Quelle: E&M / Katia Meyer-Tien
Die Stadtwerke Essen werden künftig Biogas von der „BioEnergie Ruhrtal“ ins Erdgasnetz einspeisen. Eine entsprechende Einspeiseanlage ist derzeit im Bau.
Die Stadtwerke Essen bauen derzeit ihre erste Biogas-Einspeiseanlage auf dem Gelände eines Landwirts in Kettwig im Südwesten der Stadt. Die Bauarbeiten haben Anfang März begonnen, teilte der Versorger kürzlich mit. In einer Biogas-Aufbereitungsanlage stellt die Bioenergie Ruhrtal aus Rohbiogas künftig Biomethan her und speist es in das Erdgas-Netz der Stadtwerke ein.
Die Stadtwerke Essen und die Bioenergie Ruhrtal investieren jeweils 2,5 Millionen Euro in ihre Anlagen. Zukünftig sollen jährlich 11 Millionen kWh Biomethan ins Netz des Energieversorgers fließen. „Mit dem eingespeisten Biogas können wir rund 700 Wohneinheiten mit einem Verbrauch von 15.000 kWh im Jahr versorgen“, erklärt Lars Martin Klieve, Vorstand der Stadtwerke Essen AG. Voraussichtlich im Sommer soll die neue Anlage in Betrieb gehen.
Bereits heute betreibt die Bioenergie Ruhrtal ein privates Nahwärme-Netz, mit dem das Schloss Hugenpoet versorgt wird. „Wir sammeln die Speisereste in umliegenden Hotels und Restaurants ein, um daraus Biogas zu erzeugen“, erläutert Landwirt Matthias im Brahm, der auch Geschäftsführer der Bioenergie Ruhrtal ist. Auf seinem Grund soll die Einspeiseanlage entstehen. Im Brahm: „Zusätzlich nutzen wir noch Pferde- und Schweinemist vom Bauernhof, um CO2-neutrales Biogas zu gewinnen.“
„Das von Bioenergie Ruhrtal aufbereitete Biomethan besteht zu 98 Prozent aus Methan und hat damit nahezu Erdgasqualität. Dieses übernehmen und konditionieren wir so, dass wir es in unser Erdgas-Netz einspeisen können“, erklärt Frank Pieper, seit Jahresbeginn Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke. „Zunächst fügen wir dem Biogas Flüssiggas hinzu, um den Brennwert zwischen Biogas und Erdgas anzugleichen“, so Pieper. Erst wenn das Biogas die gleiche Qualität wie Erdgas hat, darf es in das Erdgas-Netz eingeleitet werden.
Donnerstag, 4.04.2024, 11:49 Uhr
Heidi Roider
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