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Energie & Management > Windkraft Onshore - Veraltete Regeln blockieren 7.000 MW
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
Windkraft Onshore

Veraltete Regeln blockieren 7.000 MW

Radaranlagen und Drehfunkfeuer stehen dem schnellen Ausbau der Windenergie im Weg, kritisiert der Bundesverband Windenergie (BWE) und fordert schnelle Anpassungen.
Nicht mehr zeitgemäße Technologie und zu großzügige Abstandsregelungen blockieren aktuell bis zu 7.000 MW Leistung, teilte der BWE in einer Pressemitteilung vom 17. Januar mit. Hier liege großes Potential für einen schnellen Aufwuchs der Windenergie. Das zeige auch eine neue Umfrage unter den BWE-Mitgliedern.

„Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat in seiner Eröffnungsbilanz die richtigen Akzente gesetzt – der Zubau der Windenergie muss deutlich beschleunigt werden. Dazu ist es unerlässlich, zusätzliche Flächen für die Windenergie freizugeben. Wir benötigen hier mindestens zwei Prozent Fläche je Bundesland, um die Klimaziele der Bundesregierung noch erreichen zu können. Priorität muss in einem ersten Schritt haben, bereits ausgewiesene Flächen zu nutzen. Die Konflikte zu Bundeswehr und Flugsicherheit lassen sich schnell lösen“, kommentiert BWE-Präsident Hermann Albers.

Eine aktuelle Umfrage unter den Mitgliedern des BWE hat ergeben, dass derzeit Projekte im Gesamtumfang von rund 7.000 MW blockiert sind. Davon entfallen rund 4.800 MW auf Blockaden durch militärische Hemmnisse. Dies stellt laut dem Verband eine deutliche Zunahme im Vergleich mit dem Jahr 2019 (letzte Durchführung der Studie, damals: 3.600 MW blockiert) dar. 64 % der durch militärische Belange blockierten Projekte befinden sich auf planerisch für die Windenergie ausgewiesenen Flächen. Von den durch Drehfunkfeuer blockierten Projekten gilt dies sogar für fast 68 %.

Um Wetterradare und Drehfunkfeuer herum gelten Prüfbereiche, die aufgrund ihrer Umfänge in der Regel selbst auf solchen Flächen, die zur Nutzung für die Windenergie ausgewiesen sind, zu einer Blockade der Projekte führen. Mit Radien zwischen 10 und 15 Kilometer liegt Deutschland nach Verbandsansicht deutlich über den international üblichen Standards. In Spanien würde etwa nur ein Radius von drei Kilometern gelten.

„Besonders in den planerisch klar ausgewiesenen Gebieten muss es eine schnelle Klärung geben. Kurzfristig lassen sich hier zwischen 4 und 5 GW Leistung zusätzlich ermöglichen. Dafür ist die direkte Abstimmung zwischen den beteiligten Ministerien Verkehr, Verteidigung und Wirtschaft vonnöten“, sagt Albers. „Wenn es gelingt, auch innerhalb der Prüfbereiche pragmatische Lösungen zur Umsetzung von Windenergieprojekten zu finden, lässt sich diese Zahl weiter erhöhen“.

Das Papier mit den Ergebnissen der Umfrage Luftverkehr und Windenergie ist auf der Homepage des BWE zu finden.

Montag, 17.01.2022, 15:19 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > Windkraft Onshore - Veraltete Regeln blockieren 7.000 MW
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
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Veraltete Regeln blockieren 7.000 MW
Radaranlagen und Drehfunkfeuer stehen dem schnellen Ausbau der Windenergie im Weg, kritisiert der Bundesverband Windenergie (BWE) und fordert schnelle Anpassungen.
Nicht mehr zeitgemäße Technologie und zu großzügige Abstandsregelungen blockieren aktuell bis zu 7.000 MW Leistung, teilte der BWE in einer Pressemitteilung vom 17. Januar mit. Hier liege großes Potential für einen schnellen Aufwuchs der Windenergie. Das zeige auch eine neue Umfrage unter den BWE-Mitgliedern.

„Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat in seiner Eröffnungsbilanz die richtigen Akzente gesetzt – der Zubau der Windenergie muss deutlich beschleunigt werden. Dazu ist es unerlässlich, zusätzliche Flächen für die Windenergie freizugeben. Wir benötigen hier mindestens zwei Prozent Fläche je Bundesland, um die Klimaziele der Bundesregierung noch erreichen zu können. Priorität muss in einem ersten Schritt haben, bereits ausgewiesene Flächen zu nutzen. Die Konflikte zu Bundeswehr und Flugsicherheit lassen sich schnell lösen“, kommentiert BWE-Präsident Hermann Albers.

Eine aktuelle Umfrage unter den Mitgliedern des BWE hat ergeben, dass derzeit Projekte im Gesamtumfang von rund 7.000 MW blockiert sind. Davon entfallen rund 4.800 MW auf Blockaden durch militärische Hemmnisse. Dies stellt laut dem Verband eine deutliche Zunahme im Vergleich mit dem Jahr 2019 (letzte Durchführung der Studie, damals: 3.600 MW blockiert) dar. 64 % der durch militärische Belange blockierten Projekte befinden sich auf planerisch für die Windenergie ausgewiesenen Flächen. Von den durch Drehfunkfeuer blockierten Projekten gilt dies sogar für fast 68 %.

Um Wetterradare und Drehfunkfeuer herum gelten Prüfbereiche, die aufgrund ihrer Umfänge in der Regel selbst auf solchen Flächen, die zur Nutzung für die Windenergie ausgewiesen sind, zu einer Blockade der Projekte führen. Mit Radien zwischen 10 und 15 Kilometer liegt Deutschland nach Verbandsansicht deutlich über den international üblichen Standards. In Spanien würde etwa nur ein Radius von drei Kilometern gelten.

„Besonders in den planerisch klar ausgewiesenen Gebieten muss es eine schnelle Klärung geben. Kurzfristig lassen sich hier zwischen 4 und 5 GW Leistung zusätzlich ermöglichen. Dafür ist die direkte Abstimmung zwischen den beteiligten Ministerien Verkehr, Verteidigung und Wirtschaft vonnöten“, sagt Albers. „Wenn es gelingt, auch innerhalb der Prüfbereiche pragmatische Lösungen zur Umsetzung von Windenergieprojekten zu finden, lässt sich diese Zahl weiter erhöhen“.

Das Papier mit den Ergebnissen der Umfrage Luftverkehr und Windenergie ist auf der Homepage des BWE zu finden.

Montag, 17.01.2022, 15:19 Uhr
Heidi Roider

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