E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Wasserstoff - Verband wirbt für heimischen Wasserstoff
Quelle: Fotolia
Wasserstoff

Verband wirbt für heimischen Wasserstoff

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) favorisierte auf einer Veranstaltung zum Wasserstoffhochlauf in Deutschland inländische Produktion und warnte vor Importüberkapazitäten.
Die BEE-Präsidentin Simone Peter appellierte, den politischen und regulatorischen Fokus auf die Potenziale der inländischen Produktion von grünem Wasserstoff zu richten. Auf einer Veranstaltung zum Wasserstoffhochlauf sagte sie: „Grüner Wasserstoff wird neben den heimischen biogenen Molekülen einen zentralen Beitrag zur klimaneutralen Transformation Deutschlands leisten.“ Dabei stärke er aus heimischem erneuerbaren Strom den Wirtschaftsstandort und die Energiesouveränität.

Aus Sicht des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) ist ein effizienter Einsatz von grünem Wasserstoff erforderlich. Das bedeute, ihn vorrangig in den Bereichen einzusetzen, in denen keine direkte Versorgung durch erneuerbaren Strom möglich ist. „Die deutsche Industrie braucht große Mengen an klimaneutralen Molekülen, weshalb Wasserstoff nicht als Standard im Heizungskeller oder im elektrifizierbaren Verkehr landen sollte“, mahnte Peter.

Wertschöpfung in Deutschland halten

Zudem müsse jetzt der Hochlauf in Deutschland starten. „Szenarien des BEE zeigen, dass die heimische H2-Produktion aus Erneuerbaren Energien − von Ökostrom bis Bioenergie − einen wichtigen Beitrag zur Deckung des Bedarfs leisten kann und gleichzeitig zukunftsfähige Wirtschaftskraft ankurbelt“, so die Präsidentin. Im Gegensatz zum Import biete die Produktion vor Ort enorme Potenziale für die Wertschöpfung sowie für innovative Geschäftsmodelle.

Studien wie die des LEE NRW zeigten, dass die erwarteten Produktionskosten für grünen Wasserstoff in Deutschland stetig sinken und zum Teil bereits jetzt unter den Importkosten liegen. „Wir wären mit dem Klammerbeutel gepudert, erneut wesentliche Wertschöpfungsketten der Energieversorgung anderen zu überlassen, jenseits der vielen technischen Probleme, die beim Import noch nicht gelöst sind“, sagte Peter. Sie verwies auf die Husumer Windmesse, wo sich vor allem die norddeutschen Bundesländer auf neue Wirtschaftszweige rund um grünen Wasserstoff eingestellt zeigten.

Überkapazitäten für Import vermeiden

Zwar habe die Bundesregierung in der „Nationalen Wasserstoffstrategie“ die Potenziale heimischer H2-Produktion von 5.000 MW auf 10.000 MW Gigawatt verdoppelt, dennoch sieht der BEE in der Gesetzgebung weiterhin einen zu starken Fokus auf den Import. „Der Aufbau einer überdimensionierten Infrastruktur riskiert volkswirtschaftliche Fehlinvestitionen“, so Peter.

Stattdessen sollte die Bundesregierung in der Wasserstoffstrategie auf ‘no-regret’-Maßnahmen für den Aufbau der H2-Infrastruktur setzen und hierbei insbesondere alle Potenziale für Wasserstoffspeicher in Deutschland berücksichtigen. Die Produktion von heimischem grünen H2 könne zudem systemdienlich ausgestaltet werden und das Netz stabilisieren. „Wenn Elektrolyseure in den richtigen Zeitfenstern mit viel erneuerbarem Strom fahren, können sie zur Entschärfung von Netzproblemen und zur Verringerung von Netzausbaukosten beitragen“, berichtete Peter. Der Gesetzgeber müsse deshalb eine sinnvolle Definition von Systemdienlichkeit gesetzlich verankern.

„Bei der Wasserstoffproduktion aus heimischer Biomasse und vor allem der Herstellung von Wasserstoff-Derivaten weisen die Pläne der Bundesregierung ebenfalls eine Lücke auf“, beklagte die BEE-Präsidentin. Diese sei zügig zu schließen, denn die Wasserstoffproduktion aus Biomasse könne aufgrund der bestehenden Infrastruktur und vorhandenen Grundstoffen vergleichsweise einfach hochgefahren werden.

Zudem könne im Rahmen der Weiterveredelung von Wasserstoff zu synthetischem Methan bei Nutzung von Kohlendioxid aus biogenen Quellen ein Produkt gewonnen werden, dessen Gesamt-Emissionen sogar negativ sind. „Ressourcen und Technologien stehen vor Ort bereit“, appellierte Peter abschließend.

