Nennleistung. So schnell wuchs die PV in den Ländern noch nie.
Einen Zuwachs an Photovoltaik um 18,44 Prozent verglichen zum Jahr 2023 verzeichneten die Bundesländer Niedersachsen und Bremen im vergangenen Jahr. Dies hat eine Auswertung des von der Bundesnetzagentur gepflegten Marktstammdatenregisters durch den Landesverband Erneuerbare Energie (LEE) ergeben. Dieses Wachstum sei erfreulich, aber nicht genug, so die LEE-Vorsitzende Bärbel Heidebroek: „Um das selbstgesteckte Ziel von 65.000 Megawatt bis 2035 in Niedersachsen zu erreichen, müssten ab heute jährlich circa 5.100 MW installiert werden.“

Derzeit betrage die installierte Leistung in Niedersachsen etwa 8.800 MW. Mit 7.335 MW verzeichnete den größten Zubau das Solarsegment bauliche Anlagen, hinter dem sich die Bebauung von Hausdächern, Gebäuden und Fassaden mit Solarpanelen verbergen. Heidebroek nannte es eine Chance, den jetzt kommenden Zuwachs an PV systemdienlich in das Energiesystem zu integrieren. Das bedeute, gemeinsame Netzverknüpfungspunkte für die Einspeisung von Wind- und Solarenergie, da diese zeitlich oft unterschiedlich einspeisen.

Wichtig sei zudem, die Gesetzgebung im Sinne eines aufeinander abgestimmten Strommarktdesigns zu gestalten, appellierte sie an die kommende Bundesregierung. „Momentan werden Unternehmen noch für eine konstante Energieabnahme belohnt“, sagte Heidebroek. Flexibilität auf Anbieter- wie auch auf der Abnehmerseite sei jedoch der Schlüssel der Energiewende. Deshalb müsse es angeregt werden, dass sich der Stromverbrauch der fluktuierenden Erzeugung anpasst.
 
Speichermarkt stärken
 
Auch die Speicherung von erneuerbar erzeugtem Strom müsse verbessert werden, sagte die LEE-Vertreterin. Die Preise für Batteriespeichern fallen auf dem Weltmarkt. „Ergänzend wünschen wir uns von der Politik Anreize zu schaffen, den Speichermarkt zu vitalisieren und auszubauen.“ Freiflächen-PV entlang von Autobahnen oder dem Schienennetz zu privilegieren, sieht der LEE kritisch. „Viel wichtiger wäre aus unserer Sicht, sich an den zur Verfügung stehenden Netzanschlüssen zu orientieren, die ein Nadelöhr bei der Energieversorgung bilden“. Hier könne der Gesetzgeber Abhilfe schaffen.
 
Ungenutztes Innovationspotenzial
 
Das große Potenzial an Überdachungen von Großparkplätzen blieb weitestgehend ungenutzt, kritisiert der LEE. Hier lag die Zubauquote bei mageren 0,9 MW und beläuft sich insgesamt auf 0,76 MW. Die Gesamtfläche aller Supermarktparkplätze in Niedersachsen beträgt Schätzungen des LEE zufolge etwa 1,05 Quadratkilometer. So ließen sich allein hier 100 MW an Solarleistung gewinnen. Erstmalig wurde auch Floating PV auf niedersächsischen Gewässern mit einer Leistung von 2 MW errichtet.
 
Bremen verzeichnete 2024 einen Zubau von rund 33 MW Nennleistung. Im Stadtstaat dominierten Anlagen auf Hausdächern, Gebäuden und Fassaden. Ihre Gesamtleistung belief sich zur Jahreswende auf 127 MW installierter Leistung. Die Leistung der Bremer Balkonkraftwerke hat sich laut Marktstammdatenregister mit einem Zubau von 2,6 MW auf 3,7 MW im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdreifacht.

