Die führenden Köpfe der Versorgerkooperation aus Hessen und Niedersachsen. Quelle: SUN
Ein Versorgerverbund sprengt eine Landesgrenze: Die Stadtwerke Union Nordhessen (SUN) nimmt bei ihrer ersten Erweiterung seit der Gründung ein Mitglied aus Niedersachsen auf.
Ein Zusammenschluss von Energieversorgern in Nordhessen ist um einen Partner stärker: Das siebte Mitglied der Stadtwerke Union Nordhessen (SUN) sind die Versorgungsbetriebe Hannoversch Münden GmbH (VHM). Damit überwindet die Kooperation nun Ländergrenzen.
Erstmals seit der Gründung verändert sich die Struktur der SUN. 2011 waren die Stadtwerke aus Bad Sooden-Allendorf, Eschwege, Witzenhausen und Wolfhagen sowie die KBG Kraftstrom-Bezugsgenossenschaft Homberg - ein Bürgerenergie-Unternehmen - und die Städtischen Werke Kassel eine Kooperation eingegangen. Ihr Ziel lautet seither, nachhaltige Energiewende-Projekte gemeinsam zu stemmen.
Von dem Beitritt der Südniedersachsen verspricht das Gründungssextett sich, grüne Kraftwerke und Elektromobilitäts-Angebote nun auch leichter außerhalb Hessens zu verwirklichen. „Erneuerbare-Energien-Projekte machen nicht vor einer Landesgrenze halt“, so lässt Markus Lecke, Geschäftsführer sowohl der Stadtwerke Eschwege als auch der SUN, sich in einer gemeinsamen Mitteilung ein.
Kleine Versorger werden in Gemeinschaft stärkerDie beiden VHM-Geschäftsführer Marc Pfütz und Jens Steinhoff sprechen von einem „bedeutenden Schritt für uns“. Der Beitritt erlaube es den Mündenern, in regionaler Zusammenarbeit innovative Erneuerbaren-Projekte zu entwickeln. Von einer neuen Stärke spricht auch das alte Bündnis. Energiewende-Projekte würden immer größer. „Kleinere Stadtwerke - und das sind wir ja - kommen da schnell an ihre Grenzen“, so Markus Lecke. Daher seien die VHM ein „Wunschpartner“.
Für die Stadtwerke-Kooperation ist die Erweiterung ein logischer Schritt. So habe es bereits in der Vergangenheit gemeinsame Projekte gegeben. Nach dem Selbstverständnis der SUN entscheiden die einzelnen Mitglieder jeweils für sich, ob sie sich an einem neu entwickelten Projekt letztlich beteiligen. Bis
heute sind aus der Zusammenarbeit fünf Wind- und zwei Solarparks hervorgegangen. Zu Ideen für die neue Siebener-Union wollten die Beteiligten sich noch nicht konkret äußern.
Insgesamt kommt die SUN auf 1.120 Beschäftigte, die rund 300.000 Menschen in ihrem Einzugsbereich versorgen. Die jährlich gelieferten 1,3
Milliarden
kWh Ökostrom stammen zum großen Teil aus eigener Produktion und entsprechen bilanziell dem Bedarf von 87.000 Haushalten der Region.
Länderübergreifende Kooperationen von Versorgern sind in Deutschland keine Seltenheit. Zuletzt gaben die Stadtwerke aus Kaiserslautern (Rheinland-Pfalz) und Augsburg (Bayern) bekannt, künftig über eine gemeinsame Gesellschaft Erneuerbaren-Projekte vorantreiben zu wollen (wir berichteten).
Dienstag, 6.05.2025, 15:00 Uhr
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