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Energie & Management > Stromspeicher - Manager fordern schnellen Hochlauf von Speichern
Quelle: Fotolia / malp
Stromspeicher

Manager fordern schnellen Hochlauf von Speichern

Eine globale Umfrage unter Managern der Energiewirtschaft weist Speichersystemen eine Schlüsselrolle für das Erreichen der Klimaziele zu. Auch Probleme benennt die Studie.
Es geht nicht ohne den schnellen Ausbau von Speichersystemen für erneuerbare Energien. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage, die der norwegische Versicherer Det Norske Veritas (DNV) unter mehr als 400 Top-Managern der Energie-Industrie durchgeführt hat. Im Vordergrund der Erhebung stand die Frage nach der Einschätzung, welche Rolle Energiespeicher mit Blick auf das weltweite Netto-Null-Emissionsziel einnehmen.

89 Prozent der Befragten, sie sind allesamt Führungskräfte mit Bezug zu Energiespeicher-Systemen, halten einen schnellen Hochlauf von Speicherkapazitäten in diesem Zusammenhang für unabdingbar. Auch für die Wirtschaftlichkeit spielen Speicher in den unterschiedlichen Szenarien eine Hauptrolle. Dabei sei es laut Studie unerheblich, ob die Energie aus Sonne oder Wind stammt, an welchem Ort in der Welt die Transformation stattfindet und ob es sich um Energieversorger oder -verbraucher handelt.

"Großer Bedarf, Energie länger speichern zu können"

Die wirtschaftlichste Energieinfrastruktur, sagt etwa Pilar Gonzalez, sei immer eine mit integrierter Energiespeicherung. Die Innovationsmanagerin bei Iberdrola Venture Capital ergänzt: „Je mehr erneuerbare Energien nötig sind, desto größer wird auch der Bedarf, die Energie über eine längere Zeit speichern zu können.“

Als „Triebfeder und Hindernis“ zugleich beschreibt der Forschungsbericht dabei die Notwendigkeit, schnell große Speicherkapazitäten zu entwickeln. Denn die Technik sei noch gar nicht ausgereift, wodurch der Hochlauf einerseits noch zu hohen Preisen erfolge. Andererseits sei damit die Effizienz der Systeme noch nicht gewährleistet.

Ein anderes Hindernis beim Speicher-Ausbau seien die unterschiedlichen gesetzlichen Rahmen- und Förderbedingungen in den jeweiligen Staaten. In Summe, bilanziert der DNV-Bericht, seien die Genehmigungsverfahren noch nicht perfekt, es gebe Verzögerungen bei der Herstellung durch Lieferketten-Probleme, und auch der Ausbau der Leitungsnetze für den Transport der erheblich größeren Energiemengen bleibe hinter der erforderlichen Geschwindigkeit zurück.

Durchbruch bei Natrium-Ionen- und Festkörperbatterien zu erwarten

Dennoch kommt der Bericht zu dem Schluss, dass die bisherigen Speichertechnologien trotz aller Schwächen und Kapazitätsgrenzen für die Energiewende tauglich seien. Die Klimaziele für 2030 oder 2040 stünden gleichwohl auf der Kippe, weil die neuen Entwicklungen vermutlich nicht rechtzeitig in ausreichendem Maße zur Verfügung stünden. „Was wir jetzt brauchen, ist ein Weg, die Speicherinfrastruktur schnell, in großem Maßstab und auf intelligente Weise aufzubauen“, so Antonio Coutinho, Manager beim portugiesischen Energieerzeuger EDP Innovation.

Batteriespeicher auf Lithium-Basis seien eine Variante, die es „zu maximieren“ gelte. Eine größere Unabhängigkeit vom derzeitigen Hauptlieferanten China erscheint dabei durchaus möglich. Zum Beispiel befinde sich im westaustralischen Greenbushes ein Tagebau, der den weltweiten Bedarf an Lithium decken könnte. Zusätzlich verfügten Vorkommen im südamerikanischen „Lithium-Dreieck“ mit Salinen in Chile, Argentinien und Bolivien über ähnliches Potenzial.

Eine vielversprechende Speichertechnik basiere ferner auf Natrium-Ionen. Die Befragten erwarten hier in Kürze einen Durchbruch, wie auch bei Festkörperbatterien etwa vom Autohersteller Toyota.

Rund 60 Prozent der mehr als 400 Befragten stammen aus dem Erneuerbaren-Sektor. Die Umfrage stützt sich ferner fast zur Hälfte (47 Prozent) auf den europäischen Blickwinkel. Acht von zehn Befragten sind direkt oder durch Prokura der Chef-Ebene (C-Level) zuzuordnen.

Der Forschungsbericht „Closing the energy gap: Overcoming barriers in models, methods, and markets“ von DNV steht im Internet zum Download bereit.

