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Energie & Management > Smart Meter - IÖW: Smart-Meter-Daten nur nach Bedarf erheben
Quelle: Shutterstock / Shcherbakov Ilya
Smart Meter

IÖW: Smart-Meter-Daten nur nach Bedarf erheben

Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) plädiert für einen Voll-Rollout intelligenter Messsysteme.
In einer vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Studie hat das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung die Auswirkungen des Ausbaus und Betriebs der digitalen Energieinfrastruktur untersucht. Eine Analyse der Verbrauchsdaten von 1.600 Haushalten habe gezeigt, dass der Einbau von intelligenten Messsystemen bislang nicht zu nennenswerten Stromeinsparungen geführt hat, heißt es in einer Mitteilung des IÖW.

Der Rollout der intelligenten digitalen Infrastruktur bringe einen großen logistischen und regulatorischen Aufwand mit sich – und eine große Menge an Hard- und Softwarekomponenten. Deren Lebenszyklus, Stromverbrauch und Datentransfer sowie der Austausch der bisherigen Zähler haben relevante ökologische Folgen, heißt es weiter.

Bei einer sekundenscharfen Verbrauchsmessung, die beispielsweise auch die individuelle Identifizierung von Verbrauchern im Haushalt ermöglicht, belaufe sich die Klimawirkung eines „Smart Meter“ auf etwa 17 Kilogramm CO2-Äquivalenten, rechnen die Forschenden vor. Dies entspreche etwa 40 Waschladungen mit einer herkömmlichen Waschmaschine. Deshalb mahnen die Wissenschaftler, Daten konsequent nur nach Bedarf zu erheben. Die Voreinstellung intelligenter Messysteme solle deshalb lediglich eine wöchentliche Datenerhebung vorsehen und nur bei tatsächlichem Bedarf eine höhere Granularität zeigen.

Bisher keine nennenswerten Stromeinsparungen durch Smart Meter

„Datensparsamkeit ist zentral dafür, dass Umweltbelastungen, die durch Aufbau und Betrieb der Infrastruktur entstehen, möglichst gering sind“, sagt Clara Lenk. Gleichzeitig spricht sich die IÖW-Forscherin für einen flächendeckenden Smart-Meter-Rollout aus – am besten straßenweise. Nur so werde es möglich, den immensen logistischen Aufwand des Rollouts effizient zu steuern und zu minimieren.

Die Kosten, die der Rollout intelligenter Messsysteme mit sich bringt, können nach Erkenntnissen der IÖW-Wissenschaftler nicht durch Stromeinsparungen ausgeglichen werden. Da die Infrastruktur aber ohne Zweifel eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende darstelle, sollten die Kosten für die Haushalte zumindest teilweise durch staatliche Zuschüsse gesenkt werden.

Im aktuellen Entwurf des Gesetzes zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende (GNDEW) hat das Bundeswirtschaftsministerium allerdings schon eine Entlastung der Messkunden vorgesehen. So sollen diese nicht mehr die vollen Kosten des Rollouts tragen, sondern nur noch einen relativ geringen Teil. Bei Kunden mit einem Jahresstromverbrauch zwischen 6.000 und 10.000 kWh soll es demnach zu einer Aufteilung von 80 Euro – zu tragen vom Netzbetreiber als Nutznießer der gestiegenen Transparenz auf der Niederspannungsebene – und 20 Euro – vom Kunden zu tragen – kommen. Bislang hatten die Kunden im Rahmen der geltenden Preisobergrenzen den vollen Betrag für Rollout und Messstellenbetrieb zu zahlen.

Das Impulspapier des IÖW mit dem Titel „Smart-Meter-Rollout: Die Energiewende datensparsam voranbringen“ steht auf der Internetseite des Instituts zum Download zur Verfügung.
 

Freitag, 6.01.2023, 15:49 Uhr
Fritz Wilhelm
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Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) plädiert für einen Voll-Rollout intelligenter Messsysteme.
In einer vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Studie hat das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung die Auswirkungen des Ausbaus und Betriebs der digitalen Energieinfrastruktur untersucht. Eine Analyse der Verbrauchsdaten von 1.600 Haushalten habe gezeigt, dass der Einbau von intelligenten Messsystemen bislang nicht zu nennenswerten Stromeinsparungen geführt hat, heißt es in einer Mitteilung des IÖW.

Der Rollout der intelligenten digitalen Infrastruktur bringe einen großen logistischen und regulatorischen Aufwand mit sich – und eine große Menge an Hard- und Softwarekomponenten. Deren Lebenszyklus, Stromverbrauch und Datentransfer sowie der Austausch der bisherigen Zähler haben relevante ökologische Folgen, heißt es weiter.

Bei einer sekundenscharfen Verbrauchsmessung, die beispielsweise auch die individuelle Identifizierung von Verbrauchern im Haushalt ermöglicht, belaufe sich die Klimawirkung eines „Smart Meter“ auf etwa 17 Kilogramm CO2-Äquivalenten, rechnen die Forschenden vor. Dies entspreche etwa 40 Waschladungen mit einer herkömmlichen Waschmaschine. Deshalb mahnen die Wissenschaftler, Daten konsequent nur nach Bedarf zu erheben. Die Voreinstellung intelligenter Messysteme solle deshalb lediglich eine wöchentliche Datenerhebung vorsehen und nur bei tatsächlichem Bedarf eine höhere Granularität zeigen.

Bisher keine nennenswerten Stromeinsparungen durch Smart Meter

„Datensparsamkeit ist zentral dafür, dass Umweltbelastungen, die durch Aufbau und Betrieb der Infrastruktur entstehen, möglichst gering sind“, sagt Clara Lenk. Gleichzeitig spricht sich die IÖW-Forscherin für einen flächendeckenden Smart-Meter-Rollout aus – am besten straßenweise. Nur so werde es möglich, den immensen logistischen Aufwand des Rollouts effizient zu steuern und zu minimieren.

Die Kosten, die der Rollout intelligenter Messsysteme mit sich bringt, können nach Erkenntnissen der IÖW-Wissenschaftler nicht durch Stromeinsparungen ausgeglichen werden. Da die Infrastruktur aber ohne Zweifel eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende darstelle, sollten die Kosten für die Haushalte zumindest teilweise durch staatliche Zuschüsse gesenkt werden.

Im aktuellen Entwurf des Gesetzes zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende (GNDEW) hat das Bundeswirtschaftsministerium allerdings schon eine Entlastung der Messkunden vorgesehen. So sollen diese nicht mehr die vollen Kosten des Rollouts tragen, sondern nur noch einen relativ geringen Teil. Bei Kunden mit einem Jahresstromverbrauch zwischen 6.000 und 10.000 kWh soll es demnach zu einer Aufteilung von 80 Euro – zu tragen vom Netzbetreiber als Nutznießer der gestiegenen Transparenz auf der Niederspannungsebene – und 20 Euro – vom Kunden zu tragen – kommen. Bislang hatten die Kunden im Rahmen der geltenden Preisobergrenzen den vollen Betrag für Rollout und Messstellenbetrieb zu zahlen.

Das Impulspapier des IÖW mit dem Titel „Smart-Meter-Rollout: Die Energiewende datensparsam voranbringen“ steht auf der Internetseite des Instituts zum Download zur Verfügung.
 

Freitag, 6.01.2023, 15:49 Uhr
Fritz Wilhelm

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