V. l.: David Pätzold (Projektleiter), Peter Kaiser (Abteilungsleiter Erzeugung), Boris Palmer (OB), Ortwin Wiebecke (Geschäftsführer).
Eine Solarthermie-Anlage soll in Tübingen mehr erneuerbare Energie ins Fernwärmenetz einspeisen. Am 3. Mai war Spatenstich. Die Anlage soll zum Herbst 2025 ans Netz gehen.
Mit dem ersten Spatenstich zum „Solarthermie-Park Au“ haben die Stadtwerke Tübingen (SWT) am 3. Mai die lokale Wärmewende begonnen. Die Anlage wird mit maximal 7 MWth auf 12.000 Quadratmetern Kollektorfläche eine der größten ihrer Art in der Region, hieß es in einer Unternehmensmitteilung. Zum Vergleich:
Eine der größten Solarthermie-Anlagen Deutschlands, die in Ludwigsburg nördlich von Stuttgart steht, hat eine Spitzenleistung von 9 MW.
Die Anlage soll pro Jahr 6 Millionen kWh klimafreundliche Wärme ins Fernwärme-Netz liefern. Im Herbst 2025 soll der Solarthermie-Park fertig sein. Auf Teilen des Areals gestaltet und plant die Stadtverwaltung Freizeitflächen für die nahegelegenen Wohnquartiere.
Tübingens parteiloser Oberbürgermeister Boris Palmer und SWT-Geschäftsführer Ortwin Wiebecke starteten das Projekt am „Internationalen Tag der Sonne“. Die SWT reagieren damit auch auf das Wärmeplanungsgesetz in Baden-Württemberg. Es fordert einen Erneuerbare-Energien-Anteil bei der Fernwärme von 30 Prozent bis 2030. Sowohl das Klimaschutzprogramm 2030 der Stadtverwaltung als auch die strategischen Ausbauziele der SWT peilen mehr als 50 Prozent an.
Solare Energie nutzen und speichern
Auf einem Feld zwischen dem Wasserschutzgebiet „Au“ und dem Entsorgungsunternehmen AV Möck in der Südstadt wurde mit der Errichtung des Technikgebäudes begonnen. Bald nun soll der eigentliche Bau der Anlage mit den ersten Röhrenkollektoren starten. „Sowohl für die Stromerzeugung als auch für die Wärmegewinnung wollen wir die Sonne (...) in Tübingen nutzen“, sagte Ortwin Wiebecke.
Ein Wärmespeicher mit 1.250 Kubikmetern Volumen ergänzt die Anlage. Durch seine großzügige Dimensionierung lässt er sich auch als Netzspeicher nutzen. Damit entstehen auch wichtige Flexibilitäten für den Betrieb der heutigen und zukünftigen Wärme- und Stromerzeugung. Rund 880 Tonnen CO2 spart die Anlage laut SWT pro Jahr ein. Perspektivisch wollen die SWT wesentlich mehr Gebäude an die Fernwärme anschließen.
Freitag, 3.05.2024, 16:26 Uhr
Susanne Harmsen
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