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Energie & Management > Finanzierung - Privatkapital für die Energiewende
Quelle: Fotolia / nmann77
Finanzierung

Privatkapital für die Energiewende

1,2 Billionen Euro müssen nach Schätzungen der Energiewirtschaft bis 2035 in die Energiewende investiert werden. Verbände legen nun ein neues Finanzierungskonzept vor.
Ein Energiewende-Fonds (EWS) als Baustein der Finanzierung der Energiewende: Das ist die Idee, die der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) jetzt gemeinsam mit dem Beratungshaus Deloitte in einem Konzeptpapier vorstellen.

In einem solchen Fonds, dessen Anfangskapital bei 30 bis 50 Milliarden Euro liegen soll, könnte allen Energieunternehmen beispielsweise über stille Einlagen und Genussrechte (sogenanntes „Hybridkapital“) oder klassische Unternehmensbeteiligungen privates Eigenkapital bereitgestellt werden. So könnte der Ausbau erneuerbarer Energien, der erforderlichen Aus- und Umbau der Strom-, Fernwärme- und Gasnetze, die Dekarbonisierung des Wärmesektors und den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft finanziert werden.

Hintergrund des Vorschlags ist der enorme Investitionsbedarf, der zur Verwirklichung der Energiewende besteht. Bis 2030 seien Investitionen in Höhe von 721 Milliarden Euro nötig, bis 2035 sogar 1,2 Billionen Euro, rechnen die Verbände vor. Bislang seien Investitionen in die Energiewende weitgehend kreditfinanziert.

Weil aber die Investitionstätigkeit und damit die Finanzierung in den kommenden Jahren um ein Vielfaches gesteigert werden müssen, würde die vermehrte Aufnahme von Fremdkapital die Eigenkapitalquote der Unternehmen senken. Um dennoch auch zukünftig für Kreditgeber attraktiv zu sein, muss in vielen Unternehmen zunächst die Eigenkapitalquote wieder erhöht werden.
 
Das Konzeptpapier Kapital für die Energiewende: Energiewende Fonds.
(zum Öffnen bitte auf das PDF klicken)
Quelle: Deloitte

Da Eigenkapital aufgrund eines höheren Risikos das teuerste Kapital auf dem Finanzmarkt ist, sollen professionelle Fondsstrukturen sowie staatliche flankierende und risikominimierende Maßnahmen (wie finanzielle Garantien oder Bürgschaften durch Bund und Länder) für Konditionen sorgen, die sowohl für Kapitalnehmer als auch für Kapitalgeber attraktiv sind.

Der EWS könne damit, so Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, die Attraktivität von Investitionen steigern und so zusätzliches Kapital für die Energiewende mobilisieren: „Eine Win-win-Situation für Investoren, Staat und Energiewirtschaft.“

Montag, 3.06.2024, 09:33 Uhr
Katia Meyer-Tien
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Privatkapital für die Energiewende
1,2 Billionen Euro müssen nach Schätzungen der Energiewirtschaft bis 2035 in die Energiewende investiert werden. Verbände legen nun ein neues Finanzierungskonzept vor.
Ein Energiewende-Fonds (EWS) als Baustein der Finanzierung der Energiewende: Das ist die Idee, die der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) jetzt gemeinsam mit dem Beratungshaus Deloitte in einem Konzeptpapier vorstellen.

In einem solchen Fonds, dessen Anfangskapital bei 30 bis 50 Milliarden Euro liegen soll, könnte allen Energieunternehmen beispielsweise über stille Einlagen und Genussrechte (sogenanntes „Hybridkapital“) oder klassische Unternehmensbeteiligungen privates Eigenkapital bereitgestellt werden. So könnte der Ausbau erneuerbarer Energien, der erforderlichen Aus- und Umbau der Strom-, Fernwärme- und Gasnetze, die Dekarbonisierung des Wärmesektors und den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft finanziert werden.

Hintergrund des Vorschlags ist der enorme Investitionsbedarf, der zur Verwirklichung der Energiewende besteht. Bis 2030 seien Investitionen in Höhe von 721 Milliarden Euro nötig, bis 2035 sogar 1,2 Billionen Euro, rechnen die Verbände vor. Bislang seien Investitionen in die Energiewende weitgehend kreditfinanziert.

Weil aber die Investitionstätigkeit und damit die Finanzierung in den kommenden Jahren um ein Vielfaches gesteigert werden müssen, würde die vermehrte Aufnahme von Fremdkapital die Eigenkapitalquote der Unternehmen senken. Um dennoch auch zukünftig für Kreditgeber attraktiv zu sein, muss in vielen Unternehmen zunächst die Eigenkapitalquote wieder erhöht werden.
 
Das Konzeptpapier Kapital für die Energiewende: Energiewende Fonds.
(zum Öffnen bitte auf das PDF klicken)
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Da Eigenkapital aufgrund eines höheren Risikos das teuerste Kapital auf dem Finanzmarkt ist, sollen professionelle Fondsstrukturen sowie staatliche flankierende und risikominimierende Maßnahmen (wie finanzielle Garantien oder Bürgschaften durch Bund und Länder) für Konditionen sorgen, die sowohl für Kapitalnehmer als auch für Kapitalgeber attraktiv sind.

Der EWS könne damit, so Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, die Attraktivität von Investitionen steigern und so zusätzliches Kapital für die Energiewende mobilisieren: „Eine Win-win-Situation für Investoren, Staat und Energiewirtschaft.“

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