(V.l.) Frank Junker, Chef der ABG, Mainova-Vorständin Diana Rauhut, Oberbürgermeister Mike Josef und Michael Maxelon, Mainova-Vorstandsvorsitzender Quelle: Mainova
In Frankfurt sind die Bohrungen für ein Geothermieprojekt für ein neues Quartier abgeschlossen worden.
Seit April hat die Mainova 161 Geothermie-Sonden auf eine Tiefe von 120 Metern eingebracht und etwa 10.000 Meter Rohrleitungen verlegt. Nun seien die Bohrungen auf dem 17,7 Hektar großen Areal abgeschlossen worden, heißt es in einer Mitteilung der Mainova. Damit soll ein neues Vorzeigequartier im Norden Frankfurts mit Erneuerbarer-Wärme versorgt werden.
Bauherr ist die ABG Frankfurt Holding, der kommunale Immobilienkonzern der Stadt Frankfurt. Sie errichtet in dem Quartier 54 Mehrfamilienhäuser mit 860 Wohneinheiten für rund 2.500 Personen, zwei Kindertagesstätten sowie Gewerbeflächen. Der Frankfurter Versorger Mainova war von Beginn an in die Planung des „innovativen Konzepts für die Strom- und Wärmegewinnung“ involviert und übernimmt neben der Finanzierung auch den Bau und Betrieb der energiewirtschaftlichen Anlagen.
Die verlegten Geothermie-Sonden sind über ein Leitungsnetz verbunden, durch das später ein Wasser-Glykol-Gemisch als Wärmeträgermedium zirkulieren soll. Diese Flüssigkeit transportiert die Erdwärme zu den drei geplanten Heizzentralen. Dort wird die Wärme „mittels Großwärmepumpen auf die notwendige Vorlauftemperatur gebracht und über ein Nahwärmenetz in die Gebäude geleitet“, heißt es weiter.
Die Wärmeversorgung des Quartiers basiert auf einem Zusammenspiel von Geothermie, Photovoltaik-Solarthermie-Anlagen (PVT), Wärmepumpen und Blockheizkraftwerken. Im Sommerhalbjahr werde nicht genutzte Wärme von den auf den Gebäudedächern installierten 1.160 PVT-Sonnenkollektoren in die Erdsonden im Boden geleitet und so gespeichert. Zusätzlich werden rund 5.000 PV-Module zur Stromversorgung beitragen.
Mit dem Abschluss der Geothermiebohrungen und der für dieses Jahr geplanten Fertigstellung des ersten Erschließungsabschnitts werden die Voraussetzungen für den Beginn der Hochbaumaßnahmen geschaffen. Die ABG Holding „wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 mit dem Hochbau beginnen“.
Mainova-Vorstandsvorsitzender Michael Maxelon sagte bei einem Besichtigungstermin vor Ort: „Die erneuerbare und hocheffiziente Energieerzeugung vor Ort spart knapp 2.000 Tonnen CO2 im Jahr im Vergleich zu konventioneller Erzeugung. Zusätzlich macht die überwiegend dezentrale Erzeugung das Hilgenfeld weitgehend unabhängig von fossilen Energieträgern.“
Freitag, 6.09.2024, 09:12 Uhr
Stefan Sagmeister
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