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In Niedersachsen werden Kavernenspeicher erstmals für die Speicherung von Wasserstoff umgewidmet. Die Projektpartner hoffen auf eine Blaupause für Europa.
Laut einer Mitteilung des Wasserstoffnetzwerks Nordostniedersachsen hat ein Verbundprojekt mit der Bezeichnung „H2CAST“ zum Ziel, in 750 Metern Tiefe im ostfriesischen Etzel die Speicherung von Wasserstoff mit einem Energiegehalt bis zu 72 Milliarden Kilowattstunden zu ermöglichen. Damit würden erstmals vorhandenen unterirdische Kavernen, in denen sonst Öl und Gas gelagert werden, für die Wasserstoffnutzung umgewidmet, wie es weiter heißt.
„Die Energiewende braucht ab spätestens 2030 diese Großspeicher, da Wasserstoff-Angebot und -Nachfrage zeitlich und räumlich auseinanderliegen werden“, erklärt Boris Richter, Geschäftsführer des Anbieters von Kavernenspeichern Storag Etzel.
Die Partner des Wasserstoffnetzwerks Nordostniedersachsen sehen in den Salzkavernen ein großes Speicherpotenzial, das nach einer Markthochlaufphase und bei steigender Nachfrage nach grünem Wasserstoff die Palette der Flexibilitätsoptionen der Unternehmen erweitert. Letztlich könne die Wettbewerbsfähigkeit von klimafreundlichen Wasserstoffantrieben gegenüber Diesel und Benzin gestärkt werden.
Das Wasserstoffnetzwerk umfasst aktuell mehr als 100 Partner, sowohl Kommunen als auch Anwender, Hersteller, Dienstleister und Forschungseinrichtungen, die sich die Nutzung von grünem Wasserstoff im Verkehr, in der Stromerzeugung und in der Landwirtschaft auf die Fahne geschrieben haben.
Landes-Energieminister Olaf Lies (SPD) sieht H2CAST als „Startpunkt für eine lokale Wertschöpfungskette der Energiedrehscheibe Niedersachsen“, während die Projektpartner auf Erkenntnisse hoffen, die wegweisend für viele weitere Salzkavernen in Europa sein können.
Montag, 7.02.2022, 11:28 Uhr
Fritz Wilhelm
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