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Energie & Management > Erdgas - Finale Genehmigung für LNG-Terminal Mukran
Die Energos Power erreicht Rügen. Quelle: Deutsche Regas / Christian Morgenstern
Erdgas

Finale Genehmigung für LNG-Terminal Mukran

Das Ergebnis hatte sich schon angedeutet: Das Umweltamt Mecklenburg-Vorpommern hat den Regelbetrieb des LNG-Terminals Mukran genehmigt. Bisher war die Anlage im Probebetrieb gelaufen.
Am 24. Februar hatte die Deutsche Regas, die das Flüssigerdgas-Terminal in Mukran auf der Ostseeinsel Rügen als privates Unternehmen betreibt, schon von den Landesbehörden in Mecklenburg-Vorpommern grünes Licht für den Start des Probebetriebes erhalten. Vor wenigen Tagen waren dann – wie berichtet − die Entwürfe für die wasserrechtliche und immissionsschutzrechtliche Erlaubnis veröffentlicht worden. Damit war klar, dass die Genehmigung des Regelbetriebes unmittelbar bevorstehen muss.

Mit Ãœbergabe der Genehmigung durch Umweltminister Till Backhaus (SPD) am 10. April an den Betreiber Deutsche Regas werde die Bewilligung wirksam, sagte ein Ministeriumssprecher. Dazu werden der Vorsitzendes des Aufsichtsrates, Stephan Knabe, und Regas-Geschäftsführer Ingo Wagner in Schwerin erwartet.

Als Regasifizierungsschiff ist im Industriehafen Mukran auf Rügen die „Energos Power“ im Einsatz. Hier wird das von Tankern angelieferte verflüssigte Erdgas durch Erwärmen regasifiziert und in die Ostsee-Abindungsleitung OAL eingespeist. Ãœber die 50 Kilometer lange Verbindung gelangt es nach Lubmin, wo es ins europäische Fernleitungsnetz eingespeist wird.

In den kommenden Monaten gesellt sich noch die „Neptune“ als zweite FSRU (Floating Storage and Regasification Unit) dazu. Sie wird von ihrem jetzigen Standort in Lubmin abgezogen und ebenfalls im Industriehafen Mukran Platz finden. Beide Schiffe sollen im Regelbetrieb eine jährliche Einspeisung von 13,4 Milliarden Kubikmeter Erdgas ermöglichen.

Hintergrund des Platzwechsels der „Neptune“ ist der geringe Tiefgang in Lubmin. Dadurch konnten die großen LNG-Tanker nicht direkt andocken, sondern mussten das Flüssigerdgas an tieferen Stellen an kleine Shuttle-Schiffe übergeben, die es zur FSRU brachten. Seit dem 3. April ist dieses Verfahren Geschichte, der Pendelverkehr ist eingestellt. Wie berichtet, will die Deutsche Regas am bisherigen Terminalstandort große Elektrolysekapazitäten errichten.
 
Der Betrieb mit den kleinen Shuttle-Schiffen ist eingestellt. Die „Neptune“ bezieht demnächst in Mukran ihren neuen Standort. Dort ist sie dann zusammen mit der „Energos Power“ im Einsatz
Quelle: Deutsche Regas

Weitere Klagen sind schon angekündigt

Sowohl die Gemeinde Binz auf Rügen als auch die Deutsche Umwelthilfe, die von Anfang an versucht haben, das Vorhaben mit diversen rechtlichen Schritten zu verhindern und damit jedes Mal gescheitert sind, haben im Fall einer Genehmigung des Regelbetriebs erneut Klagen angekündigt. Die Gegner des Projektes führen immer wieder Gefahren für die Umwelt und negative Auswirkungen auf den Tourismus an. Auch sprechen sie davon, dass damit Überkapazitäten geschaffen würden.

In der Politik und bei den Genehmigungsbehörden wird das ganz anders gesehen. Sie argumentieren, dass gerade der Standort Mukran mit seiner schon erwähnten hervorragenden Anbindung ans Fernleitungsnetz für die Versorgung von Ostdeutschland und Süddeutschland besonders wichtig ist. Auch könne es bei den Terminals auch mal Ausfälle geben, sodass Reservekapazitäten bereitstehen müssten.

Weitere LNG-Projekte

Zu den bestehenden schwimmenden LNG-Terminals in Wilhelmshaven, Lubmin und Brunsbüttel, die seit dem Winter 2022 in Betrieb sind, sollen neben Mukran noch zwei weitere dazukommen: In Stade ist ein FSRU im Testbetrieb stationiert, in Wilhelmshaven ist Platz für eine zweite Einheit geschaffen worden. In Stade, Wilhelmshaven und Brunsbüttel sind bis 2027 feste Terminals mit Lagertanks geplant, die kostengünstiger arbeiten können als schwimmende Einheiten. Letztere sollen dann abgezogen werden.

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Printausgabe 5 von Energie & Management.

