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Energie & Management > Gas - LNG-Tanker läuft vor Rügen auf Grund
Quelle: Shutterstock / Wojciech Wrzesien
Gas

LNG-Tanker läuft vor Rügen auf Grund

Ein LNG-Tanker aus den USA ist bei Sassnitz (Rügen) auf Grund gelaufen. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert einen Lieferstopp und eine Sicherheitsprüfung für das Terminal Mukran.
Beim Anlaufen des Hafens Sassnitz auf der Insel Rügen ist am 22. Mai 2025 der LNG-Tanker „Iberica Knudsen“ auf Grund gelaufen. Der mit Flüssigerdgas (LNG) aus den USA beladene Tanker musste von Schleppern freigeschleppt werden. Über die Ursache des Vorfalls liegen bisher keine offiziellen Angaben vor. Der Tanker sollte das benachbarte LNG-Terminal der deutschen Regas in Mukran anlaufen.

Nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe (DUH) in Berlin, unterstreicht die Havarie bestehende Sicherheitsbedenken rund um den Betrieb des LNG-Terminals vor Rügen (Mecklenburg-Vorpommern). Die DUH fordert einen sofortigen Stopp aller weiteren LNG-Lieferungen an den Standort sowie eine unabhängige Überprüfung des dort geltenden Sicherheitskonzepts.

„Mit dem Thema Sicherheit darf es keinen leichtfertigen Umgang geben. Das gilt insbesondere für Lieferung und Entladung von Flüssigerdgas“, erklärte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. Der Vorfall zeige deutlich, dass es beim Betrieb des Terminals erheblichen Nachholbedarf gebe.

Fracking Gas besonders kritisiert

Die Organisation kritisiert speziell den Import von LNG aus den USA, das dort in der Regel mithilfe der Fracking-Technologie gewonnen wird. Fracking-Gas gilt wegen des hohen Methan-Ausstoßes und der Eingriffe in Natur und Grundwasser als besonders umwelt- und klimaschädlich. Die DUH verweist zudem darauf, dass sich die Havarie zu Beginn der touristischen Hauptsaison ereignet hat. Für die Tourismusinsel Rügen habe ein solcher Vorfall besondere Brisanz, so Müller-Kraenner weiter.

Schon in der Vergangenheit hatte die Umweltorganisation wiederholt auf Sicherheitsrisiken beim Import und der Anlandung von LNG in Deutschland hingewiesen − hauptsächlich beim Standort Mukran, wo das schwimmende Terminal „Neptun“ derzeit als temporäre Anlandestation dient.
 

Die Bundesregierung und die Betreiber des LNG-Terminals haben sich bislang nicht zu dem aktuellen Vorfall geäußert. Ob es zu einer unabhängigen Überprüfung kommen wird, ist offen. Auch das Bundesverkehrsministerium machte auf Anfrage zunächst keine Angaben zu möglichen Konsequenzen. Die DUH kündigte an, die Situation weiter zu beobachten und auf Transparenz bei der Ursachenklärung sowie bei künftigen Sicherheitsmaßnahmen zu drängen.

Donnerstag, 22.05.2025, 15:47 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Gas - LNG-Tanker läuft vor Rügen auf Grund
Quelle: Shutterstock / Wojciech Wrzesien
Gas
LNG-Tanker läuft vor Rügen auf Grund
Ein LNG-Tanker aus den USA ist bei Sassnitz (Rügen) auf Grund gelaufen. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert einen Lieferstopp und eine Sicherheitsprüfung für das Terminal Mukran.
Beim Anlaufen des Hafens Sassnitz auf der Insel Rügen ist am 22. Mai 2025 der LNG-Tanker „Iberica Knudsen“ auf Grund gelaufen. Der mit Flüssigerdgas (LNG) aus den USA beladene Tanker musste von Schleppern freigeschleppt werden. Über die Ursache des Vorfalls liegen bisher keine offiziellen Angaben vor. Der Tanker sollte das benachbarte LNG-Terminal der deutschen Regas in Mukran anlaufen.

Nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe (DUH) in Berlin, unterstreicht die Havarie bestehende Sicherheitsbedenken rund um den Betrieb des LNG-Terminals vor Rügen (Mecklenburg-Vorpommern). Die DUH fordert einen sofortigen Stopp aller weiteren LNG-Lieferungen an den Standort sowie eine unabhängige Überprüfung des dort geltenden Sicherheitskonzepts.

„Mit dem Thema Sicherheit darf es keinen leichtfertigen Umgang geben. Das gilt insbesondere für Lieferung und Entladung von Flüssigerdgas“, erklärte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. Der Vorfall zeige deutlich, dass es beim Betrieb des Terminals erheblichen Nachholbedarf gebe.

Fracking Gas besonders kritisiert

Die Organisation kritisiert speziell den Import von LNG aus den USA, das dort in der Regel mithilfe der Fracking-Technologie gewonnen wird. Fracking-Gas gilt wegen des hohen Methan-Ausstoßes und der Eingriffe in Natur und Grundwasser als besonders umwelt- und klimaschädlich. Die DUH verweist zudem darauf, dass sich die Havarie zu Beginn der touristischen Hauptsaison ereignet hat. Für die Tourismusinsel Rügen habe ein solcher Vorfall besondere Brisanz, so Müller-Kraenner weiter.

Schon in der Vergangenheit hatte die Umweltorganisation wiederholt auf Sicherheitsrisiken beim Import und der Anlandung von LNG in Deutschland hingewiesen − hauptsächlich beim Standort Mukran, wo das schwimmende Terminal „Neptun“ derzeit als temporäre Anlandestation dient.
 

Die Bundesregierung und die Betreiber des LNG-Terminals haben sich bislang nicht zu dem aktuellen Vorfall geäußert. Ob es zu einer unabhängigen Überprüfung kommen wird, ist offen. Auch das Bundesverkehrsministerium machte auf Anfrage zunächst keine Angaben zu möglichen Konsequenzen. Die DUH kündigte an, die Situation weiter zu beobachten und auf Transparenz bei der Ursachenklärung sowie bei künftigen Sicherheitsmaßnahmen zu drängen.

Donnerstag, 22.05.2025, 15:47 Uhr
Susanne Harmsen

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