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Energie & Management > Aus Der Aktuellen Zeitung - Keine Engpasssituation nach Lieferstopp
Quelle: E&M
Aus Der Aktuellen Zeitung

Keine Engpasssituation nach Lieferstopp

Die Ukraine will ab dem kommenden Jahr kein russisches Erdgas mehr durchleiten. Was das für die europäische Versorgungssicherheit bedeutet.
Man kann es der kriegsgebeutelten Ukraine kaum verübeln, dass sie das Fünfjahresabkommen zwischen der russischen Gazprom Export und der Naftogaz Ukraine zur Durchleitung von russischem Erdgas durch das ukrainische Territorium in den Westen zum Ende des Jahres auslaufen lässt. Seit fast 1.000 Tagen wehren sich die Ukrainer nun schon gegen den blutigen russischen Angriffskrieg. Schon vor Monaten hatte die Ukraine diesen Schritt angekündigt, jüngst hat sie das mit Nachdruck noch einmal bestätigt. „Es ist vorbei“, hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij im August mit Blick auf das Aus zum Jahresende unterstrichen.

Moskau kritisiert den geplanten Durchleitungsstopp. „Eine solche Entscheidung der Ukraine wird den Interessen der europäischen Verbraucher, die weiterhin russisches Gas kaufen wollen, ernsthaft schaden“, äußerte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow, ohne allerdings die wahren Motive zu offenbaren. Recht klar ist: Für Moskau bedeutet das Durchleitungsaus nach Berechnungen von Bloomberg News Einnahmeausfälle in Höhe von jährlich wohl mehr als sechs Milliarden US-Dollar, die somit Putins Kriegsmaschinerie ab dem kommenden Jahr fehlen werden.

Über den ukrainisch-slowakischen Grenzübergangspunkt Velke Kapuzany sind in den Spitzenzeiten 1996 und 1998 noch 140 Milliarden Kubikmeter russisches Gas geflossen. 2022, im ersten Kriegsjahr, sackte die Menge rapide ab. Da waren es nur noch 20 Milliarden Kubikmeter, die hierüber in Richtung Westeuropa gingen − das niedrigste Volumen seit drei Jahrzehnten. Und im vergangenen Jahr waren es schließlich lediglich 14 bis 15 Milliarden Kubikmeter und damit nur rund ein Drittel der 2019 im Kontrakt ursprünglich vereinbarten Liefermenge von 40 Milliarden Kubikmetern pro Jahr.

Österreich am stärksten betroffen

Hauptabnehmer des russischen Pipelinegases via Ukraine sind die beiden Länder Österreich und Slowakei. Am härtesten vom Stopp beeinträchtigt wird wohl die benachbarte Alpenrepublik, die 2022/23 mit einer Jahresabnahme von gut 5 Milliarden Kubikmetern den Löwenanteil aus dieser Versorgungslinie bezogen hat. Ende vergangenen Jahres stammten noch 98 Prozent der Gasimporte Österreichs aus Russland, jetzt sind es rund 80 Prozent. Die Slowakei bezog 2022/23 mit rund 1,8 Milliarden Kubikmetern etwa ein Drittel ihrer Einfuhren aus Russland via Ukraine-Verbindung, derzeit sollen es rund 3 Milliarden Kubikmeter sein, das entspricht etwa zwei Dritteln des Landesbedarfs.

Gemessen an der Gasgesamtimportmenge in die EU von rund 340 Milliarden Kubikmetern im vergangenen Jahr wird die Lücke durch die Beendigung des Ukraine-Gastransits einen Anteil von circa 5 Prozent ausmachen. Aber sich große Sorgen um physische Engpasssituationen der betroffenen Abnehmerländer wegen des Lieferstopps zu machen, das sei unbegründet, sagt Timm Kehler, Vorstand und Geschäftsführer von Zukunft Gas, im Gespräch mit E&M.