Mittwoch, 5.02.2025, 11:45 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Photovoltaik - Viel mehr Solaranlagen in Niedersachsen und Bremen benötigt
Quelle: Shutterstock / Thanit PKC
Photovoltaik
Viel mehr Solaranlagen in Niedersachsen und Bremen benötigt
Im abgelaufenen Jahr brachten es Niedersachsen und Bremen gemeinsam auf einen Solarenergie-Zubau von rund 1.600 MW Nennleistung. So schnell wuchs die PV in den Ländern noch nie.
Einen Zuwachs an Photovoltaik um 18,44 Prozent verglichen zum Jahr 2023 verzeichneten die Bundesländer Niedersachsen und Bremen im vergangenen Jahr. Dies hat eine Auswertung des von der Bundesnetzagentur gepflegten Marktstammdatenregisters durch den Landesverband Erneuerbare Energie (LEE) ergeben. Dieses Wachstum sei erfreulich, aber nicht genug, so die LEE-Vorsitzende Bärbel Heidebroek: „Um das selbstgesteckte Ziel von 65.000 Megawatt bis 2035 in Niedersachsen zu erreichen, müssten ab heute jährlich circa 5.100 MW installiert werden.“

Derzeit betrage die installierte Leistung in Niedersachsen etwa 8.800 MW. Mit 7.335 MW verzeichnete den größten Zubau das Solarsegment bauliche Anlagen, hinter dem sich die Bebauung von Hausdächern, Gebäuden und Fassaden mit Solarpanelen verbergen. Heidebroek nannte es eine Chance, den jetzt kommenden Zuwachs an PV systemdienlich in das Energiesystem zu integrieren. Das bedeute, gemeinsame Netzverknüpfungspunkte für die Einspeisung von Wind- und Solarenergie, da diese zeitlich oft unterschiedlich einspeisen.

Wichtig sei zudem, die Gesetzgebung im Sinne eines aufeinander abgestimmten Strommarktdesigns zu gestalten, appellierte sie an die kommende Bundesregierung. „Momentan werden Unternehmen noch für eine konstante Energieabnahme belohnt“, sagte Heidebroek. Flexibilität auf Anbieter- wie auch auf der Abnehmerseite sei jedoch der Schlüssel der Energiewende. Deshalb müsse es angeregt werden, dass sich der Stromverbrauch der fluktuierenden Erzeugung anpasst.
 
Speichermarkt stärken
 
Auch die Speicherung von erneuerbar erzeugtem Strom müsse verbessert werden, sagte die LEE-Vertreterin. Die Preise für Batteriespeichern fallen auf dem Weltmarkt. „Ergänzend wünschen wir uns von der Politik Anreize zu schaffen, den Speichermarkt zu vitalisieren und auszubauen.“ Freiflächen-PV entlang von Autobahnen oder dem Schienennetz zu privilegieren, sieht der LEE kritisch. „Viel wichtiger wäre aus unserer Sicht, sich an den zur Verfügung stehenden Netzanschlüssen zu orientieren, die ein Nadelöhr bei der Energieversorgung bilden“. Hier könne der Gesetzgeber Abhilfe schaffen.
 
Ungenutztes Innovationspotenzial
 
Das große Potenzial an Überdachungen von Großparkplätzen blieb weitestgehend ungenutzt, kritisiert der LEE. Hier lag die Zubauquote bei mageren 0,9 MW und beläuft sich insgesamt auf 0,76 MW. Die Gesamtfläche aller Supermarktparkplätze in Niedersachsen beträgt Schätzungen des LEE zufolge etwa 1,05 Quadratkilometer. So ließen sich allein hier 100 MW an Solarleistung gewinnen. Erstmalig wurde auch Floating PV auf niedersächsischen Gewässern mit einer Leistung von 2 MW errichtet.
 
Bremen verzeichnete 2024 einen Zubau von rund 33 MW Nennleistung. Im Stadtstaat dominierten Anlagen auf Hausdächern, Gebäuden und Fassaden. Ihre Gesamtleistung belief sich zur Jahreswende auf 127 MW installierter Leistung. Die Leistung der Bremer Balkonkraftwerke hat sich laut Marktstammdatenregister mit einem Zubau von 2,6 MW auf 3,7 MW im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdreifacht.

Mittwoch, 5.02.2025, 11:45 Uhr
Susanne Harmsen

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.