Donnerstag, 21.09.2023, 16:57 Uhr
Volker Stephan
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Manager fordern schnellen Hochlauf von Speichern
Eine globale Umfrage unter Managern der Energiewirtschaft weist Speichersystemen eine Schlüsselrolle für das Erreichen der Klimaziele zu. Auch Probleme benennt die Studie.
Es geht nicht ohne den schnellen Ausbau von Speichersystemen für erneuerbare Energien. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage, die der norwegische Versicherer Det Norske Veritas (DNV) unter mehr als 400 Top-Managern der Energie-Industrie durchgeführt hat. Im Vordergrund der Erhebung stand die Frage nach der Einschätzung, welche Rolle Energiespeicher mit Blick auf das weltweite Netto-Null-Emissionsziel einnehmen.

89 Prozent der Befragten, sie sind allesamt Führungskräfte mit Bezug zu Energiespeicher-Systemen, halten einen schnellen Hochlauf von Speicherkapazitäten in diesem Zusammenhang für unabdingbar. Auch für die Wirtschaftlichkeit spielen Speicher in den unterschiedlichen Szenarien eine Hauptrolle. Dabei sei es laut Studie unerheblich, ob die Energie aus Sonne oder Wind stammt, an welchem Ort in der Welt die Transformation stattfindet und ob es sich um Energieversorger oder -verbraucher handelt.

"Großer Bedarf, Energie länger speichern zu können"

Die wirtschaftlichste Energieinfrastruktur, sagt etwa Pilar Gonzalez, sei immer eine mit integrierter Energiespeicherung. Die Innovationsmanagerin bei Iberdrola Venture Capital ergänzt: „Je mehr erneuerbare Energien nötig sind, desto größer wird auch der Bedarf, die Energie über eine längere Zeit speichern zu können.“

Als „Triebfeder und Hindernis“ zugleich beschreibt der Forschungsbericht dabei die Notwendigkeit, schnell große Speicherkapazitäten zu entwickeln. Denn die Technik sei noch gar nicht ausgereift, wodurch der Hochlauf einerseits noch zu hohen Preisen erfolge. Andererseits sei damit die Effizienz der Systeme noch nicht gewährleistet.

Ein anderes Hindernis beim Speicher-Ausbau seien die unterschiedlichen gesetzlichen Rahmen- und Förderbedingungen in den jeweiligen Staaten. In Summe, bilanziert der DNV-Bericht, seien die Genehmigungsverfahren noch nicht perfekt, es gebe Verzögerungen bei der Herstellung durch Lieferketten-Probleme, und auch der Ausbau der Leitungsnetze für den Transport der erheblich größeren Energiemengen bleibe hinter der erforderlichen Geschwindigkeit zurück.

Durchbruch bei Natrium-Ionen- und Festkörperbatterien zu erwarten

Dennoch kommt der Bericht zu dem Schluss, dass die bisherigen Speichertechnologien trotz aller Schwächen und Kapazitätsgrenzen für die Energiewende tauglich seien. Die Klimaziele für 2030 oder 2040 stünden gleichwohl auf der Kippe, weil die neuen Entwicklungen vermutlich nicht rechtzeitig in ausreichendem Maße zur Verfügung stünden. „Was wir jetzt brauchen, ist ein Weg, die Speicherinfrastruktur schnell, in großem Maßstab und auf intelligente Weise aufzubauen“, so Antonio Coutinho, Manager beim portugiesischen Energieerzeuger EDP Innovation.

Batteriespeicher auf Lithium-Basis seien eine Variante, die es „zu maximieren“ gelte. Eine größere Unabhängigkeit vom derzeitigen Hauptlieferanten China erscheint dabei durchaus möglich. Zum Beispiel befinde sich im westaustralischen Greenbushes ein Tagebau, der den weltweiten Bedarf an Lithium decken könnte. Zusätzlich verfügten Vorkommen im südamerikanischen „Lithium-Dreieck“ mit Salinen in Chile, Argentinien und Bolivien über ähnliches Potenzial.

Eine vielversprechende Speichertechnik basiere ferner auf Natrium-Ionen. Die Befragten erwarten hier in Kürze einen Durchbruch, wie auch bei Festkörperbatterien etwa vom Autohersteller Toyota.

Rund 60 Prozent der mehr als 400 Befragten stammen aus dem Erneuerbaren-Sektor. Die Umfrage stützt sich ferner fast zur Hälfte (47 Prozent) auf den europäischen Blickwinkel. Acht von zehn Befragten sind direkt oder durch Prokura der Chef-Ebene (C-Level) zuzuordnen.

Der Forschungsbericht „Closing the energy gap: Overcoming barriers in models, methods, and markets“ von DNV steht im Internet zum Download bereit.

Donnerstag, 21.09.2023, 16:57 Uhr
Volker Stephan

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