Er hält eine rein nationale Betrachtung des Gasmarkts per se längst nicht mehr für zeitgemäß und hilfreich. „Mit der Realität unseres europäischen Gasnetzes hat das eigentlich nichts mehr zu tun“, unterstreicht er. Auch über Ländergrenzen hinweg seien in den vergangenen zwei, drei Jahren viele Engpässe beseitigt und die Vermaschung des Netzes vorangetrieben worden. Das gelte ebenso für die Verknüpfung von Speichern. Auch die Möglichkeit der „Reverse Flow“, einer Umkehrung der Flussrichtung des Gases, das früher nur eine Richtung kannte − „immer von Ost nach West“ −, sei geschaffen worden. Heute sei es steuerbar und gehe, wenn gewollt, auch andersherum.

Als einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit hebt Verbandschef Kehler auch den schnellen Aufbau der LNG-Terminals hierzulande hervor. „Da haben wir nennenswerte Kapazitäten geschaffen“, dennoch sei „Luft nach oben, um auch Eventualsituationen aus dem Weg gehen zu können“. Und konkret mit Blick auf das Aus des Ukraine-Gastransits: Das Terminal vor Rügen und dessen Anbindung an eine Pipeline Richtung Südosteuropa könne Tschechien, Österreich und die Slowakei versorgen und sei daher auch als eine wichtige Versicherung für diese Länder zu verstehen.

Das unterstrich Anfang des Monats auch Philipp Steinberg, Abteilungsleiter Wirtschaftsstabilisierung, Energiesicherheit, Gas, Wasserstoffinfrastruktur im Bundeswirtschaftsministerium (BMWK), auf der Handelsblatt-Fachtagung Gas in Berlin. Die hiesigen Terminals seien immer auch als Sicherheit gegen eine Mangelsituation für europäische Länder ohne eigene Küstenlinie gedacht. Und mit dem Transitende Ukraine vor Augen: „Wir stellen uns darauf ein, dass wir dann Österreich zu Teilen über deutsche LNG-Terminals mit Erdgas versorgen müssen.“

Die geschaffenen Krisenmechanismen wirken

Gas-Mann Kehler resümiert: „Die geschaffenen Krisenmechanismen wirken. Das gesamte System ist nun deutlich resilienter geworden.“ Sein Tenor also: erst einmal kein Grund für eine substanzielle Verunsicherung wegen des Verebbens von russischem Gas via Ukraine-Route. Und auch bei den Börsenpreisen sieht er zumindest momentan keine besonderen Preisspitzen. Da der Marktanteil russischen Gases in Europa noch immer zwischen 15 und 18 Prozent liege, habe das sogar eher eine preisdämpfende Wirkung.

Szenarien, das Ende des Ukraine-Gastransits etwa durch mehr oder weniger regionale Lösungsmodelle zu kompensieren, sind in Umlauf, aber manches scheint der Realität kaum standhalten zu können. Eine der Ideen: den Gasdurchsatz über die Turkstream-Pipeline zu erhöhen, eine direkte Alternativroute von Russland durch das Schwarze Meer in den europäischen Teil der Türkei. Über diese Linie bezieht Ungarn bereits große Mengen russischer Energie. Allein: Die Jahreskapazität von gut 31 Milliarden Kubikmeter Gas sei fast ausgeschöpft, viel mehr gehe da aktuell nicht, kommentiert Kehler.

Auch Überlegungen zu einer möglichen Vereinbarung zur Lieferung von Gas aus Aserbaidschan stehen im Raum. Aber die scheinen in ihrer Umsetzung mangels verfügbarer Gasmenge nicht sonderlich vielversprechend zu sein. Verbandschef Kehler mag sich an solchen Spekulationen nicht beteiligen. Es sei ein Blick in die Glaskugel. „Meine Erwartung ist, dass wir erst sehr spät Klarheit bekommen werden. Wir wissen erst am 1. Januar genau, was passiert.“

Wichtig ist Kehler zu betonen, dass die Transitgebühren aus der Durchleitung des russischen Erdgases prinzipiell für die Ukraine von zentraler Bedeutung sind − wichtig besonders für Investitionen in deren massiv beschädigte heimische Energieinfrastruktur. Fielen diese Einnahmen weg, bedeute das eine weitere Schwächung des nur noch in geringem Maße nutzbaren Energiesystems des Landes, das zudem seit Jahresbeginn von Russlands Armee vermehrt unter Feuer genommen und zerbombt werde.