Freitag, 15.09.2023, 13:42 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Wasserstoff - Verband wirbt für heimischen Wasserstoff
Quelle: Fotolia
Wasserstoff
Verband wirbt für heimischen Wasserstoff
Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) favorisierte auf einer Veranstaltung zum Wasserstoffhochlauf in Deutschland inländische Produktion und warnte vor Importüberkapazitäten.
Die BEE-Präsidentin Simone Peter appellierte, den politischen und regulatorischen Fokus auf die Potenziale der inländischen Produktion von grünem Wasserstoff zu richten. Auf einer Veranstaltung zum Wasserstoffhochlauf sagte sie: „Grüner Wasserstoff wird neben den heimischen biogenen Molekülen einen zentralen Beitrag zur klimaneutralen Transformation Deutschlands leisten.“ Dabei stärke er aus heimischem erneuerbaren Strom den Wirtschaftsstandort und die Energiesouveränität.

Aus Sicht des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) ist ein effizienter Einsatz von grünem Wasserstoff erforderlich. Das bedeute, ihn vorrangig in den Bereichen einzusetzen, in denen keine direkte Versorgung durch erneuerbaren Strom möglich ist. „Die deutsche Industrie braucht große Mengen an klimaneutralen Molekülen, weshalb Wasserstoff nicht als Standard im Heizungskeller oder im elektrifizierbaren Verkehr landen sollte“, mahnte Peter.

Wertschöpfung in Deutschland halten

Zudem müsse jetzt der Hochlauf in Deutschland starten. „Szenarien des BEE zeigen, dass die heimische H2-Produktion aus Erneuerbaren Energien − von Ökostrom bis Bioenergie − einen wichtigen Beitrag zur Deckung des Bedarfs leisten kann und gleichzeitig zukunftsfähige Wirtschaftskraft ankurbelt“, so die Präsidentin. Im Gegensatz zum Import biete die Produktion vor Ort enorme Potenziale für die Wertschöpfung sowie für innovative Geschäftsmodelle.

Studien wie die des LEE NRW zeigten, dass die erwarteten Produktionskosten für grünen Wasserstoff in Deutschland stetig sinken und zum Teil bereits jetzt unter den Importkosten liegen. „Wir wären mit dem Klammerbeutel gepudert, erneut wesentliche Wertschöpfungsketten der Energieversorgung anderen zu überlassen, jenseits der vielen technischen Probleme, die beim Import noch nicht gelöst sind“, sagte Peter. Sie verwies auf die Husumer Windmesse, wo sich vor allem die norddeutschen Bundesländer auf neue Wirtschaftszweige rund um grünen Wasserstoff eingestellt zeigten.

Überkapazitäten für Import vermeiden

Zwar habe die Bundesregierung in der „Nationalen Wasserstoffstrategie“ die Potenziale heimischer H2-Produktion von 5.000 MW auf 10.000 MW Gigawatt verdoppelt, dennoch sieht der BEE in der Gesetzgebung weiterhin einen zu starken Fokus auf den Import. „Der Aufbau einer überdimensionierten Infrastruktur riskiert volkswirtschaftliche Fehlinvestitionen“, so Peter.

Stattdessen sollte die Bundesregierung in der Wasserstoffstrategie auf ‘no-regret’-Maßnahmen für den Aufbau der H2-Infrastruktur setzen und hierbei insbesondere alle Potenziale für Wasserstoffspeicher in Deutschland berücksichtigen. Die Produktion von heimischem grünen H2 könne zudem systemdienlich ausgestaltet werden und das Netz stabilisieren. „Wenn Elektrolyseure in den richtigen Zeitfenstern mit viel erneuerbarem Strom fahren, können sie zur Entschärfung von Netzproblemen und zur Verringerung von Netzausbaukosten beitragen“, berichtete Peter. Der Gesetzgeber müsse deshalb eine sinnvolle Definition von Systemdienlichkeit gesetzlich verankern.

„Bei der Wasserstoffproduktion aus heimischer Biomasse und vor allem der Herstellung von Wasserstoff-Derivaten weisen die Pläne der Bundesregierung ebenfalls eine Lücke auf“, beklagte die BEE-Präsidentin. Diese sei zügig zu schließen, denn die Wasserstoffproduktion aus Biomasse könne aufgrund der bestehenden Infrastruktur und vorhandenen Grundstoffen vergleichsweise einfach hochgefahren werden.

Zudem könne im Rahmen der Weiterveredelung von Wasserstoff zu synthetischem Methan bei Nutzung von Kohlendioxid aus biogenen Quellen ein Produkt gewonnen werden, dessen Gesamt-Emissionen sogar negativ sind. „Ressourcen und Technologien stehen vor Ort bereit“, appellierte Peter abschließend.

Freitag, 15.09.2023, 13:42 Uhr
Susanne Harmsen

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.