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Energie & Management > Stromnetz - Abo Energy nimmt Umspannwerke in den eigenen Bestand
Quelle: Katia Meyer-Tien
Stromnetz

Abo Energy nimmt Umspannwerke in den eigenen Bestand

Bislang hat der Projektierer Abo Energy die Umspannwerke zusammen mit den Erneuerbare-Energien-Parks an den Betreiber veräußert. Das ändert sich nun. 
Künftig nimmt Abo Energy Umspannwerke in Deutschland aus strategischen Gründen auch in den eigenen Bestand auf. „Das verschafft uns langfristig Vorteile beim Netzanschluss künftiger Projekte und eröffnet erhebliches Potenzial für zusätzliche Erträge“, sagte der für Unternehmensfinanzierung zuständige Geschäftsführer Alexander Reinicke in einer Mitteilung. 

Wie Abo Energy auf Nachfrage der Redaktion mitteilte, gebe es praktische Aspekte für den Besitz: „Sofern wir in den jeweiligen Regionen mittelfristiges Ausbaupotenzial für weitere Erneuerbare-Energie-Parks sehen, dimensionieren wir Umspannwerke größer als es für den Netzanschluss der konkret geplanten eigenen Projekte notwendig wäre“, so ein Sprecher. 

Laut Abo Energy führt dieser Skaleneffekt dazu, dass die Kosten des Netzanschlusses einzelner Wind- und Solarparks sinken. Das verbessere die Wirtschaftlichkeit der Projekte. Zudem verschaffe der Besitz eigener Umspannwerke dem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil bei der Flächen- und Projektakquise, da bereits Anschlussmöglichkeiten vorhanden seien. Auch die Projektentwicklung werde dadurch beschleunigt. Langfristig könne sich der Ansatz positiv auswirken, etwa beim Repowering bestehender Anlagen. 

„Schließlich verschafft uns der Betrieb von Umspannwerken die Möglichkeit, Netzanschlüsse zu überbauen“, so der Sprecher weiter. Dadurch können demnach zusätzliche Erneuerbare-Energien-Anlagen an bestehende Netzanschlusspunkte angeschlossen werden. Beispielsweise könne so zusätzliche Solarkapazität an einem Netzanschlusspunkt angeschlossen werden, dessen Kapazität mit Windkraft eigentlich schon erschöpft sei. Diese doppelte Nutzung der Netzkapazität bringe erhebliches zusätzliches Erlöspotenzial.

Das sind die Risiken für Abo Energy

Nachgefragt zu den Risiken heißt es weiter: „Es besteht das Risiko, dass wir das Potenzial für einen weiteren Ausbau erneuerbarer Energien in bestimmten Regionen überschätzen, Umspannwerke zu groß dimensionieren und die geschaffene Anschlussleistung dann weder nutzen noch an Dritte vermarkten können.“ In einem solchen Fall könnten die Investitions- und Betriebskosten höher als die Einnahmen ausfallen. Der Betrieb des Umspannwerks wäre dann defizitär und die erwarteten Vorteile blieben aus.

In der Vergangenheit hat Abo Energy die errichteten Umspannwerke üblicherweise gemeinsam mit den angeschlossenen Energieparks anteilig an deren Betreiber veräußert. Künftig wird dagegen nur noch das Recht zur Stromeinspeisung verkauft.

Der Einspeiser erwirbt dieses Recht für die gesamte Laufzeit seines Energieparks und leistet im Gegenzug eine einmalige Zahlung, mit der er sich an den Investitionskosten des Umspannwerks beteiligt. Zusätzlich trägt er einen Anteil an den laufenden operativen Kosten. Abo Energy verpflichtet sich im Gegenzug, den Netzanschluss dauerhaft und zuverlässig sicherzustellen, einschließlich Versicherung, Verwaltung und Wartung der Anlage.

Das Unternehmen hat das neue Modell in diesem Jahr erstmals umgesetzt und zwei selbst errichtete Umspannwerke in Nordrhein-Westfalen − in Schwerte und Lennestadt − in den eigenen Bestand übernommen.

Abo Energy (ehemals Abo Wind) entwickelt und errichtet Wind- und Solarparks sowie Speicher- und Wasserstoffprojekte. Das im Jahr 1996 gegründete Unternehmen mit Sitz in Wiesbaden hat nach eigenen Angaben bislang Anlagen mit einer Leistung von 6.600 MW umgesetzt, etwa die Hälfte davon selbst errichtet. Weltweit beschäftigt Abo Energy mehr als 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf vier Kontinenten.