Russland schont ukrainische Gasinfrastruktur − noch

„An dieser Stelle müssen wir dem Land bei seiner kritischen Infrastruktur zur Seite stehen“, um im Wärme- und Strombereich auszuhelfen, damit der Winter für die Menschen einigermaßen überstehbar wird, mahnt Kehler an. „Durch Reverse Flow, mit der die EU jetzt auch das Gas in Richtung Ukraine leiten kann, lässt sich möglicherweise ein gewisser Ausgleich schaffen, auch wenn dort keine Durchleitung russischen Gases mehr stattfindet.“ Das biete sich besonders deshalb an, weil Putin im Gegensatz zu den Stromerzeugungsanlagen die Gasinfrastruktur wegen der damit generierten Einnahmen relativ unangetastet gelassen habe. Ob das auch für die Zukunft gelten wird, bleibt abzuwarten.

Letztlich sieht Kehler die Klammer um das Thema Energieexporte und Ukraine auch im Licht der Weltpolitik − und damit in gewisser Weise auch in Bewegung. Bei der US-Präsidentschaftswahl am 5. November mit den beiden auch in ihrer Ausrichtung auf Energiepolitik und -exporte sich massiv unterscheidenden Kandidaten Harris und Trump würden sie eine noch weit gegensätzlichere Haltung zum Krieg in der Ukraine einnehmen. Wer die Präsidentschaft gewinne, das könne am Ende auch Einfluss haben auf die Frage, wie die Energiewelt der Ukraine sich zukünftig gestalte oder ob das Land gar an Russland ausgeliefert werde.

Freitag, 1.11.2024, 08:58 Uhr
Klaus Lockschen
Energie & Management > Aus Der Aktuellen Zeitung - Keine Engpasssituation nach Lieferstopp
Quelle: E&M
Aus Der Aktuellen Zeitung
Keine Engpasssituation nach Lieferstopp
Die Ukraine will ab dem kommenden Jahr kein russisches Erdgas mehr durchleiten. Was das für die europäische Versorgungssicherheit bedeutet.
Man kann es der kriegsgebeutelten Ukraine kaum verübeln, dass sie das Fünfjahresabkommen zwischen der russischen Gazprom Export und der Naftogaz Ukraine zur Durchleitung von russischem Erdgas durch das ukrainische Territorium in den Westen zum Ende des Jahres auslaufen lässt. Seit fast 1.000 Tagen wehren sich die Ukrainer nun schon gegen den blutigen russischen Angriffskrieg. Schon vor Monaten hatte die Ukraine diesen Schritt angekündigt, jüngst hat sie das mit Nachdruck noch einmal bestätigt. „Es ist vorbei“, hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij im August mit Blick auf das Aus zum Jahresende unterstrichen.

Moskau kritisiert den geplanten Durchleitungsstopp. „Eine solche Entscheidung der Ukraine wird den Interessen der europäischen Verbraucher, die weiterhin russisches Gas kaufen wollen, ernsthaft schaden“, äußerte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow, ohne allerdings die wahren Motive zu offenbaren. Recht klar ist: Für Moskau bedeutet das Durchleitungsaus nach Berechnungen von Bloomberg News Einnahmeausfälle in Höhe von jährlich wohl mehr als sechs Milliarden US-Dollar, die somit Putins Kriegsmaschinerie ab dem kommenden Jahr fehlen werden.

