Quelle: 2. BVES Investor Summit
Die Regulatorik dürfe nicht zur Bremse für Investitionen in die Energiewende werden, mahnten Teilnehmer eines Investor Summit des Bundesverbandes Energiespeicher (BVES) in Berlin.
Die Finanzwirtschaft ist bereit, klimafreundliche Technologien wie Energiespeicher zu fördern und somit das erneuerbare Energiesystem voranzutreiben. So sagten Vertreter von Kreditinstituten am 27. November in Berlin auf dem zweiten Investor Summit des Bundesverbandes Energiespeicher (BVES). Dafür seien jedoch dringend verlässliche Rahmenbedingungen und eine transparente Regulierung erforderlich.
Urban Windelen, Bundesgeschäftsführer des BVES, lobte: „Die Finanzwelt hat erkannt, dass Energiespeicher unverzichtbar für ein flexibles und resilientes Energiesystem sind.“ Der Bedarf an diesen Assets werde zudem deutlich steigen. Vor wenigen Jahren musste sich die Finanzwelt erst noch an diese neuen Player im Energiesystem und an ihre Invest-Portfolien gewöhnen. Windelen: „Heute wird der Energiewende ohne Förderung und mit privatem Kapital deutlich auf die Sprünge geholfen.“
Nationale und internationale Teilnehmer
Die Veranstaltung im Umweltforum in Berlin zog mehr als 300 internationale Investoren, Banken, Fonds und Versicherer an. Sie diskutierten mit Industrie- und Marktvertretern aus den Reihen des BVES die Chancen und Herausforderungen von Investitionen in Speichertechnologien. Manuela Heise, Bereichsleiterin bei der Investitionsbank des Landes Brandenburg und Sprecherin der AG Finanzen beim BVES, erklärte: „Energiespeicher spielen eine zentrale Rolle als zeitliche Brücke zwischen Erzeugung und Verbrauch erneuerbarer Energien.“ Der zweite Investor Summit gab ihrer Meinung nach einen wichtigen Impuls, Energiespeicher als attraktive Assetklasse weiter zu erschließen und ihren Einsatz zu beschleunigen.
In vier Sessions mit Präsentationen und Diskussionsrunden teilten Chefs führender Unternehmen, Start-up-Gründer sowie Rechts- und Wirtschaftsexperten ihre Einschätzungen zu aktuellen Entwicklungen in der dynamischen Energiespeicherbranche. Dabei wurden innovative Technologien sowie Geschäfts- und Vermarktungsmodelle vorgestellt. Der Fokus lag auf dem Austausch zwischen Industrie und Finanzsektor, um Synergien zu heben und Herausforderungen gemeinsam anzugehen.
Forderungen an die neue Bundesregierung
Urban Windelen appellierte: „Rechtssicherheit schafft Investitionssicherheit.“ Bei der anstehenden Bundestagswahl sei es entscheidend, die Ziele der Energiewende wieder in den Blick zu nehmen. „Mit dem Mikromanagement der vergangenen Monate kommen wir nicht weiter“, mahnte er. Stattdessen müsse die nächste Bundesregierung die Industrie und Wirtschaft ihre Wege zur Dekarbonisierung auch gehen lassen sowie Raum für private Investitionen geben. „Gerade mit Energiespeichern kann bei Strom, Wärme und Mobilität viel erreicht werden,“ erinnerte der BVES-Bundesgeschäftsführer.
Der BVES Investor Summit endete mit dem Aufruf an die kommende Bundesregierung und die zuständigen Behörden, Energiespeicher technologieoffen zu integrieren, um langfristige, stabile und verlässliche Investitionsbedingungen für das Energiesystem der Zukunft zu schaffen. Der BVES sei bereit, bei der Ausgestaltung des politischen und rechtlichen Rahmens sowie der Standards und Normen auf regionaler, Bundes- und EU-Ebene zu beraten.
Donnerstag, 28.11.2024, 14:53 Uhr
Susanne Harmsen
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