Dienstag, 9.04.2024, 17:44 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Erdgas - Finale Genehmigung für LNG-Terminal Mukran
Die Energos Power erreicht Rügen. Quelle: Deutsche Regas / Christian Morgenstern
Erdgas
Finale Genehmigung für LNG-Terminal Mukran
Das Ergebnis hatte sich schon angedeutet: Das Umweltamt Mecklenburg-Vorpommern hat den Regelbetrieb des LNG-Terminals Mukran genehmigt. Bisher war die Anlage im Probebetrieb gelaufen.
Am 24. Februar hatte die Deutsche Regas, die das Flüssigerdgas-Terminal in Mukran auf der Ostseeinsel Rügen als privates Unternehmen betreibt, schon von den Landesbehörden in Mecklenburg-Vorpommern grünes Licht für den Start des Probebetriebes erhalten. Vor wenigen Tagen waren dann – wie berichtet − die Entwürfe für die wasserrechtliche und immissionsschutzrechtliche Erlaubnis veröffentlicht worden. Damit war klar, dass die Genehmigung des Regelbetriebes unmittelbar bevorstehen muss.

Mit Ãœbergabe der Genehmigung durch Umweltminister Till Backhaus (SPD) am 10. April an den Betreiber Deutsche Regas werde die Bewilligung wirksam, sagte ein Ministeriumssprecher. Dazu werden der Vorsitzendes des Aufsichtsrates, Stephan Knabe, und Regas-Geschäftsführer Ingo Wagner in Schwerin erwartet.

Als Regasifizierungsschiff ist im Industriehafen Mukran auf Rügen die „Energos Power“ im Einsatz. Hier wird das von Tankern angelieferte verflüssigte Erdgas durch Erwärmen regasifiziert und in die Ostsee-Abindungsleitung OAL eingespeist. Ãœber die 50 Kilometer lange Verbindung gelangt es nach Lubmin, wo es ins europäische Fernleitungsnetz eingespeist wird.

In den kommenden Monaten gesellt sich noch die „Neptune“ als zweite FSRU (Floating Storage and Regasification Unit) dazu. Sie wird von ihrem jetzigen Standort in Lubmin abgezogen und ebenfalls im Industriehafen Mukran Platz finden. Beide Schiffe sollen im Regelbetrieb eine jährliche Einspeisung von 13,4 Milliarden Kubikmeter Erdgas ermöglichen.

Hintergrund des Platzwechsels der „Neptune“ ist der geringe Tiefgang in Lubmin. Dadurch konnten die großen LNG-Tanker nicht direkt andocken, sondern mussten das Flüssigerdgas an tieferen Stellen an kleine Shuttle-Schiffe übergeben, die es zur FSRU brachten. Seit dem 3. April ist dieses Verfahren Geschichte, der Pendelverkehr ist eingestellt. Wie berichtet, will die Deutsche Regas am bisherigen Terminalstandort große Elektrolysekapazitäten errichten.
 
Der Betrieb mit den kleinen Shuttle-Schiffen ist eingestellt. Die „Neptune“ bezieht demnächst in Mukran ihren neuen Standort. Dort ist sie dann zusammen mit der „Energos Power“ im Einsatz
Quelle: Deutsche Regas

Weitere Klagen sind schon angekündigt

Sowohl die Gemeinde Binz auf Rügen als auch die Deutsche Umwelthilfe, die von Anfang an versucht haben, das Vorhaben mit diversen rechtlichen Schritten zu verhindern und damit jedes Mal gescheitert sind, haben im Fall einer Genehmigung des Regelbetriebs erneut Klagen angekündigt. Die Gegner des Projektes führen immer wieder Gefahren für die Umwelt und negative Auswirkungen auf den Tourismus an. Auch sprechen sie davon, dass damit Überkapazitäten geschaffen würden.

In der Politik und bei den Genehmigungsbehörden wird das ganz anders gesehen. Sie argumentieren, dass gerade der Standort Mukran mit seiner schon erwähnten hervorragenden Anbindung ans Fernleitungsnetz für die Versorgung von Ostdeutschland und Süddeutschland besonders wichtig ist. Auch könne es bei den Terminals auch mal Ausfälle geben, sodass Reservekapazitäten bereitstehen müssten.

Weitere LNG-Projekte

Zu den bestehenden schwimmenden LNG-Terminals in Wilhelmshaven, Lubmin und Brunsbüttel, die seit dem Winter 2022 in Betrieb sind, sollen neben Mukran noch zwei weitere dazukommen: In Stade ist ein FSRU im Testbetrieb stationiert, in Wilhelmshaven ist Platz für eine zweite Einheit geschaffen worden. In Stade, Wilhelmshaven und Brunsbüttel sind bis 2027 feste Terminals mit Lagertanks geplant, die kostengünstiger arbeiten können als schwimmende Einheiten. Letztere sollen dann abgezogen werden.

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Printausgabe 5 von Energie & Management.

Dienstag, 9.04.2024, 17:44 Uhr
Günter Drewnitzky

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