Über den ukrainisch-slowakischen Grenzübergangspunkt Velke Kapuzany sind in den Spitzenzeiten 1996 und 1998 noch 140 Milliarden Kubikmeter russisches Gas geflossen. 2022, im ersten Kriegsjahr, sackte die Menge rapide ab. Da waren es nur noch 20 Milliarden Kubikmeter, die hierüber in Richtung Westeuropa gingen − das niedrigste Volumen seit drei Jahrzehnten. Und im vergangenen Jahr waren es schließlich lediglich 14 bis 15 Milliarden Kubikmeter und damit nur rund ein Drittel der 2019 im Kontrakt ursprünglich vereinbarten Liefermenge von 40 Milliarden Kubikmetern pro Jahr.

Österreich am stärksten betroffen

Hauptabnehmer des russischen Pipelinegases via Ukraine sind die beiden Länder Österreich und Slowakei. Am härtesten vom Stopp beeinträchtigt wird wohl die benachbarte Alpenrepublik, die 2022/23 mit einer Jahresabnahme von gut 5 Milliarden Kubikmetern den Löwenanteil aus dieser Versorgungslinie bezogen hat. Ende vergangenen Jahres stammten noch 98 Prozent der Gasimporte Österreichs aus Russland, jetzt sind es rund 80 Prozent. Die Slowakei bezog 2022/23 mit rund 1,8 Milliarden Kubikmetern etwa ein Drittel ihrer Einfuhren aus Russland via Ukraine-Verbindung, derzeit sollen es rund 3 Milliarden Kubikmeter sein, das entspricht etwa zwei Dritteln des Landesbedarfs.

Gemessen an der Gasgesamtimportmenge in die EU von rund 340 Milliarden Kubikmetern im vergangenen Jahr wird die Lücke durch die Beendigung des Ukraine-Gastransits einen Anteil von circa 5 Prozent ausmachen. Aber sich große Sorgen um physische Engpasssituationen der betroffenen Abnehmerländer wegen des Lieferstopps zu machen, das sei unbegründet, sagt Timm Kehler, Vorstand und Geschäftsführer von Zukunft Gas, im Gespräch mit E&M.

Er hält eine rein nationale Betrachtung des Gasmarkts per se längst nicht mehr für zeitgemäß und hilfreich. „Mit der Realität unseres europäischen Gasnetzes hat das eigentlich nichts mehr zu tun“, unterstreicht er. Auch über Ländergrenzen hinweg seien in den vergangenen zwei, drei Jahren viele Engpässe beseitigt und die Vermaschung des Netzes vorangetrieben worden. Das gelte ebenso für die Verknüpfung von Speichern. Auch die Möglichkeit der „Reverse Flow“, einer Umkehrung der Flussrichtung des Gases, das früher nur eine Richtung kannte − „immer von Ost nach West“ −, sei geschaffen worden. Heute sei es steuerbar und gehe, wenn gewollt, auch andersherum.

Als einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit hebt Verbandschef Kehler auch den schnellen Aufbau der LNG-Terminals hierzulande hervor. „Da haben wir nennenswerte Kapazitäten geschaffen“, dennoch sei „Luft nach oben, um auch Eventualsituationen aus dem Weg gehen zu können“. Und konkret mit Blick auf das Aus des Ukraine-Gastransits: Das Terminal vor Rügen und dessen Anbindung an eine Pipeline Richtung Südosteuropa könne Tschechien, Österreich und die Slowakei versorgen und sei daher auch als eine wichtige Versicherung für diese Länder zu verstehen.

Das unterstrich Anfang des Monats auch Philipp Steinberg, Abteilungsleiter Wirtschaftsstabilisierung, Energiesicherheit, Gas, Wasserstoffinfrastruktur im Bundeswirtschaftsministerium (BMWK), auf der Handelsblatt-Fachtagung Gas in Berlin. Die hiesigen Terminals seien immer auch als Sicherheit gegen eine Mangelsituation für europäische Länder ohne eigene Küstenlinie gedacht. Und mit dem Transitende Ukraine vor Augen: „Wir stellen uns darauf ein, dass wir dann Österreich zu Teilen über deutsche LNG-Terminals mit Erdgas versorgen müssen.“

Die geschaffenen Krisenmechanismen wirken

Gas-Mann Kehler resümiert: „Die geschaffenen Krisenmechanismen wirken. Das gesamte System ist nun deutlich resilienter geworden.“ Sein Tenor also: erst einmal kein Grund für eine substanzielle Verunsicherung wegen des Verebbens von russischem Gas via Ukraine-Route. Und auch bei den Börsenpreisen sieht er zumindest momentan keine besonderen Preisspitzen. Da der Marktanteil russischen Gases in Europa noch immer zwischen 15 und 18 Prozent liege, habe das sogar eher eine preisdämpfende Wirkung.