Dienstag, 28.10.2025, 11:42 Uhr
Stefan Sagmeister
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Quelle: Katia Meyer-Tien
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Abo Energy nimmt Umspannwerke in den eigenen Bestand
Bislang hat der Projektierer Abo Energy die Umspannwerke zusammen mit den Erneuerbare-Energien-Parks an den Betreiber veräußert. Das ändert sich nun. 
Künftig nimmt Abo Energy Umspannwerke in Deutschland aus strategischen Gründen auch in den eigenen Bestand auf. „Das verschafft uns langfristig Vorteile beim Netzanschluss künftiger Projekte und eröffnet erhebliches Potenzial für zusätzliche Erträge“, sagte der für Unternehmensfinanzierung zuständige Geschäftsführer Alexander Reinicke in einer Mitteilung. 

Wie Abo Energy auf Nachfrage der Redaktion mitteilte, gebe es praktische Aspekte für den Besitz: „Sofern wir in den jeweiligen Regionen mittelfristiges Ausbaupotenzial für weitere Erneuerbare-Energie-Parks sehen, dimensionieren wir Umspannwerke größer als es für den Netzanschluss der konkret geplanten eigenen Projekte notwendig wäre“, so ein Sprecher. 

Laut Abo Energy führt dieser Skaleneffekt dazu, dass die Kosten des Netzanschlusses einzelner Wind- und Solarparks sinken. Das verbessere die Wirtschaftlichkeit der Projekte. Zudem verschaffe der Besitz eigener Umspannwerke dem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil bei der Flächen- und Projektakquise, da bereits Anschlussmöglichkeiten vorhanden seien. Auch die Projektentwicklung werde dadurch beschleunigt. Langfristig könne sich der Ansatz positiv auswirken, etwa beim Repowering bestehender Anlagen. 

„Schließlich verschafft uns der Betrieb von Umspannwerken die Möglichkeit, Netzanschlüsse zu überbauen“, so der Sprecher weiter. Dadurch können demnach zusätzliche Erneuerbare-Energien-Anlagen an bestehende Netzanschlusspunkte angeschlossen werden. Beispielsweise könne so zusätzliche Solarkapazität an einem Netzanschlusspunkt angeschlossen werden, dessen Kapazität mit Windkraft eigentlich schon erschöpft sei. Diese doppelte Nutzung der Netzkapazität bringe erhebliches zusätzliches Erlöspotenzial.

Das sind die Risiken für Abo Energy

Nachgefragt zu den Risiken heißt es weiter: „Es besteht das Risiko, dass wir das Potenzial für einen weiteren Ausbau erneuerbarer Energien in bestimmten Regionen überschätzen, Umspannwerke zu groß dimensionieren und die geschaffene Anschlussleistung dann weder nutzen noch an Dritte vermarkten können.“ In einem solchen Fall könnten die Investitions- und Betriebskosten höher als die Einnahmen ausfallen. Der Betrieb des Umspannwerks wäre dann defizitär und die erwarteten Vorteile blieben aus.

In der Vergangenheit hat Abo Energy die errichteten Umspannwerke üblicherweise gemeinsam mit den angeschlossenen Energieparks anteilig an deren Betreiber veräußert. Künftig wird dagegen nur noch das Recht zur Stromeinspeisung verkauft.

Der Einspeiser erwirbt dieses Recht für die gesamte Laufzeit seines Energieparks und leistet im Gegenzug eine einmalige Zahlung, mit der er sich an den Investitionskosten des Umspannwerks beteiligt. Zusätzlich trägt er einen Anteil an den laufenden operativen Kosten. Abo Energy verpflichtet sich im Gegenzug, den Netzanschluss dauerhaft und zuverlässig sicherzustellen, einschließlich Versicherung, Verwaltung und Wartung der Anlage.

Das Unternehmen hat das neue Modell in diesem Jahr erstmals umgesetzt und zwei selbst errichtete Umspannwerke in Nordrhein-Westfalen − in Schwerte und Lennestadt − in den eigenen Bestand übernommen.

Abo Energy (ehemals Abo Wind) entwickelt und errichtet Wind- und Solarparks sowie Speicher- und Wasserstoffprojekte. Das im Jahr 1996 gegründete Unternehmen mit Sitz in Wiesbaden hat nach eigenen Angaben bislang Anlagen mit einer Leistung von 6.600 MW umgesetzt, etwa die Hälfte davon selbst errichtet. Weltweit beschäftigt Abo Energy mehr als 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf vier Kontinenten.

Dienstag, 28.10.2025, 11:42 Uhr
Stefan Sagmeister

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