Arbeiten an einer 380-kV-Leitung von Tennet bei Erlangen (Bayern). Quelle: E&M / Günter Drewnitzky
Grünes Licht für eine neue Stromtrasse von Deutschland nach Österreich. Nach der Genehmigung des Projekts will Tennet sofort mit dem Bau beginnen.
Die Regierung von Niederbayern hat den Planfeststellungsbeschluss für den zweiten und letzten Planungsabschnitt der Stromleitung zwischen Altheim bei Landshut und St. Peter in Niederösterreich erteilt. Damit ist das wichtige grenzüberschreitende Vorhaben zwischen Deutschland und Österreich vollständig genehmigt, wie es in einer Mitteilung des Übertragungsnetzbetreibers Tennet heißt.
COO Tim Meyerjürgens hebt dabei die Bedeutung des Projekts für das europäische Stromnetz hervor: „Diese Genehmigung ist ein bedeutender Meilenstein für die Versorgungssicherheit in Bayern und Österreich. Wir modernisieren diese rund 80 Jahre alte Leitung, um mehr Sonnenstrom aus Bayern transportieren zu können und gleichzeitig den Stromaustausch mit den österreichischen Pumpspeicherkraftwerken zu stärken.“ Damit könnten der zunehmende Stromverbrauch in beiden Ländern und die schwankende Stromeinspeisung aus Photovoltaik besser ausgeglichen werden. Tennet werde alles tun, um die Leitung so schnell wie möglich in Betrieb zu nehmen.
Der Neubau der 380-kV-Trasse ersetzt die in den 1940er Jahren errichtete 220-kV-Bestandsleitung.Tennet hat angekündigt unmittelbar nach der Genehmigung mit dem Bau im aktuell genehmigten Planungsabschnitt zwischen Adlkofen und Matzenhof beginnen zu wollen. Erste Vorbereitungen sind schon Mitte Juli angelaufen. Auch die benötigten Materialien liegen bereit, unter anderem 14.000 Tonnen Maststahl und knapp 1.800 Kilometer Leiterseile. Der gesamte Ersatzneubau mit insgesamt 235 Masten soll im Jahr 2027 in Betrieb gehen.
Das Projekt besteht aus drei Planungsabschnitten zwischen Altheim und Adlkofen, Adlkofen und Matzenhof sowie Simbach und St. Peter. Für den ersten Abschnitt von Altheim nach Adlkofen im Landkreis Landshut hat Tennet im Sommer 2023 den Planfeststellungsbeschluss erhalten. Die Baumaßnahmen dort laufen bereits und sollen bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Der Abschnitt von Simbach im Landkreis Rottal-Inn bis zur deutsch-österreichischen Landesgrenze ist seit Anfang 2023 genehmigt und soll zeitnah abgeschlossen werden. Der Rückbau der Bestandsleitung ist nach Inbetriebnahme der neuen Leitung im Jahr 2027 geplant.
Donnerstag, 15.08.2024, 11:10 Uhr
Günter Drewnitzky
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