Szenarien, das Ende des Ukraine-Gastransits etwa durch mehr oder weniger regionale Lösungsmodelle zu kompensieren, sind in Umlauf, aber manches scheint der Realität kaum standhalten zu können. Eine der Ideen: den Gasdurchsatz über die Turkstream-Pipeline zu erhöhen, eine direkte Alternativroute von Russland durch das Schwarze Meer in den europäischen Teil der Türkei. Über diese Linie bezieht Ungarn bereits große Mengen russischer Energie. Allein: Die Jahreskapazität von gut 31 Milliarden Kubikmeter Gas sei fast ausgeschöpft, viel mehr gehe da aktuell nicht, kommentiert Kehler.

Auch Überlegungen zu einer möglichen Vereinbarung zur Lieferung von Gas aus Aserbaidschan stehen im Raum. Aber die scheinen in ihrer Umsetzung mangels verfügbarer Gasmenge nicht sonderlich vielversprechend zu sein. Verbandschef Kehler mag sich an solchen Spekulationen nicht beteiligen. Es sei ein Blick in die Glaskugel. „Meine Erwartung ist, dass wir erst sehr spät Klarheit bekommen werden. Wir wissen erst am 1. Januar genau, was passiert.“

Wichtig ist Kehler zu betonen, dass die Transitgebühren aus der Durchleitung des russischen Erdgases prinzipiell für die Ukraine von zentraler Bedeutung sind − wichtig besonders für Investitionen in deren massiv beschädigte heimische Energieinfrastruktur. Fielen diese Einnahmen weg, bedeute das eine weitere Schwächung des nur noch in geringem Maße nutzbaren Energiesystems des Landes, das zudem seit Jahresbeginn von Russlands Armee vermehrt unter Feuer genommen und zerbombt werde.

Russland schont ukrainische Gasinfrastruktur − noch

„An dieser Stelle müssen wir dem Land bei seiner kritischen Infrastruktur zur Seite stehen“, um im Wärme- und Strombereich auszuhelfen, damit der Winter für die Menschen einigermaßen überstehbar wird, mahnt Kehler an. „Durch Reverse Flow, mit der die EU jetzt auch das Gas in Richtung Ukraine leiten kann, lässt sich möglicherweise ein gewisser Ausgleich schaffen, auch wenn dort keine Durchleitung russischen Gases mehr stattfindet.“ Das biete sich besonders deshalb an, weil Putin im Gegensatz zu den Stromerzeugungsanlagen die Gasinfrastruktur wegen der damit generierten Einnahmen relativ unangetastet gelassen habe. Ob das auch für die Zukunft gelten wird, bleibt abzuwarten.

Letztlich sieht Kehler die Klammer um das Thema Energieexporte und Ukraine auch im Licht der Weltpolitik − und damit in gewisser Weise auch in Bewegung. Bei der US-Präsidentschaftswahl am 5. November mit den beiden auch in ihrer Ausrichtung auf Energiepolitik und -exporte sich massiv unterscheidenden Kandidaten Harris und Trump würden sie eine noch weit gegensätzlichere Haltung zum Krieg in der Ukraine einnehmen. Wer die Präsidentschaft gewinne, das könne am Ende auch Einfluss haben auf die Frage, wie die Energiewelt der Ukraine sich zukünftig gestalte oder ob das Land gar an Russland ausgeliefert werde.

Freitag, 1.11.2024, 08:58 Uhr
Klaus Lockschen

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